Projekt 11288/01

Durchführung eines Umweltinformationsprojektes mit dem Titel Historische Bäume – Symbole Europas – Zeugen unseres Umgangs mit der Umwelt

Projektdurchführung

Kuratorium Alte liebenswerte Bäume in Deutschland e. V.
Friedrich-Naumannstr. 34
65195 Wiesbaden

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Bäume haben wichtige Funktionen im Naturhaushalt. Sie sind zugleich Indikatoren für den Zustand unserer Umwelt und unseres Umgangs mit ihr. Bäume haben historisch, kulturell und religiös immer im Leben der Menschen eine große Rolle gespielt. Bäume sind ein besonderes Medium, den Menschen Informationen über umweltbezogene Einzelprobleme und Kreisläufe in der Natur zu vermitteln. Das Projekt soll Informationen an möglichst viele Menschen weitergeben und ein entsprechendes Umweltbewusstsein und eine bewusste Verantwortung wecken.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAbschnitt 1: In und um Berlin sollen die wichtigsten Bäume im Siedlungsbereich und im Waldgebiet erfasst, vermessen und bonitiert werden. Sie dienen als Ausgangslage für weitere Untersuchungen und für die Ausschreibung eines künstlerischen Wettbewerbes. Dieser soll auf die besondere Situation der Einzelbäume aufmerksam machen, Menschen an die Bäume heranführen und das Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt wecken. Durch Presseaktionen, Rundfunk und Fernsehen und durch eine Wanderausstellung in und um Berlin soll das Bewusstsein verstärkt werden.
Abschnitt 2: In einem repräsentativen Bestand von alten Bäumen, möglichst auch im Stadtgebiet von Berlin, soll der Zustand der Bäume überprüft, Methoden zur Vitalisierung angewandt und die weitere Entwicklung in Wurzeln, Stamm, Zweig und Blättern dokumentiert werden. Durch Publikationen, Schautafeln und Diaserien sollen die Öffentlichkeit angesprochen und Anregungen für notwendiges praktisches Handeln gegeben werden.
Abschnitt 3: Die Darstellung der Ergebnisse der bisherigen Arbeiten sollen als Lehr- und Anschauungsmittel zur Umwelterziehung und Bildungsarbeit, insbesondere in den Schulen, gezeigt werden.


Ergebnisse und Diskussion

Der Schwerpunkt der Arbeiten lag auf der Beurteilung und der Behandlung von Bäumen. Die Schadensanalysen und Sanierungsarbeiten wurden an vier Standorten .-Berlin, Wiesbaden, Knüll und Vogelsberg- durchgeführt und bestanden aus der phenotypischen Ansprache der Kronen, des Blattwerkes, der Äste und der Stämme, sowie eine Überprüfung des Gesundheitszustandes, Boden- und Wurzeluntersuchungen und Methoden zur Bestimmung des Jahrringaufbaus, von Faulstellen, Rissen und sonstigen Schäden.

Die erprobten Verfahren der Kronenansprachen sowie die Einschätzung der Belaubung ließen bei Eiche und Buche gute Vergleiche zu, die in Verbindung mit Boden- und Wurzeluntersuchungen wirkungsvolle Wege aufzeigen, mit welchen Mitteln und Hilfen eine Revitalisierung erreicht werden kann.

Für Stammuntersuchungen haben sich Bohrwiderstandsmessungen sowohl mit Resistograph als auch mit Messtisch-Aggregat gut aussagefähig erwiesen, ohne dass der Baum hier nennenswert geschädigt wird.

Besonders wichtig ist die Wurzelraumbehandlung: Bodenlockerung, Nachfüllen von Durchlüftungsmaterial, Zufuhr von schnell- und langsam wirkenden Dünger.
Die hierbei eingesetzten Geräte müssen sowohl in der Eindringgeschwindigkeit als auch in der Luftzufuhr und der Verteilung von Fest- und Flüssigstoffen so variabel sein, dass sie den jeweiligen Standort angepasst werden können.

Für die Vitalität der Bäume ist die Symbiose zwischen Wurzeln und Mykorrhizapilzen ganz entscheidend. Methoden zur Identifikation und Applikation wurden erprobt. An über 500-jährigen Alteichen konnten die Erfolge über mehrere Jahre plastisch nachgewiesen werden.
Insbesondere stiegen die Anzahl der Feinwurzelspitzen, der lebenden Mykorrhizen sowie der unterscheidbaren Mykorrhizaarten erheblich an, das Blattwerk wurde wieder wesentlich vergrößert, zeigte eine dunkelgrüne Farbe, Vergilbungen traten erst sehr spät in Erscheinung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Baumbehandlungen wurden mit Vorführungen und Erläuterungen und Dokumentation der Ergebnisse gestaltet. Hierzu wurden mittelständische Unternehmen der Baumpflege eingeladen, die sich auch selbst darstellen konnten. Diese jährlichen Aktionen wurden von Presse, Rundfunk und Fernsehen wirkungsvoll wiedergegeben. Zur Stärkung des Umweltbewusstseins wurde der Film Alte liebenswerte Bäume erarbeitet und für die Schulen die Unterrichtsarbeiten Bemerkenswerte Bäume in Hessen erprobt. Abschließend konnte der Wettbewerb Baum und Kunst mit der Fachhochschule Wiesbaden gestaltet werden.


Fazit

Die Aktionen haben das Bewusstsein der Menschen für Natur und Baum gestärkt. Für die mittelständischen Unternehmen Baumpflege konnten Verbesserungen aufgezeigt werden. In zahlreichen Vorträgen und öffentlichkeitswirksamen Publikationen wurde das Thema Bäume und deren Behandlung gestaltet. Um die Aktionen weiter zu verstärken und zu verbreiten, sollte eine praxisbezogene Buchdarstellung, eine CD-ROM und weiteres Unterrichtsmaterial erarbeitet werden

Übersicht

Fördersumme

95.739,40 €

Förderzeitraum

01.05.1998 - 03.01.2001

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation