Projekt 11897/01

Aufbau eines technisch-ökologischen Lernstandortes für Kinder und Jugendliche

Projektdurchführung

Lega S Jugendhilfe gGmbH Technisch - ökologischer Lernort Nackte Mühle
49093 Osnabrück

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die denkmalgeschützte Wassermühle Nackte Mühle wurde bereits zu einem funktionsfähigen Anschauungsobjekt für traditionelle und umweltschonende Sägetechnik entwickelt. Dank ihrer Stadtrandlage, der guten Erreichbarkeit und vor allem dem vielfältig strukturierten Mühlengelände, das von einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bevölkert wird, eignet sich die Nackte Mühle in ganz besonderem Maße für einen technisch - ökologischen Lernstandort. Ziel des Vorhabens ist die Vermittlung von technisch - ökologischen Zusammenhängen und die Sensibilisierung für unsere Umwelt. Zudem sollen Hand-lungsansätze für einen verantwortlichen Umgang mit unserer Umwelt aufgezeigt werden, um langfristig zu einer Veränderung des Umweltverhaltens beizutragen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenKontinuierlich werden zielgruppengerechte Konzepte für Umweltbildungsveranstaltungen entwickelt und durchgeführt. Für die Vermittlung ökologischer und technisch - ökologischer Zusammenhänge werden die Möglichkeiten des umgebenden Geländes sowie die der funktionstüchtigen Sägemühle genutzt. Hierbei steht das ganzheitliche Erleben und eigene Erkunden durch die TeilnehmerInnen im Vordergrund.Durch die Angebote werden Kinder und Jugendliche aller Altersstufen, auch aus Randgruppen, nicht nur über Institutionen (z.B. Schulen), sondern auch in ihrem Freizeitbereich angesprochen. Neben kontinuierlichen Angeboten werden einzelne Aktionen, Projekte, Ausstellungen etc. in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern erarbeitet.
Es werden neben den bestehenden auch weitere für die Realisation des Projektes wichtige Partnerschaften und Kooperationen aufgebaut z.B. in den Bereichen Holznutzung, Medienarbeit.
Des weiteren wird eine intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Hierzu werden sowohl eigene Kommunikationsmittel erstellt, als auch Beiträge für Printmedien, Hörfunk, Fernsehen und Internet erarbeitet.
Die weitere Renovierung und der Ausbau der Sägemühle, sowie die notwendige Gestaltung des Mühlengeländes wird geplant, so dass ein stetiger Sägebetrieb sowie die Stromerzeugung durch die vorhandene Francis -Turbine möglich wird.


Ergebnisse und Diskussion

Zielsetzung des Projektes war es, die vielschichtigen Wechselbeziehungen in der Natur sowie das Spannungsfeld zwischen Technik und Ökologie an diesem Mühlenstandort erlebbar zu machen und die Besucher für unsere Umwelt zu sensibilisieren.
Die Bezeichnung Lernstandort wurde auf Wunsch des Trägers 2001 geändert in Lernort. Im Rahmen des Projektes wurde ein Gesamtkonzept für den Lernort entwickelt und das Themenangebot überarbeitet und neu strukturiert. So werden vornehmlich Veranstaltungen zu den Themenbereichen Gewässerlebensräume, Wasserkraft, Holznutzung, Gehölzlebensräume sowie Wiesenlebensräume angeboten. Neben Kindergartengruppen und Schulklassen sind Kinder und Familien im Freizeitbereich die Hauptzielgruppe.
Das Büro des Lernortes wurde mit zwei Computern, Drucker, eigenem Telefonanschluss und eigener e-mail Adresse ausgerüstet, so dass optimale Arbeitsbedingungen für die Organisation, Auswertung, Erfahrungsaustausch und weitrer Konzeption vorliegen.
Die zur Verfügung stehenden Arbeitsmaterialien wurden gesichtet, überarbeitet und ergänzt. Zum Teil wurden eigene Materialien wie etwa Steckbriefe für die Freilandarbeit oder ein Baummemory entwickelt.Sowohl das Sägemühlengebäude als auch Teile der Gattersäge wurden von Grund auf saniert, so dass sie nun von Besuchergruppen sicher und vielseitig genutzt werden können. Innerhalb der Projektlaufzeit nahmen 8.102 TeilnehmerInnen an 494 Umweltbildungsveranstaltungen teil. Favorit unter den Themen war der Themenkomplex Gewässerlebensräume gefolgt von Gehölzlebensräumen und Wasserkraft. Auf insgesamt fünf Festen besuchten zwischen Oktober 1999 und März 2002 ca. 8.660 Interessierte den Technisch - ökologischen Lernort Nackte Mühle. Sie erlebten in angenehmer Atmosphäre neben historischer aber auch moderner Technik, Tiere und Pflanzen sowie die vielseitigen Lebensräume auf dem Mühlengelände.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Um die Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben, wurde ein eigenes Logo entwickelt. Eine konsequente Pressearbeit sowie die Freizeitprogramme, die jährlich gestaltet, gedruckt und im Osnabrücker Stadtbereich öffentlich ausgelegt wurden, erreichten die Zielgruppen. Darüber hinaus präsentierte der Lernort sich auf Stadtteilfesten, Ökomärkten, Museumsmärkten, auf der Tagung Niedersachsen ein Land für Kinder und durch einen Vortrag an der Fachhochschule Osnabrück.


Fazit

Der Aufbau des Technisch - ökologischen Lernortes Nackte Mühle ist gelungen. Hervorzuheben ist, dass es hier gelingt, Kinder und Familien über die Angebote für Schulen und Kindertageseinrichtungen hinaus in ihrer Freizeit anzusprechen und mit Natur und Technik vertraut zu machen.