Ökologische Siedlungsplanung Bremen-Lilienthal (Programm des Kuratoriums zur ökologisch orientierten Siedlungsplanung, hier Kategorie Ökosiedlung)
Projektdurchführung
Raum & Leben e. V.Förderverein für ökologische Siedlungs-und Lebensraumgestaltung in Bremenund Niedersachsen
Jeverländer Str. 13
28259 Bremen
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
In der Gemeinde Lilienthal (Stadtrand von Bremen) soll eine von den späteren Bewohnern und Bewohnerinnen selbst initiierte und gestaltete Ökosiedlung mit 60 bis 90 Wohneinheiten entstehen, in der verdichtete Bebauung in Verbindung mit Eigeninitiative bei der Gestaltung der Häuser und Freiflächen den Ansprüchen von Bauwilligen nach Individualität bei gleichzeitiger Berücksichtigung ökologischer Standards gerecht werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden· Erarbeitung eines Kriterienkatalogs anhand des gültigen Bebauungsplans für die einzelnen Baufenster bei gleichzeitiger Berücksichtigung der anzuwendenden ökologischen Kriterien. Hierzu müssen Argumentationsmaterialien erstellt werden, die für Bauinteressenten einen Einstieg in das Wohn- und Lebensprojekt ermöglichen.
· Aufbau einer Beratungsstruktur und Betreuung von Bauwilligen.
· Erarbeitung einer Datenbank für Experten (Architekten; Bauträger etc.), um die ökologischen Bereiche realisieren zu können (inkl. Besichtigung anderer Vorhaben),
· Kontakte zwischen Bauwilligen; Architekten und Bauträgern.
· Ableitung von Checklisten, die in einer ersten Grobeinschätzung die Lücke zwischen individuellem Anspruch und projektimmanenten Kriterien schließen.
· Begleitung und Moderation der Gruppenfindung, um Schwerpunktsetzungen für die Baufenster zu ermöglichen.
· Evaluation der ersten Bauschritte und Erstellung von Erfahrungsberichten für die weiteren Umsetzungsphasen.
Ergebnisse und Diskussion
Das erwartete Ergebnis dieses Projekts hebt sich insofern von anderen ab, als hier versucht werden soll, die im B-Plan festgelegten ökologischen Maßnahmenschwerpunkte in den Bereichen Städtebau, Energie, Hochbau, Verkehr, Wasser/Abwasser, Boden/Freifläche, Klima/Luft, und Abfall gemeinsam mit den späteren Bewohnerinnen umzusetzen.
Interessant wird dabei sein, wie die individuellen Ansprüche der Bauwilligen in das Gesamtkonzept der Ökosiedlung einfließen können. Gerade der Ansatz der jeweils charakteristischen Baufenster eröffnet die Chance, daß sich Gleichgesinnte finden und ihre Vorstellungen auch realisieren können.
Das Projekt wird die Frage lösen, ob solche sozialökologischen Projekte überhaupt umgesetzt werden können und nicht nach der Planung wieder zu den Akten gelegt werden (Beispiel: Autofreies Wohnen im Hollerland). Ob dieser Ansatz auch langfristig Erfolg haben wird, ist nicht mehr Gegenstand dieses Projekts, wird aber vom Trägerverein intensiv weiterverfolgt.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Dieses Projekt steht und fällt mit der Anzahl der Bauinteressenten, die noch für dieses Projekt gewonnen werden können. Die Gründerväter und -mütter haben mittlerweile eine mehr als 6-jährige Geschichte, die es Neueinsteigern enorm schwer macht, sich in dieses prozessorientierte Projekt einzubringen. Es ist deshalb notwendig eine Form der Öffentlichkeitsarbeit zu finden, die die Hemmschwellen für Neue abbaut und gleichzeitig den Schweiß der Alten berücksichtigt. Zudem verlangen gerade innovative Projekte nicht nur nach einer professionellen Außendarstellung, sondern nach einem durchdachten Gesamtkonzept. Dieses gilt es zu entwickeln.
Teilerfolge müssen sich demnach nahtlos in dieses Gesamtkonzept einfügen. Die Präsentation muß ein einheitliches CI (corporate identity) verkörpern. Aufgrund der vielen kleinen Schritte (inklusive der Rückschritte) ist dies bis jetzt unterblieben.
Fazit
Jedes Projekt steht und fällt mit den Menschen, die es auch umsetzen. Um zu zeigen, daß ein sozialökologisches Projekt auch in Zeiten eines rollback in der Umweltfrage funktionieren kann, muß der Schwerpunkt dieses Projekts darin liegen, genügend Menschen zu finden, die das anspruchsvolle Maßnahmenpaket auch umsetzen.
Fördersumme
54.708,23 €
Förderzeitraum
07.11.1996 - 24.11.1999
Bundesland
Bremen
Schlagwörter
Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik