Abwasserfreie Autowaschanlage
Projektdurchführung
DEA - Tankstelle Kolb
Landstr. 19 a
79585 Steinen
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Beim Betrieb von Autowaschanlagen fällt mineralöl- und salzhaltiges Abwasser an. Mit den herkömmlichen Behandlungsverfahren wird dieses Abwasser nur ungenügend für eine Einleitung in die Kanalisation gereinigt. Ökologisch nachteilig wirken sich bei üblichen Verfahren mit Koaleszenzabscheider und/oder mit Chemikalieneinsatz erhöhter Schlamm- bzw. Konzentratanfall aus.
Durch die im Projekt geplante abwasserfreie Betriebsführung infolge 100%iger Kreislaufführung mit kontinuierlicher Teilstromverdampfung über einen Vakuumverdampfer mit offener Wärmepumpe werden diese negativen Umweltauswirkungen vermieden und der Frischwasserbedarf deutlich minimiert.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Konzeptausarbeitung (Beheben der Nachteile bei herkömmlichen Behandlungsverfahren).
2. Versuchslabor (Verdampfungsversuch mit Analyse der Kohlenwasserstoffe, Rest-CSB, pH im
Rotationsverdampfer).
3. Planung der Anlagenkomponenten (Verfahrensbedingungen, Abwasserparameter).
4. Technikumversuch mit entsprechenden Abwasseranalysen.
5. Detailplanung nach den vorliegenden Verfahrensbedingungen.
6. Bauliche Maßnahmen (mit Nebeneinrichtungen, Abwasserführungen, Wasseraufbereitung)
7. Montage der Abwassertechnik.
8. Einfahren mit Anlagenoptimierung (Überwachung durch regelmäßige Analysen und optische Kontrolle).
9. Abschlussbericht mit Präsentationen und Veröffentlichungen.
Ergebnisse und Diskussion
Umsetzbarkeit des Verfahrens:
1. Technikumversuch: Eindampfung auf < 0,5 % der Ausgangsmenge möglich
2. Analysenergebnisse
(Reinwasser): Leitfähigkeit (=Salzgehalt): < 20 µS/cm
pH- Wert: pH 6
Kohlenwasserstoffe: nicht nachweisbar
CSB: 50 mg/l,
Keime: keine
3. Stromverbrauch: 3 kWh/Kraftfahrzeug (Gesamtenergieverbrauch der Anlage)
4. Frischwasserzufuhr: 100% Regenwasser, kein Stadtwasser
12 Liter/Kraftfahrzeug
5. Analysenzeitraum: 28.Juli 1998 bis 15. März 1999
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Bundesarbeitskreis zur Novellierung des Anhang 49 der Abwasserverordnung. Vorstellung des Verfahrens Vertretern dieses Arbeitskreises vor Ort bzw. über Vorlage der Projektskizze.
Messevorstellung IFAT 1999 in München
Fazit
Anfallendes Abwasser aus der Kfz-Wäsche kann mit dem eingeführten Verfahren der geschlossenen Kreislaufführung über Vakuumverdampfung zuverlässig behandelt und wieder eingesetzt werden. Ein Kanalanschluß ist nicht erforderlich. Der Frischwasserbedarf kann zu 100% über Regenwasser gedeckt werden. Die Strombedarf liegt mit 3 kWh je Kraftfahrzeug erwartungsgemäß sehr niedrig. Die Anlage wird mit Nachtstrom betrieben.
Das erzeugte Destillat wird für die Spülstufe fleckenfrei Spülen eingesetzt. Eine Entschäumerzugabe ist nicht erforderlich.
Fördersumme
29.953,52 €
Förderzeitraum
01.07.1996 - 21.03.2000
Bundesland
Baden-Württemberg
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik