Ausbau einer Photovoltaikanlage einschließlich Demonstrationswand an der Jakob-Grimm-Schule
Projektdurchführung
Jakob-Grimm-SchuleSOLAR-Arbeitsgemeinschaft
Braacher Str. 15
36199 Rotenburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die im Jahre 1995 im Rahmen einer Projektwoche errichtete netzgekoppelte PV-Anlage an der JGS soll sowohl leistungsmäßig ausgebaut als auch meßtechnisch ergänzt werden. Die vorhandene Anlage ist diesbezüglich unzureichend ausgestattet.
Durch die Erweiterung und Ergänzung soll die schulische und außerschulische Präsentation der PV-Anlage verbessert werden, um eine erhöhte Öffentlichkeitswirksamkeit zu erreichen.
Insbesondere sollen hiermit mittelfristig z.B. im Rahmen von Erwachsenenbildung und Lehrerfortbildung Schritte in Richtung einer Bekanntmachung und Markteinführung der Photovoltaik ermöglicht werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Rahmen einer schulischen Projektwoche soll zunächst die Erweiterung der vorhandenen PV-Anlage erfolgen. Dies soll in vollständiger Eigenleistung der Schule (Schüler und Lehrer, ggf. Eltern) durchgeführt werden, was aufgrund der im Vorjahr gewonnenen Erfahrungen beim Bau der bestehenden Anlage unter aktiver Mitwirkung von Schülern und Lehrern im Rahmen eines Workshops unter Anleitung von Mitarbeitern der Lieferfirma realiserbar erscheint. Hinzu kommt, daß alle sicherheitsrelevanten Installationen auf der Netzseite in geeigneter Weise vorhanden sind und hier also keine Arbeiten erforderlich sind. Besonderer Wert wird auf möglichst eigenständige Arbeit der Schüler (Jg. 9 - 12) gelegt.
Gleichzeitig sollen sich die Schüler mit den zu beschaffenden Datenaufzeichnungs- und Datenanzeigegeräten vertraut machen und diese für die PV-Anlage einsetzbar machen, wobei entsprechende Sensoren (z.B. für Einstrahlung und Temperatur) integriert werden sollen, um die so gewinnbaren Daten in vielfältiger Weise für unterrichtliche Zwecke verwenden zu können.
Ein Problem, das evtl. erst in einer späteren Phase gelöst werden kann, könnte beim Versuch der Datenübertragung über längere Wege im Schulgebäude liegen.
Ergebnisse und Diskussion
Das geförderte Projekt an der Jakob-Grimm-Schule beinhaltete im wesentlichen zwei Schwerpunkte:
1.) Erweiterung der bestehenden PV-Anlage als Schülerprojekt
2.) Entwicklung und Aufbau eines geeigneten Meß- und Anzeigesystems zur Verbesserung der schulischen und öffentlichen Darstellung .
Die Erweiterung der bestehenden PV-Anlage konnte im Rahmen einer schulischen Projektwoche von den Mitgliedern der Solar-AG und weiteren Mitarbeitern innerhalb weniger Tage problemlos durchgeführt werden. Der besonders problematische Aspekt des Transport der vormontierten Modulstränge zum Aufstellungsort (Flachdach eines Schulgebäudes, über 12 m hoch gelegen) konnte durch freundliche Unterstützung einer ortsansässigen Firma mittels eines Kranes erfolgreich erledigt werden; die Endmontage auf dem Flachdach wurde mit einigen Oberstufenschülern in sicherer Entfernung von der Dachbegrenzung an zwei Nachmittagen durchgeführt.
Der Aufbau des Meß- und Anzeigesystems wurde im Zuge der weiteren Arbeiten wegen Lieferproblemen gegenüber der ursprünglichen Planung geringfügig verändert: der Schwerpunkt lag nicht bei der Ergänzung weiterer Meß-Sensoren, sondern bei der Lösung der Frage der Datenübertragung über eine größere Entfernung innerhalb des Schulkomplexes und dem Aufbau eines attraktiven Anzeigesystems, beides mit möglichst geringem finanziellen und technischem Aufwand.
Dieses Vorhaben wurde nach der Beseitigung einiger kleinerer Probleme, bei deren Lösung positiv mit den Lieferfirmen kooperiert wurde, durch den Aufbau einer drahtlosen Datenübertragung mittels zweier handelsüblicher Funkmodems, deren Funktion für den gewünschten Einsatz angepaßt wurde, vom PV-Wechselrichter bzw. dem Datenlogger zu einer LED-Laufschriftanzeige in einem zentral postierten Solar-Schaukasten erfolgreich abgeschlossen.
Da der (gläserne) Schaukasten in einem zentralen Übergang mit großen Fensterflächen steht, konnte er mit einer eigenständigen PV-Stromversorgung als Inselsystem ausgestattet werden. Zur Steigerung der Attraktivität des System wurde ein 12V-Autoradio eingebaut, welches zusammen mit dem Anzeigesystem von den Schülern selbsttätig über einen Berührungstaster eingeschaltet werden kann. Ein Zeitschalter, der so eingestellt ist, daß der Anzeigezyklus der Laufschriftanzeige einmal komplett erscheint, verhindert einen Dauerbetrieb, der zu einer schnellen Entladung des verwendeten kleinen Solar-Akkus führen würde.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Über das durchgeführte Projekt wurde zeitnah im Rahmen der Berichte über die Projektwochenarbeiten in der örtlichen Presse berichtet; weitere Berichte erfolgten und erfolgen in gewissen Abständen sowohl in der Presse als auch in der Schulzeitung JGS-intern sowie der Schülerzeitung Kaktus.
Andere Schulen der Region sind auf unsere Arbeiten aufmerksam geworden und haben sich über die durchgeführten Arbeiten informiert.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die angestrebten Ziele des Projektes im wesentlichen erreicht wurden:
die Erweiterung der PV-Anlage wurde aufgrund der Vorkenntnisse bzw. nach kurzer Einarbeitung von den Schülern mit Unterstützung durch eine Lehrkraft ohne Probleme durchgeführt;
nach intensiver Planungs- und Testphase konnte ein attraktive Datenanzeigesystem mit drahtloser Datenübertragung zu einer zentralen Laufschriftanzeige verwirklicht werden. Es läßt sich feststellen, daß die erwünschte Steigerung des Informationsangebotes und der öffentlichen Wahrnehmung durch das verwirklichte System eingetreten ist.
Wir glauben, daß dieser Ausbau einer schulischen PV-Anlage auch für andere Schulen interessant sein kann und mit relativ begrenztem Aufwand realisierbar ist.
Fördersumme
5.112,92 €
Förderzeitraum
18.06.1996 - 23.03.1998
Bundesland
Hessen
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik