Evaluierung des Förderschwerpunkts ,Holz – Teilbereich Holzschutz
Projektdurchführung
Bundesforschungsanstalt für Forst- und HolzwirtschaftInstitut für Holzbiologie und Holzschutz
Leuschnerstr. 91
21031 Hamburg
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Zielsetzung des Projektes ist eine Evaluierung des abgeschlossenen Förderschwerpunkts Holz der DBU. Insbesondere sollen die Anforderungen an einen modernen Holzschutz herausgearbeitet werden, dessen Ziele einem steten Wandel unterliegen. Auf dieser Basis soll geklärt werden, ob die im Förderschwerpunkt bearbeiteten Projekte markrelevante Ergebnisse erzielen haben und ob eine mögliche Umweltentlastung quantifiziert werden kann. Sofern Bilanzierungsansätze von den Projektnehmer erfolgten, soll hieran die Marktrelevanz des Projektes nachgewiesen werden. In Fällen mit besonders unweltentlastender Wirkung wird geprüft, ob Anlass für einen zusätzlichen Forschungsbedarf mit dem Ziel eines raschen Technologietransfers der Projektergebnisse besteht.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür die Evaluierung wurden Projektunterlagen zu Rate gezogen, wie z. B. Antrag, Berichte und Nachweise über die Verwertung der Projektergebnisse (Publikationen, Vorträge, Patente...). Diese dienten als Evaluierungsansätze zur Konformitätsprüfung und Erfolgskontrolle (z .B. wurden die im Antrag skizzierten Arbeitsziele bzw. das Projektziel in voller Höhe/teilweise/nicht erreicht, waren die vorgeschlagenen Methoden zur Erreichung des Projektziels geeignet, wurden/werden die Ergebnisse angemessen Publiziert/verwertet, Breite der Ergebnisanwendung (direkte/indirekte Anwendung, andere Spin-offs aus dem Projekt, die nicht Gegenstand der eigentlichen Forschungsziele waren), konnte ein Produkt/ein Verfahren verbessert werden, Vorteile für KMU, Vorteile für Gesellschaft und Umwelt). Die Evaluierung wurde anhand der o. a. Unterlagen durchgeführt und durch detaillierte Antworten anhand eines von den Projektleitern ausgefüllten Fragebogens zu ergänzt. Darüber hinaus wurden direkte Gespräche/Befragungen mit den Projektleitern / -partnern geführt.
Ergebnisse und Diskussion
Vom 17 im Rahmen des Förderschwerpunktes Holz / Thema Holzschutz geförderten Projekten wurden in Absprache mit der DBU 15 Projekte für die Evaluierung ausgewählt. Von diesen wurde ein Projekt nicht in die Endbewertung einbezogen, da es nach genauerer Prüfung keinen erkennbaren Bezug zum Thema Holzschutz aufwies. Zwei Projekte wurden zusammen bewertet, da sie dem selben Bewilligungsempfänger zugeordnet und themengleich waren (Folgebewilligung).
Insgesamt wurden von den 13 Projekten fünf (38 %) als erfolgreich abgeschlossen bewertet. Drei Projekte wurden als teilweise erfolgreich abgeschlossen (23 % der Projekte) und drei als nicht erfolgreich eingestuft. Zwei Projekte wurden nicht abschließend bewertet, weil sie zum Zeitpunkt der Evaluierung noch nicht beendet waren oder noch während der Projektlaufzeit abgebrochen wurden.
Damit wurden knapp 2/3 der Projekte (61%) erfolgreich bzw. teilweise erfolgreich beendet.
Die Projekte wurden hinsichtlich ihres Untersuchungsschwerpunktes charakterisiert und in solche mit den Arbeitsschwerpunkten Produkt oder Methode / Prüfmethode eingeteilt. Von den 16 im Rahmen des Förderschwerpunktes Holz - Holzschutz geförderten Arbeitsschwerpunkten entfallen zehn (= 63%) auf den Bereich Produktentwicklung und sechs auf den Bereich Methodenentwicklung.
Bei den zehn zu entwickelnden Produkten wurde die Entwicklung nur in fünf Fällen im Rahmen des Projektes weitestgehend bis zur Marktreife vorangetrieben, von denen eins vor allem aus ökonomischen Gründen und ein anderes wegen ungeeigneter Anwendungseigenschaften nicht auf den Markt gebracht wurden. Obwohl der Schwerpunkt der Förderung damit auf der Produktentwicklung lag, wurde in diesen Themenbereichen nur in drei Fällen ein Produkt auf dem Markt platziert, von denen eins allerdings nicht dem ursprünglich formulierten Projektziel entsprach. Ein weiteres Produkt war schon vor Projektbeginn auf dem Markt erhältlich, und es wurde nachgewiesen, dass es für die geplanten Anwendungsfälle nicht tauglich ist. Bei den verbleibenden zwei auf dem Markt angebotenen Produkten handelt es sich um Anstrichmittel.
Damit wurden im Rahmen des Förderschwerpunktes insgesamt ca. 8,95 Mio DM in die Produktentwicklung investiert. Dies entspricht 81% der Gesamtinvestitionen im Förderschwerpunkt Holz - Holzschutz, wobei davon ca. 5,0 Mio. DM auf Fördergelder (= 83% der in diesem Förderschwerpunkt ausgeschütteten Gelder) entfallen. Die Förderung der Produktentwicklung hat sich damit als vergleichsweise aufwändig und in Hinblick auf den Erfolg als riskant erwiesen.
Die Methodenentwicklung schnitt mit drei erfolgreichen und zwei teilweise erfolgreichen Themenschwerpunkten scheinbar wesentlich besser ab. Als besonders erfolgreich wurden zwei Projekte bewertet, in denen im eigentlichen Sinne keine neuen Methoden erarbeitet wurden, sondern deren Ziel darin bestand, bekanntes Wissen zielgruppenorientiert zusammenzufassen oder zu demonstrieren. Die Erarbeitung einer Prüfmethodik im Rahmen nationaler Projekte hat sich dagegen nur begrenzt bewährt. Teilweise wurden die in den Projekten beanstandeten Schwächen durch bedeutende Erkenntnisse im Bereich der Grundlagenforschung speziell zum Verhalten von Insekten ausgeglichen.
Die in diesem Bericht evaluierten Projekte des Förderschwerpunkts Holz der DBU haben eine Vielzahl bestehender Kenntnisse wissenschaftlich belegt und neue fundierte Ergebnisse erbracht. Besonders erfolgreich waren Projekte mit dem Ziel des Wissenstransfers. Dagegen sind die entwickelten Methoden zunächst noch nicht in Praxis und Normung umgesetzt worden. Die Umsetzung der Erkenntnisse aus produktbezogenen Vorhaben in praxisreife Anwendungen ist ebenfalls nur in Einzelfällen ansatzweise gelungen. Eine deutliche Ausnahme bilden neue Produkte für die Beschichtung von Holz, die erfolgreich entwickelt wurden und auch einen gewissen Markteingang gefunden haben.
Für den Teilbereich Holzschutz im Förderschwerpunkt Holz haben die gewonnenen Erkenntnisse bislang nicht zu einer Verbesserung des Istzustandes im chemischen Holzschutz beigetragen, das heißt eine Entlastung der Umwelt durch Anwendung neuartiger Schutzprinzipien bewirkt. Ein Grund für die wenig erfolgreichen Projekte im Teilbereich Holzschutz mag die mangelnde Erfahrung mancher Antragsteller im Umgang mit Holz darstellen. In anderen Fällen wurde zu spät erkannt, dass die bestehenden (Labor-) Prüfmethoden, die für traditionelle Holzschutzmittel mit Dosis/Wirkungsprinzip entwickelt wurden, für die Prüfung neuartiger biozidfreier Schutzmahnen ungeeignet sind. Insofern ist das enttäuschende Projektergebnis auch zugleich ein Hinweis auf die Notwendigkeit zur Entwicklung und Etablierung von Prüfverfahren für neue Schutzprinzipien.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Noch keine, kann in Absprache mit der DBU erfolgen
Fazit
Die untersuchten Projekte konnten anhand der zur Verfügung stehenden Unterlagen hinsichtlich ihres inhaltlichen Erfolges bewertet werden. Hierbei wurden je zwei Projekte aus den Themenbereichen Produktentwicklung und Methodenentwicklung als besonders erfolgreich ausgewählt. Auf Basis der Erkenntnisse aus der Evaluierung wurden häufig beobachtete Mängel bei der Projektbearbeitung beschrieben und Empfehlungen für künftige Fördermaßnahmen erarbeitet.
Fördersumme
43.342,21 €
Förderzeitraum
01.01.2001 - 31.03.2004
Bundesland
Hamburg
Schlagwörter