Errichtung einer Pilot-Futtertrocknungsanlage nach dem 2-Trommeltrocknungsverfahren
Projektdurchführung
Grastrocknungsgenossenschaft Geiselharz e. G.
Siglisberg 1
88279 Amtzell
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ziel des Projektes war es, eine Pilotanlage zur schonenden Trocknung von Futtermitteln im 2-Trommeltrocknungsverfahren zu entwickeln und zu erproben. Mit dieser Anlage sollen die Emissionen deutlich reduziert und der Energieaufwand minimiert werden. Die Schadstoffemissionen sollen erheblich die Anforderung der TA-Luft unterbieten.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGemeinsam mit der Fa. Neumann + Würzer Sondermaschinenbau GmbH, Kisslegg, wurde ein Konzept erarbeitet, wie die geforderte Kapazität als auch geringere Emissionen (Geruchsbelästigung) und geringere Energieverbräuche (Umweltentlastung, Betriebskosten) durch die Errichtung einer Pilotanlage im 2- Trommeltrocknungsverfahren erreicht werden kann.
Ergebnisse und Diskussion
Es wurde eine 2-Trommeltrocknungsanlage entwickelt, mit der das Futtermittel schonend bei niedrigen Temperaturen getrocknet werden kann, eine Einbindung der Wärmerückgewinnung erfolgt. Die Anlage arbeitet mit zwei voneinander unabhängigen steuerbaren Trockentrommeln. In der zweiten Trommel erfolgt eine zusätzliche Staubabscheidung. Durch eine gezielte Trockenluftführung in Kombination mit einem zweiten Trommeltrockner kommt es zu einer Emissionsminderung und einer Reduzierung des Energieverbrauchs. Die Emissionsuntersuchungen haben Staubkonzentrationen von 24 mg/m3 ergeben. Der Emissionsgrenzwert für Aldehyde wird um mindestens eine Größenordnung unterschritten. Die Vortrocknung hat im 2-Trommelverfahren die Funktion eines Wärmetauschers, somit konnten die Abgastemperaturen von ca. 135°C bis 140°C auf 70°C bis 85°C abgesenkt werden. Durch diese Wärmenutzung beträgt der spezifische Brennstoffbedarf 28,53 m3 Erdgas pro dt Trockengut.
Da die fertigen Pellets in eine Siebstation geführt werden, in der die Feinteile vom Fertigprodukt getrennt und der Presse wieder zugeführt werden, können unnötige Staubentwicklungen in der Kühlluft vermieden und gleichzeitig der Wirkungsgrad des Kühlers gesteigert, der die Pellets auf Lagertemperatur herunterkühlt.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Veröffentlichung des Projektes erfolgte in den Zeitungen Schwäbischer Bauer, Allgäuer Bauernblatt und im Amtsblatt der Gemeinde Amtzell.
Fazit
Mit diesem Projekt wurden in der Landwirtschaft neue Wege gegangen. Hier wurde sich von einem jahrzehntelangen Konzept verabschiedet, in dem nur auf Leistung und Wirt-schaftlichkeit geachtet wurde. Mit dem 2-Trommel-trocknungsverfahren wurde auf Bewährtes, d.h. auf die Stärken eines fast 100 Jahre alten Trommeltrockensystems, zurückgegriffen und mit dem neuen System verbunden, so daß eine leistungsfähige neue Anlage ent-stand, die neben den ökonomischen Vorteilen auch die ökologischen Anfor-de-rungen, wie die Emissions- und Energieminderung, erfüllt und gültige Grenzwerte - anders als der bisherige Stand der Grastrocknungstechnik - weit unterschreitet.
Fördersumme
404.068,86 €
Förderzeitraum
16.09.1996 - 17.12.1998
Bundesland
Baden-Württemberg
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik