Projekt 09035/01

Abwasserfreie Autowaschanlage

Projektdurchführung

DEA - Tankstelle Kolb
Landstr. 19 a
79585 Steinen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Beim Betrieb von Autowaschanlagen fällt mineralöl- und salzhaltiges Abwasser an. Mit den herkömmlichen Behandlungsverfahren wird dieses Abwasser nur ungenügend für eine Einleitung in die Kanalisation gereinigt. Ökologisch nachteilig wirken sich bei üblichen Verfahren mit Koaleszenzabscheider und/oder mit Chemikalieneinsatz erhöhter Schlamm- bzw. Konzentratanfall aus.
Durch die im Projekt geplante abwasserfreie Betriebsführung infolge 100%iger Kreislaufführung mit kontinuierlicher Teilstromverdampfung über einen Vakuumverdampfer mit offener Wärmepumpe werden diese negativen Umweltauswirkungen vermieden und der Frischwasserbedarf deutlich minimiert.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Konzeptausarbeitung (Beheben der Nachteile bei herkömmlichen Behandlungsverfahren).
2. Versuchslabor (Verdampfungsversuch mit Analyse der Kohlenwasserstoffe, Rest-CSB, pH im
Rotationsverdampfer).
3. Planung der Anlagenkomponenten (Verfahrensbedingungen, Abwasserparameter).
4. Technikumversuch mit entsprechenden Abwasseranalysen.
5. Detailplanung nach den vorliegenden Verfahrensbedingungen.
6. Bauliche Maßnahmen (mit Nebeneinrichtungen, Abwasserführungen, Wasseraufbereitung)
7. Montage der Abwassertechnik.
8. Einfahren mit Anlagenoptimierung (Überwachung durch regelmäßige Analysen und optische Kontrolle).
9. Abschlussbericht mit Präsentationen und Veröffentlichungen.


Ergebnisse und Diskussion

Umsetzbarkeit des Verfahrens:

1. Technikumversuch: Eindampfung auf < 0,5 % der Ausgangsmenge möglich

2. Analysenergebnisse
(Reinwasser): Leitfähigkeit (=Salzgehalt): < 20 µS/cm
pH- Wert: pH 6
Kohlenwasserstoffe: nicht nachweisbar
CSB: 50 mg/l,
Keime: keine

3. Stromverbrauch: 3 kWh/Kraftfahrzeug (Gesamtenergieverbrauch der Anlage)

4. Frischwasserzufuhr: 100% Regenwasser, kein Stadtwasser
12 Liter/Kraftfahrzeug

5. Analysenzeitraum: 28.Juli 1998 bis 15. März 1999


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Bundesarbeitskreis zur Novellierung des Anhang 49 der Abwasserverordnung. Vorstellung des Verfahrens Vertretern dieses Arbeitskreises vor Ort bzw. über Vorlage der Projektskizze.

Messevorstellung IFAT 1999 in München


Fazit

Anfallendes Abwasser aus der Kfz-Wäsche kann mit dem eingeführten Verfahren der geschlossenen Kreislaufführung über Vakuumverdampfung zuverlässig behandelt und wieder eingesetzt werden. Ein Kanalanschluß ist nicht erforderlich. Der Frischwasserbedarf kann zu 100% über Regenwasser gedeckt werden. Die Strombedarf liegt mit 3 kWh je Kraftfahrzeug erwartungsgemäß sehr niedrig. Die Anlage wird mit Nachtstrom betrieben.

Das erzeugte Destillat wird für die Spülstufe fleckenfrei Spülen eingesetzt. Eine Entschäumerzugabe ist nicht erforderlich.

Übersicht

Fördersumme

29.953,52 €

Förderzeitraum

01.07.1996 - 21.03.2000

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik