Produktion einer umweltorientierten Fernsehserie für Kinder und Jugendliche mit dem Titel Expedition ALDEBARAN
Projektdurchführung
ALDEBARAN
Marine Research & Broadcast GmbH
Grimm 12
20457 Hamburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Mit der umweltorientierten Fernsehserie Expedition ALDEBARAN soll die Faszination von Kindern und Jugendlichen für die Ozeane umgewandelt werden in ein breites Verständnis für diesen Lebensraum und für seine Beziehungen zu menschlichem Handeln. Durch emotionale Bindung zum Thema (vermittelt durch entsprechende Bilder) und die attraktiven, multimedialen Begleitbeiträge, sollen Kindern und Jugendlichen die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf die Umwelt im globalen Zusammenhang auf konstruktive Art und Weise verdeutlicht werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN wird die deutschen und europäischen Küstengewässer befahren und pro Monat zusammen mit dem Moderator Volker Arzt eine halbstündige Kinder- und Jugend- Meeresumweltsendung die Expedition ALDEBARAN aufzeichnen. Das Rohmaterial wird kurz darauffolgend in den Hamburger Produktionsstätten von ALDEBARAN zu einem 30-minütigen Dokumentationsfilm mit Magazincharakter verarbeitet. Pro Jahr sollen vier Folgen in deutschen und acht Folgen in europäischen Gewässern aufgezeichnet werden. Im Mittelpunkt der Produktion steht die Aufzeichnung von attraktiven Unterwasser- und Mikroskop-Aufnahmen, die sich deutlich von vergleichbaren Produktionen abheben sollen. Begleitet wird die Expedition ALDEBARAN durch Hörfunk-Aktivitäten (z. B. Kooperation mit Kakadu DeutschlandRadio Berlin), einer Online-Expedition ALDEBARAN im Internet und kleinere Events vor Ort (wenn z. B. in den Sommermonaten zuschauenden Kinder und Jugendliche aus Deutschland die Expedition ALDEBARAN in den Häfen besuchen können).
Ergebnisse und Diskussion
Wenig Handlungsansätze: In den deutschsprachigen Kinder- und Jugendprogrammen gibt es derzeit vergleichsweise wenig Programme an gezielten attraktiven Umweltangeboten mit einem konkreten lokalen oder regionalen Bezug zu dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur und den damit verbundenen konkreten Handlungsansätzen.
Neugier vorhanden: Insbesondere Kinder und Jugendliche besitzen eine Neugier und hohe Sensibilität gegenüber Themen aus dem Bereich Natur und Umwelt. Diese Neugier gegenüber ihrer Umwelt gilt es zu befriedigen und durch neue Impulse weiter auszubauen.
Umwelt ohne Lobby: Ein Grund für die unzureichende Darstellung von Umweltthemen in den Medien ist darin zu suchen, dass 60% aller Themen in der Tagespresse und in Informationssendungen auf kostenlose Pressemitteilungen sowie auf Pressekonferenzen zurückgehen, die mit erheblichen finanziellen Mitteln der Emittenten lanciert werden. Mitteilungen, die kein Unterhaltungspotential besitzen und auch nicht aktiv den Medien angeboten werden, haben kaum Chancen auf Veröffentlichung.
Umwelt-Katastrophenjournalismus: Das wahre Gefährdungspotential von spektakulären Umweltkatastrophen wird von breitenwirksamen Medien oft überbewertet. Diese Berichterstattung beschränkt sich zu oft auf die reine Darstellung der jeweiligen Katastrophenszenarien, hingegen wird der Bezug zum konkreten menschlichen Handeln, wenn überhaupt, nur ungenügend dargestellt. Wünschenswert wäre eine Berichterstattung, die konkrete Lösungs- und Handlungsansätze aufzeigt anstatt die Medienkonsumenten zu frustrieren. Insbesondere für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, die oft auf der Suche nach Orientierung ist, ist die Kommunikation mit Lösungen und Motivation von zentraler Bedeutung.
Diffuses Naturverständnis: Statt über ökosystemare Zusammenhänge und Naturschutzprobleme zu informieren und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, erzeugen die Medien meistens nur ein diffuses, sentimentales Naturverständnis. Zum Bau der Brücke zwischen Medienkonsumenten und konkreten Umweltinformationen müssen Wissensträger aus dem Bereich der Forschung und Übermittler aus dem Bereich der Medien in Zukunft gleichermaßen mehr aufeinander zugehen. Hierbei kann auf ein erhebliches Potential an vorhandenen Umweltforschungsergebnissen zurückgegriffen werden.
Spektakuläre Umweltaktionen, wie beispielsweise in Mururoa und um die Entsorgung der Ölplattform Brent Spar, werden inzwischen kontrovers diskutiert. Diese Auseinandersetzung zeigt, dass zunehmend Sachverstand und neue Herangehensweisen gefragt sind, die nicht ausschließlich durch Interessenverbände befriedigt werden können, sondern eines wissenschaftlichen Inputs aus dem Bereich der angewandten Umweltforschung etablierter Einrichtungen bedürfen. Die vorhandenen wissenschaftlichen Grundlagen müssen mit geeigneten Mitteln verständlich in eine zeitgemäße und öffentlichkeitswirksame Sprache übersetzt werden.
Bereitschaft: Bei einem entsprechend attraktiven Angebot sind die Redaktionen breitenwirksamer elektronischer Medien bereit, wissenschaftlich fundierte Umweltberichterstattung in größerem Umfang in die Programme aufzunehmen. Sendeplätze für Umweltinformationen im Bereich der elektronischen Medien können nur mit attraktiven, marktfähigen und damit zielgruppenorientierten Produkten gewonnen werden.
TV-Serie: Mit einer neuen Fernsehserie auf einem attraktiven Sendeplatz im ZDF Kinder- und Jugend-programm sollen Kinder und Jugendliche vom Lebensraum der Ozeane begeistert werden. Im Hinblick auf das Year of the Oceans 1998 und im Hinblick auf die essentielle Bedeutung der Meere für die Zukunft der Erde soll insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ein breiteres Verständnis für einen der wichtigsten Lebensräume geschaffen werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das Projekt wird über ALDEBARAN allen Medien vorgestellt. Durch die direkte Belieferung der Medien mit Teilprodukten der Serie, die wiederum Bestandteil des Refinanzierungsplanes sind, entfallen beson-dere, darüber hinausgehende PR Aktivitäten.
Fazit
Mit einer neuen Fernsehserie sollen Kinder vom Lebensraum der Ozeane begeistert werden. Vorbereitend auf das Year of the Oceans 1998 und im Hinblick auf die essentielle Bedeutung der Meere für die Zukunft der Erde soll ein breiteres Verständnis für einen der wichtigsten Lebensräume erreicht werden. Mit Hilfe der, den begleitenden Hörfunkbeiträgen und den Multimedia-Aktivitäten werden Zusammenhänge in unserer Umwelt vermittelt, sowie - soweit wissenschaftlich nachweisbar - bereits definierbare Aus-wirkungen menschlichen Handelns auf unsere Umwelt verständlich aufgezeigt. Nach dem Vorsorgeprinzip sollen konkrete Handlungsansätze recherchiert und vermittelt werden, die zu einer Entlastung der Umwelt beitragen.
Fördersumme
840.993,34 €
Förderzeitraum
15.05.1998 - 15.05.2000
Bundesland
Hamburg
Schlagwörter
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik