Projekt 12177/01

Förderung einer Ökologische Sommerschule Ecology and Economy – Strategies for Sustainable Growth für europäische und japanische Studierende

Projektdurchführung

Martin-Luther-Universität Halle-WittenbergFachbereich Geschichte, Philosophie undSozialwissenschaften, Seminar für Japanologie
Brandbergweg 23 c
06120 Halle

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die zentralen Zielsetzungen der Sommerschule waren folgende:
· Förderung des europäisch-japanischen Studentenaustauschs (Interkulturalität),
· Förderung und Schulung in interdisziplinärer Zusammenarbeit (Interdisziplinarität),
· Schaffung oder Weiterentwicklung von Umweltbewußtsein und umweltorientiertem Handeln der Studierenden (Umweltbildung).


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Planung und Vorbereitung
Zur inhaltlichen und methodischen Vorklärung wurde am 29./30. November 1996 in Brüssel ein Vorbereitungsworkshop mit internationalen Experten zum Thema durchgeführt. Verantwortlich für die Konzipierung und die Leitung des Workshops war Frau Prof. Foljanty-Jost von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sie wurde auch mit der inhaltlichen Vorbereitung und der Leitung der Sommerschule beauftragt. Es bestand Konsens über den innovativen Ansatz einer interkulturellen und interdisziplinären ökologischen Sommerschule. Zwischen Januar und April 1997 erfolgte die Einladung der Referenten sowie die Rekrutierung der studentischen Teilnehmer/innen. Die konkreten Ziele der Exkursionen, die Inhalte des Readers und das didaktische Konzept der Arbeit mit den Studenten wurden zwischen Mai und Juli 1997 erarbeitet.
2. Durchführung
Der Ablauf der Sommerschule ist dem beiliegenden Programm zu entnehmen. Entgegen dem ursprünglichen Antrag wurde das Programm aus organisatorischen Gründen von drei auf zwei Wochen verkürzt. Konzeptionell blieb die erste Woche unverändert. Sie hatte einerseits das Ziel, den Teilnehmern einen gemeinsamen Bezugsrahmen zu vermitteln, andererseits in die Arbeitsgruppen einzuführen. In der zweiten Woche wurden die Themen der ersten Woche konkretisiert und in Exkursionen nachvollzogen. Sie wurden abschließend in Gruppen zu Abschlußberichten verarbeitet. (Vgl. Anhang)


Ergebnisse und Diskussion

Das zweigeteilte Konzept der Sommerschule erwies sich didaktisch als tragfähig. Durch die einführenden Vorträge und Arbeitsgruppenarbeit wurde der Wissensstand der Teilnehmer angeglichen und eine gemeinsame Diskussionsgrundlage geschaffen Datei wurden von den Plenumsvorträgen jeweils Protokolle angefertigt, die vertiefend in Arbeitsgruppen behandelt und auf spezielle Fragestellungen hin diskutiert wurden. Einführende Vorträge bspw. zum Ökosystem wurden so arbeitsteilig im Hinblick auf einzelne mediale Bereiche konkretisiert bearbeitet. Hierbei erwies sich die Auswahl der Teilnehmer, die aus unterschiedlichen Disziplinen sowie aus Ländern mit unterschiedlichem ökonomischen Wohlstandsniveau stammten, als fruchtbar für die vergleichende Entwicklung von Fragestellungen. Unterschiedliche Diskussionskulturen und vor allem Sprachbarrieren konnten durch die von Beginn an parallel geführten Arbeitsgruppen relativ zügig geregelt werden. Kleinen Arbeitsgruppen kommt insofern insbesondere in der Anfangsphase von interkulturellen Gruppen eine hohe fachliche sowie soziale Bedeutung zu. Die Kon-kretisierung in der zweiten Woche war eine logische und ergiebige Fortführung, allerdings hätte der Zeitrahmen für die Auswertung weiter gefaßt werden können. Die Arbeitsgruppe erarbeiteten einen Abschlußbericht, den sie im Plenum vortrugen und zur Diskussion stellten. Diese Phase der weitgehend in Selbstorganisation verlaufenden Auswertung und Formulierung dürfte die produktivste Phase für die Teilnehmer gewesen sein, da hier das Gelernte gemeinsam nochmals komprimiert zusammengefaßt werden konnte. In diesem Kontext entstand auch zwischen Teilnehmern und studentischen Tutoren der Wunsch, die Diskussionen in Form einer Diskussionsgruppe im Internet weiterzuführen. Dies ist seit dem 01.10.97 ermöglicht worden, so daß den Teilnehmern die Möglichkeit eröffnet wurde, weiterhin in fachlichem Kontakt zu bleiben.
Am vorletzten Tag der Veranstaltung fand eine Evaluationssitzung in jeder der drei Arbeitsgruppen statt. Neben der mündlichen Auswertung, bekamen die Teilnehmer/innen auch einen Fragebogen zur Evaluation ausgeteilt, der gegenwärtig vom Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin ausgewertet wird. Hierbei wurde u.a. angeregt, eine ökologische Bestandsaufnahme der Herkunftsländer der Teilnehmer als vorbereitendes Material für die Teilnehmer bereitzustellen, da das Wissensniveau über das eigene Land hin-aus generell ausgeprägt niedrig war. In diesem Zusammenhang wurde der vorbereitende Reader ausdrücklich gewürdigt, da auch er der Herstellung eines ähnlichen Informationsstandes der Teilnehmer untereinander dient und somit Voraussetzungen für Arbeitsfähigkeit ist.

Als Ergebnisse liegen vor oder sind in Vorbereitung:
· Drei Abschlußberichte der studentischen Arbeitsgruppen zu den Themen Energy, Water und Waste & Recycling von je ca. 15 Textseiten: Diese Berichte dokumentieren die intensive, von Tutoren moderierte Arbeit der Arbeitsgruppen sowie die - in Anbetracht der kurzen verfügbaren Bearbeitungszeit - intensive inhaltliche Auseinandersetzung der Studierenden mit den Themen.
· Dokumentation der Vorträge der internationalen Experten: Die geplante Veröffentlichung soll die bereits schriftlich vorliegenden oder überarbeitenden Fassungen der Vorträge enthalten. Sie wird die internationale Auswahl der Experten (aus Japan, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Dänemark, Frankreich und Griechenland) und das hohe wissenschaftliche Niveau der Vorträge dokumentieren.
· Ein ausführlicher Abschlußbericht, der das inhaltliche und didaktische Konzept der Sommerschule erläutert und den Ablauf detailliert beschreibt.
· Eine Presseerklärung über das Gesamtprojekt und den Verlauf der Veranstaltung.
· Audiokassetten der Diskussionen im Anschluß an die Vorträge.
· Eine Videokassette über die Abschlußpräsentation der studentischen Arbeitsgruppen und die abschließende Zeremonie mit der Überreichung der Zertifikate.
· Umfassendes Fotomaterial.
· Eine Reportage des MDR.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Öffentliche Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Rahmen der Abschlußveranstaltung, Verbreitung einer Presseerklärung durch die Pressestelle des Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin, Interview von Frau Prof. Foljanty-Jost mit dem MDR. Berichte in Fachzeitschriften.


Fazit

Die Resonanz auf die Sommerschule war bei Referenten und Teilnehmern durchgängig so positiv, daß beide Gruppen konkrete Vorschläge für die Fortführung 1998 vorlegten. Das Konzept, Vorträge mit Exkursionen und eigenständiger Arbeit in den Gruppen zu kombinieren, erwies sich als so tragfähig, daß hieran bei einem möglichen Folgeprojekt angeknüpft werden kann.

Übersicht

Fördersumme

48.061,44 €

Förderzeitraum

07.04.1997 - 23.04.2001

Bundesland

Sachsen-Anhalt

Schlagwörter

Umweltkommunikation