Projekt 11564/01

Entwicklung und Erprobung einer mobilen Anlage zur Wiederaufbereitung von Schlämmstrahlabfällen aus der Bausanierung mit Strahlmittelkreislaufführung

Projektdurchführung

INECK Ingenieurgesellschaft Eckernförde mbH
Marienthaler-Str. 17
24340 Eckernförde

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts war die Entwicklung und praktische Erprobung einer prototypischen Anlage zur Wiederaufbereitung von Strahlabfällen, die bei der Anwendung der Druckluft-Abrasivstrahltechnik im Baugewerbe entstehen. Diese Strahltechnik wird im Baugewerbe im Bereich der Bausanierung (Betonsanierung, Denkmalpflege, Fassadenreinigung etc. und im Neubaubereich (Oberflächenbehandlung von gegossenen Betonwänden, Reinigung von Verschalungen) eingesetzt. Die hierbei entstehenden Strahlabfälle sind Gemische aus Strahlmittel, Strahlgutabtrag, einsatzbedingten Verunreinigungen und Wasser. Die Strahlabfälle werden insbesondere wegen der Toxizität des Strahlgutabtrages als Sondermüll klassifiziert, dessen Entsorgung auf geeigneten Deponien vorgeschrieben ist.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen dieses Vorhabens wurden in einem ersten Schritt verschiedene Verfahren zur Aufbereitung von Strahlabfällen bzgl. der besonderen Anforderungen aus dem Baugewerbe hinsichtlich ihrer technischen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit untersucht. Darauf aufbauend sollte in einem zweiten Schritt die Entwicklung und der Aufbau einer prototypischen Anlage erfolgen. Den Abschluss des Vorhabens sollte die praktische Erprobung der Anlage bei Strahlbetrieben und Deponien bilden.


Ergebnisse und Diskussion

Zum ersten Arbeitspaket liegt der Zwischenbericht vom März 1999 vor. Die Firma INECK musste das Projekt nach dem ersten Arbeitspaket aus firmeninternen Gründen beenden.

Die Erarbeitung verschiedener Lösungsvarianten einer Anlage zur Aufbereitung nasser Strahlabfälle und die anschließende Bewertung der einzelnen Varianten im Hinblick auf deren technische Realisierbarkeit und deren Leistungsfähigkeit führte zu einer Kombination von Aufstromklassierer mit nachgeschalteten Hydrozyklonen. Die Hydrozyklone dienten hierbei zur Reduktion der anfallenden und zu filternden Suspension aus Schmutzpartikeln und Wasser und somit zu einer Minimierung der benötigten Filteroberflä-che.
Der Schwerpunkt des 1. Arbeitspakets lag in der Dimensionierung und Konstruktion der Waschstufe. Diese ist eine der entscheidenden Komponenten der Gesamtanlage, da hier der eigentliche Reinigungsprozess des Strahlabfalls stattfindet und diese somit die Qualität des wiederaufbereiteten Strahlmittels bestimmt. Im Rahmen weiterführender Arbeiten war es notwendig, die noch fehlenden Baugruppen der Wiederaufbereitungsan-lage unter Berücksichtigung der bereits bestimmten Auslegungsparameter zu konstruieren.
An der fertiggestellten Wiederaufbereitungsanlage müssten künftig noch eine Vielzahl praktischer Untersuchungen durchgeführt werden, um die Tauglichkeit der Anlage im Einsatz unter Beweis zu stellen. Hierzu wäre dann einerseits zu prüfen, ob alle vom Gesetzgeber geforderten Grenzwerte hinsichtlich der Schadstoffbelastung des wiederaufbereiteten Strahlmittels eingehalten werden können. Andererseits wäre sicherzustellen, dass die Anlage in einem stabilen Betriebszustand arbeitet und dabei die geforderte Leistung erreichen kann.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Kontaktadresse: Firma INECK Ingenieurgesellschaft mbH, Zum Fürstenmoor 11, 21079 Hamburg, Ansprechpartner: Herr Jens Schmidt, Tel. 040/791437 -45, Fax -47.


Fazit

Eine Möglichkeit, den für die Entsorgung notwendigen Deponieraum zu reduzieren, besteht in der Wiederaufbereitung des Strahlabfalls, also in dessen Trennung in wiederverwendbares Strahlmittel und nicht weiter nutzbare Strahlrückstände. Dabei liegt der mögliche, verwertbare Strahlmittelanteil, nach Übereinstimmenden Angaben verschiedener Strahlunternehmen, je nach Anwendungsgebiet zwischen 70 % und 90 % der Masse des Strahlabfalls. Die umweltrelevanten Eigenschaften der Entwicklung einer derartigen Anlage zur Wiederaufbereitung nasser Strahlabfälle liegen zum einen in der Schließung des Strahlmittelkreislaufs und der damit einhergehenden Entlastung der Deponieflächen. Zum anderen sinkt der Anreiz der illegalen Entsorgung der als Sondermüll klassifizierten Strahlabfälle, da durch den Einsatz aufbereiteter Strahlmittel die Kosten der Strahlunternehmen im Vergleich zur herkömmlichen Vorgehensweise gesenkt werden können.

Nach dem Abbruch des Projektes kann nach den Ausführungen der Firma INECK trotzdem festgehalten werden, dass es mit diesem Konzept der Wiederaufbereitungsanlage möglich ist, die durch die vorgeschriebenen staubbindenden Maßnahmen prinzipbedingt nassen Strahlabfälle wiederaufzubereiten und somit den Stoffkreislauf zu schließen. Hierdurch kann einerseits eine erhebliche Entlastung der Umwelt erreicht und andererseits die Kosten der Strahlunternehmen gesenkt werden.
Falls dieses Verfahren künftig nochmals wieder aufgegriffen werden sollte, müssten weiterführende Arbeiten im Bereich der Schadstoffanalysen des Strahlabfalls und des mit diesem Anlagentyps rückgewonnenen Strahlmittels ansetzen. Durch eine Bewertung der Schadstoffanalysen würde eine Optimierung der Anlagenparameter möglich. Leider hat die kleine Firma INECK nicht die unternehmerischen finanziellen und personellen Freiheitsgrade, um die aufwendigen Untersuchungen fortzusetzen und das Projekt weiterzuführen. Dennoch hat sich die Förderung des Themas gelohnt.

Übersicht

Fördersumme

92.032,54 €

Förderzeitraum

24.03.1998 - 27.07.2000

Bundesland

Schleswig-Holstein

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik