Anlage eines Umwelt- und Lehrgartens im Innenhof des Klosters St. Marienthal zu Zwecken der Umweltbildung
Projektdurchführung
Förderverein zur Durchführung beruflicherBildungs- und BeschäftigungsprojekteOstritz / St. Marienthal e.V.
St. Marienthal 7
02899 Ostritz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Der Umwelt und Lehrgarten soll zu einer trinationalen Einrichtung der Naturschutzerziehung und -bildung werden. Dreisprachig verfasste Überblickstafeln informieren die zahlreichen Tagesgäste sowie die Teil-nehmer an Bildungsveranstaltungen des IBZ über umweltverträgliche, gestalterische Lösungen von Außenanlagen; Kenntnisse über Pflanzenarten und die Anlage von Obstspalieren werden vertieft und erweitert. Breite Bevölkerungskreise werden für Umwelt- und Naturschutzthemen aufgeschlossen. Die Pflege des Umwelt- und Lehrgartens erfolgt nach den Prinzipien ökologischen Gärtnerns. Der Umwelt- und Lehrgarten dient gleichzeitig der Schulung der sinnlichen Wahrnehmung.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Gestaltung des Umwelt- und Lehrgartens ist in die Grobplanung der Außenanlagen des gesamten Klosters eingebunden und soll in vier Teilabschnitten nach 2 Jahren fertiggestellt sein. Im 1. Teilabschnitt (1. Halbjahr) ist die Ausführungsplanung (detailliertes Konzept mit Pflanzenlisten, Be-pflanzungsplänen und technischen Plänen) abgeschlossen. Teilabriß eines Schuppens, Sanierung der umliegenden Mauern und Fassaden sowie Erschließung des Geländes (biologisch, bautechnisch, Be- und Entwässerung) sind weitere Schwerpunkte. Im 2. und 3. Teilabschnitt ist die Bepflanzung des Hofes mit Sträuchern und Spalierobst vorgesehen; der Wassergarten zu gestalten sowie eine 45 cm hohe Trockenmauer und Sitzecken zu errichten, verwand werden dazu Materialien aus der Umgebung des Klosters. Im 4. Teilabschnitt werden Themenbeete angelegt mit Kräutern und Gewürzen, Getreide und Ackerblumen, Heil- und Arzneipflanzen sowie Pflanzen aus biblischer Zeit. Bezugnehmend auf den Namen des Klosters wird hier auch ein Beet mit Marienpflanzen angelegt. Durch abkühlungswirksame Wasserflächen wird im Hof in Verbindung mit der Bepflanzung ein angenehmes Bioklima erreicht. Die Verwendung einer artenreichen Vegetation schafft eine Strukturvielfalt, die eine entsprechend artenreiche Fauna erwarten läßt. Am 31.03.1999 soll der Garten zur vollständigen Nutzung übergeben werden; eine Teilnutzung ist nicht ausgeschlossen.
Ergebnisse und Diskussion
Zwischenbericht: Die Gestaltung des Umwelt- und Lehrgartens ist in seiner Grobplanung abgeschlossen. Ein detailliertes Konzept mit Pflanzenlisten, Bepflanzungsplänen und technischen Plänen wurde erstellt. Dafür wurden bisher 18.499,46 DM Honorarkosten eingesetzt. Bei den Erschließungsarbeiten ist ein Rückstand eingetreten, der durch nicht vorhersehbare Arbeiten bzw. Terminverschiebungen bei der Verlegung der Heiztrasse entstanden ist.
Geplant war im 1. Halbjahr die Erschließungsarbeiten des Geländes (biologisch, bautechnisch, Be- und Entwässerung). Erreicht wurden, der teilweise Rückbau des Schuppens, der zur Zeit zur Lagerung von Material durch das IBZ/Kloster genutzt wird, der teilweise Rückbau der Baustraße sowie die Schaffung der Voraussetzungen für die Entwässerung des Gartengeländes durch den kompletten Neuaufbau des ca. 70 m langen Abflußgrabens zur Neiße. Für die letztgenannte Arbeit mußten 4 (vier) zusätzliche Fachkräfte für die Monate April/Mai 1997 eingestellt werden, da das Gesamtprojekt zu scheitern drohte. Der zur fördernde Lohnkostenaufwand dieser vier Fachkräfte betrug 34.986,16 DM. Begründung: 1. Die Heiztrassenführung zum Klostergelände kreuzte mehrmals die Einfahrtstraße des Klosters; eine ständi-ge provisorische Ein- und Ausfahrt mußte aufrechterhalten werde. Am 05. September wurde die Heiztrassenführung unter der Einfahrtstraße des Klosters beendet. Seit dieser Zeit wird am Rückbau der provisorischen Einfahrt, die durch das zu bearbeitende Gartengelände führt, gearbeitet. Die damit verbundene Schließung beider Mauerlücken wird bis zum Beginn der Frostperiode fortgesetzt. 2. Der für die Entwässerung des Gartengeländes vorgesehene Abflußgraben (ca. 70 m lang und durchschnittlich 1,70 m tief) sollte ursprünglich für die zukünftige Nutzung nur gereinigt werden. Sein absoluter desolater Zu-stand machte einen vollkommenen Neuaufbau notwendig. Die damit verbundenen personell-fachlichen Probleme (keine Fachkräfte, nur ABM-Kräfte) bedrohten die Fortführung der gesamten Maßnahme; der Zeitverlust ist innerhalb der Gesamtmaßnahme aufzuholen. Die nachbewilligten Fördermittel waren in diesem Zusammenhang sehr hilfreich und garantieren die Fortführung der Maßnahme. Größere An-strengungen sind in der Beseitigung des Bauschutts, der Altbetonwege und der Auslagerung des älteren Baumaterials sowie die Beschaffung von Mutterboden notwendig.
Fazit
Generell muß eingeschätzt werden, daß die Abriß- und vorbereitenden Arbeiten sich wesentlich umfangreicher gestalteten als zu Beginn der Maßnahme absehbar war. Vor allem der desolate Zustand der vorhandenen Anlagen und ihr Neuaufbau sowie die Aufwendigen Abriß- und Erdarbeiten der vorher nicht erkennbaren gewählten Steinfundamente machte eine umfangreich manuelle, fachlich unterstützende Arbeit notwendig.
Fördersumme
96.736,42 €
Förderzeitraum
18.03.1997 - 20.06.2000
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter
Naturschutz
Umweltkommunikation