Konferenz zur Förderung des Erfahrungsaustausches im Bereich des produktintegrierten Umweltschutzes für Unternehmen (PIUS) – Deutsch-japanische Ansätze im Vergleich
Projektdurchführung
ECOS Gesellschaft für Entwicklung
und Consulting mbH
Westerbreite 7
49084 Osnabrück
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Mit der Rio-Konferenz von 1991 gilt die Forderung nach einem Nachhaltigen Wirtschaften. Wie ist aber dieses Konzept aber in der betrieblichen Praxis umzusetzen? In einer praxisnahen Konferenz zum Thema produkt- und produktionsintegrierter Umweltschutz - an einem konkreten Beispiel wie dem Energie- und Stoffstrommanagement - soll mit deutschen und japanischen Experten der Stand und die besonderen Anforderungen des PIUS-Konzeptes in Deutschland und Japan dargestellt werden. Anhand von praktischen Beispielen sollen ökologische, aber auch ökonomische Chancen für das Unternehmen aufgezeigt werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEine notwendige Maßnahme, um Methoden und Inhalte des PIUS einer großen Anzahl von Unternehmen, und hier insbesondere KMU, näher zu bringen, ist die Ausrichtung von Fachkonferenzen und Workshops zum Thema PIUS. An praktischen Beispielen werden die ökologischen, aber auch ökonomischen Chancen aufgezeigt. Auf Basis der durch die Konferenz eingeleiteten Diskussionen und Fragestel-lungen sollen Arbeitsgemeinschaften den Prozess auf Unternehmensebene fortführen. Das japanische Konzept Zero Emission soll auf Komponenten untersucht werden, die für deutsche Unternehmen praktisch umsetzbar sein könnten. Die Veranstaltung ist als 1½ tägige Fach- und Expertentagung mit Einbindung interessierter Unternehmen geplant. Geplante Themen sind Theorie, Ziele des PIUS und Zero Emission, Maßnahmen im PIUS, Zero Emission, Nachhaltigkeit, Beispiele aus der unternehmerischen Praxis, Vergleich der versch. Konzepte sowie Möglichkeiten deutsch-japanischer Zusammenarbeit im Bereich PIUS. Experten aus Industrie und Wissenschaft Deutschlands und Japans zum Thema produkt- und produktionsintegrierter Umweltschutz werden zusammengeführt. Zum einen können deutsche Un-ternehmer praxisnahe, kosteneinsparende Maßnahmen zum betrieblichen Umweltschutz kennen lernen und wenn möglich umsetzen. Zum anderen sollen deutsche Ansätze nach Japan exportiert werden und somit deutschen Unternehmen für diesen Bereich ein neuer Markt eröffnet werden. Es wird ein zweisprachiger Tagungsband zu der Fachkonferenz erstellt und somit die Redebeiträge zum produktionsintegrierten Umweltschutz allen Interessierten in Deutschland und Japan zugänglich gemacht.
Ergebnisse und Diskussion
Die Ziele der deutsch-japanischen PIUS-Konferenz Produktionsfaktor Umwelt im Praxisvergleich waren zum einen für Unternehmen Chancen für einen produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutz sowie ein nachhaltiges Wirtschaften aufzuzeigen, zum anderen Kontakte zwischen deutschen und japanischen Teilnehmern zu initiieren und Möglichkeiten des gegenseitigen Lernens sowie einer zukünftigen Zusammenarbeit aufzuzeigen. Diese Zielsetzung wurde mit der Konferenz und den anschließenden Workshops erreicht.
Es wurden von japanischer Seite in den Diskussionen insbesondere auf das Konzept der Null-Emission sowie die Bedeutung der betrieblichen Kommunikation eingegangen. Von deutscher Seite konnten den japanischen Teilnehmern zahlreiche für Japan neuartige Verfahren und Produkte im Bereich des produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutzes vorgestellt werden.
Deutsche und japanische Unternehmer konnten praxisnahe, kosteneinsparende Maßnahmen zum betrieblichen Umweltschutz kennen lernen. Ein langfristiger Kontakt zwischen deutschen und japanischen Unternehmen wurde initiiert und insbesondere zwischen dem deutschen und japanischen Gießereiverband wurde bereits eine Fortführung der nun aufgebauten Beziehung besprochen. Auch unterhalb der deutschen Teilnehmer sind zukünftige Zusammenarbeiten geplant.
Aufgrund der Nachfrage schon im Vorfeld der Konferenz wurde vom Konferenzbeirat entschlossen entgegen der Projektplanung alle Vorträge simultan zu übersetzen. Das Niveau der Konferenz konnte damit erheblich gesteigert werden.
Die Gesamtteilnehmerzahl der Konferenz lag entgegen den Planungen von 80 Teilnehmern nur bei 72 Teilnehmern. Ursache war die sich kurz vor der Konferenz veränderte Weltlage (Terroranschlag). Einige japanische Versicherungen hatten Flugreisen nach Deutschland nicht mehr versichert. Des weiteren hatten ebenfalls viele Risikomanagement-Abteilungen japanischer Unternehmen Reisen ins Ausland für einen unbestimmten Zeitraum unterbunden. Aus diesen Gründen mussten leider einige japanische Interessenten Ihre Teilnahme an der Konferenz kurzfristig absagen.
Es wurde ein Tagungsband sowie eine CD-ROM zur Fachkonferenz erstellt und somit die Redebeiträge zum produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutz allen Interessierten in Deutschland und Japan zugänglich gemacht. Im Rahmen des bestehenden Budgets konnten die Beiträge für den Tagungsband leider nicht in deutsch und japanischer Sprache aufbereitet werden. Die deutschen Beiträge liegen in deutscher Sprache, die japanischen sowohl in englischer wie auch in japanischer Sprache vor. Alle Abstracts der Beiträge sind jeweils in deutsch und japanisch enthalten.
Die weitere Zusammenarbeit wurde vereinbart, um einen nachhaltigen deutsch-japanischen Dialog im Bereich PIUS anzustoßen. Die Ausrichtung einer Folgekonferenz in Japan wurde gewünscht.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Es wurde ein Tagungsband in sowie eine CD-ROM zur Fachkonferenz in deutscher und japanischer Sprache erstellt und somit die Redebeiträge zum produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutz allen Interessierten in Deutschland und Japan zugänglich gemacht.
Fazit
Es konnten erste Kontakte zwischen deutschen und japanischen Unternehmen und Instituten angeregt werden sowie den Unternehmen neue Möglichkeiten und Chancen für Ihren eigenen Betrieb aufgezeigt werden. In den Anmerkungen und Diskussionen wurde ersichtlicht, dass noch ein erheblicher Informationsbedarf auf Seiten der Unternehmer besteht, wie produkt- und produktionsintegrierter Umweltschutz kostengünstig und effektiv im Unternehmen installiert werden kann. Zudem wurde als ein Ergebnis der Workshops die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Bevölkerung sowie einer effektiveren Unternehmenskommunikation aufgezeigt. Hier können deutsche Unternehmen insbesondere von der japanischen Seite lernen. Um den eingeleiteten Prozess des voneinander Lernens und einer möglicher zukünftiger Zusammenarbeit auf dem Gebiet des PIUS weiterzuführen, wurde eine Folgekonferenz in Japan dringend empfohlen. Diese ist zurzeit in Planung.
Fördersumme
59.054,21 €
Förderzeitraum
20.09.2000 - 20.12.2001
Bundesland
Niedersachsen
Schlagwörter
Umweltkommunikation
Umwelttechnik