Projekt 10113/01

Expo 2000: Kongreß für eine konsequente Umsetzung des Themas Mensch – Natur – Technik

Projektdurchführung

ÖKOTEAM Messe- und Ausstellungs- GmbH
Im Büntefeld 7
30967 Wennigsen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Kongresses war es, im Hinblick auf die im Jahr 2000 stattfindende.Weltausstellung EXPO 2000, die konsequente Umsetzung des EXPO-Mottos Mensch-Natur-Technik im Kontext der Bauvorhaben zur Weltausstellung als oberste Maxime zu etablieren. Die Weltausstellung in Hannover wird als die Herausforderung verstanden, Entwicklungen für eine lebenswerte, ökologisch orientierte Zukunft aufzuzeichnen. Gemäß dem Motto Mensch-Natur-Technik sollte es Aufgabe der EXPO sein, ein Forum für die weltweite Verbreitung von Ideen, Visionen, Möglichkeiten und Techniken aufzubauen, um einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen zu fördern. Der vom EXPO-Beaufragten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt angeregte Kongreß sollte einerseits durch die Vorgabe, daß alle an der EXPO beteiligten Institutionen, Unternehmen, und öffentliche Einrichtungen ihre Bauvorhaben unter ökologischen Gesichtspunkten thematisieren, die Umsetzung ökologischer Baumaßnahmen unterstützen, andererseits die Fachöffentlichkeit über den Stand der Bauvorhaben informieren.

Der Kongreß bezog sich dabei inhaltlich sich auf die gesamte Baustelle Weltausstellung von der Erschließung, über die bei der Planung und Durchführung anstehenden Aspekte wie Abnahme, Fragen der Infrastruktur bis hin zur baulichen Umsetzung sowie der Ver- und Entsorgung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEs hat sich als äußerst schwierig erwiesen, alle an den Bauprozessen Beteiligten für die Darstellung der jeweiligen Bauvorhaben unter ökologischen Gesichtspunkten zu gewinnen. Erst nachdem, dies auch auf Vorschlag von Herrn Holzknecht, die EXPO 2000 Hannover GmbH für die Schirmherrschaft des Kongresses gewonnen werden konnte, und diese ihrerseits die beteiligten Baupartner zusätzlich aufforderte, ihren Beitrag zum Kongreß zu leisten, war es möglich, das Programm zu komplettieren. Nicht bei allen angesprochenen Institutionen gelang die Einbindung in den Kongreß. Das Niedersächsischen Wirtschaftsministerium wollte z.B. auf keinen Fall, die von ihm betreute Verkehrsplanung zur EXPO vorstellen, so daß dieses Thema von einem EXPO-Mitarbeiter übernommen werden mußte.
Auch das zur inhaltlichen Abstimmung der Kongreßbeiträge durchgeführte round table-Gespräch konnte nicht dazu beitragen, daß die Referenten das Thema Ökologie intensiver behandelten. Da ökologische Aspekte im Rahmen der Bauvorhaben nur einen sehr geringen Stellenwert einnehmen, konnte hierzu natürlich auch nur wenig gesagt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Der Kongreß wurde bundesweit beworben sowie von intensiver Pressearbeit begleitet. Vor Veranstaltungsbeginn wurde eine Pressekonferenz durchgeführt, an der Fachjournalisten aus der gesamten Bundesrepublik teilnahmen. Der Programmfolder wurde in einer Auflage von 40.000 gedruckt. E wurde einerseits der Zeitschrift Bauwelt beigelegt, andererseits über direct mailing an ca. 9000 Architekten, die Architektenkammern, Bau- und Umweltämter in Norddeutschland, Universitäten, Abgeordnete des Bundestages, Abgeordnete des Nieders. Landtages, große Wirtschaftsbetriebe im Großraum Hannover, Parteiverbänden bundesweit, Industrie- und Handwerkskammer in Norddeutschland verschickt sowie über die EXPO 2000 Hannover GmbH verteilt.


Fazit

Generell kann gesagt werden, daß bei den meisten Baubeteiligten eine Darstellung ihrer Bauvorhaben unter ökologischen Gesichtspunkten nur sehr zögerlich vorgenommen wurde. Entweder weigerten sie sich am Kongreß teilzunehmen, oder sie nahmen im Rahmen ihrer Vorträge nur sehr vage zu ökologischen Aspekten Stellung. Außerdem nahm die EXPO 2000 Hannover GmbH, nachdem sie die Schirmherrschaft übernommen hatte, intensiven Einfluß auf die Programmgestaltung. Ein Vorgehen, welche der Veranstalter akzeptieren mußte, denn ohne die EXPO 2000 Hannover GmbH wäre ein Kongreß über die Bauvorhaben zur EXPO nicht möglich gewesen.

Eines zeigte der Kongreß sehr deutlich. Das Thema Ökologie im Rahmen der Bauvorhaben wird äußerst nachrangig behandelt. Die Intention des Kongresses, durch die Durchführung der Veranstaltung ökologische Aspekte im Kontext der Baumaßnahmen zu befördern, muß als gescheitert betrachtet werden. Den stärksten Einfluß auf die Bauvorhaben haben ökonomische Aspekte, das Motto der EXPO Mensch - Natur - Technik wird von den meisten Bauträgern als irrelevant bzw. Nachrangig betrachtet. Die Entwicklung der Kronsberg-Siedlung ist sicherlich ein besonders prägnantes Beispiel für die Probleme ökologischer Bauvorhaben im Kontext der Weltausstellung.
Der Verlauf des Kongresses zeigte, daß einerseits ein von außen unternommener Versuch zur Förderung ökologischer Aspekte bei EXPO-Baumaßnahmen allein bereits daran scheitern muß, da die an den Bauprozesses Beteiligten keinerlei Bereitschaft zeigten, Einfluß auf ihre Bauvorhaben zuzulassen. Es ist Aufgabe der EXPO 2000 Hannover GmbH die ökologische Seite der Bauvorhaben zu forcieren, dies hätte jedoch bereits in einem viel früheren Stadium geschehen müssen. Zum Zeitpunkt des Kongresses waren die meisten Baumaßnahmen, zumindest was die Planungen betrifft, bereits fixiert.
Die EXPO 2000 Hannover GmbH hat den Kongreß im Sinne der Selbstdarstellung und nicht im Sinne eines kritischen Hinterfragens der EXPO-Baumaßnahmen genutzt. Eine kritische und offene Reflexion der Baumaßnahmen war nicht möglich, da von Seiten der Bau-Beteiligten keinerlei Bereitschaft bestand, Einfluß auf die jeweiligen Maßnahmen nehmen zu lassen bzw. detaillierte Einblicke zu gewähren.


Teilnehmer:
Der Kongreß war insgesamt gut besucht (122 Teilnehmer). Die Teilnehmer kamen vor allem aus Architektur- und Planungsbüros, Anbietern von Baustoffen, sowie städtischen Einrichtungen. Die Diskussionsbereitschaft der Teilnehmer war recht groß, auch wenn ihr teilweise von Seiten der Referenten nicht genug entsprochen wurde.

Übersicht

Fördersumme

68.104,08 €

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation