Kooperatives Regionalmanagement und Umweltkommunikation in der Region Oberlausitz-Sebnitz – Vorstudie
Projektdurchführung
Universität HannoverInstitut für Entwicklungsplanung und StrukturforschungGmbH
Lister Str. 15
30163 Hannover
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Mit dem Vorhaben wurden fachliche und politische Ziele und Schwerpunkte für die Regionalentwicklung im Zusammenwirken von Kommunen und Wirtschaft definiert und projektbezogen ausgearbeitet. Dies wurde im Rahmen von Impulsprojekten und eines PROJEKTFORUMs-Entwicklung in der Oberlausitz verwirklicht. In einem Abstimmungsprozeß verständigten sich der Landkreis Löbau-Zittau in Zusammenarbeit mit Gemeinden, Bezirksregierung, Landesverwaltung, regionale Wirtschaftsförderung, IHK, Handwerkskammer usw. über konkrete Entwicklungsprojekte und über Ziele und Wege der Regionalentwicklung. Das PROJEKTFORUM prüfte Möglichkeiten für besondere Investitionsvorhaben in der Wirtschaft und im Bereich der regionalen Infrastruktur.
Das Instrument PROJEKTFORUM war ein Ergebnis der Werkstattveranstaltung am 10./11.09.1996 im IBZ St. Marienthal. Im weiteren Verlauf des Projekts wurde mit der Verstetigung des Instruments PRO-JEKTFORUM durch Bindungs- und Bildungsarbeit begonnen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMethodisch wurden zwei Wege beschritten:
1. Die regionalen Akteure wurden fachlich und organisatorisch unterstützt und Erfahrungen anderer Regionen/Akteure in die Diskussion einbezogen, damit das PROJEKTFORUM rasch zu einem effektiven Instrument ausgestaltet werden konnte. Zu diesem Zweck ist ein Kooperationsbüro eingerichtet, das die Arbeit des PROJEKTFORUMs fachlich mit vorbereitete. Es erarbeitete Vorschläge für die im Projektforum vereinbarten regionalen Entwicklungsziele und Kriterien einer integrierten Regional- und Umweltentwicklung. Das Kooperationsbüro unterstützte so die zügige Umsetzung des Förderprogramms zum Nutzen der regionalen Wirtschaft und der Menschen. Darüber hinaus half es den regionalen Akteuren bei der Ausarbeitung fachlich qualitätsvoller Förderanträge.
Parallel zur Arbeit des PROJEKTFORUMs wurden die Fragen der integrierten Regional- und Umweltentwicklung Multiplikatoren in Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Medien nahegebracht. Diese regionale Bildungs- und Informationsarbeit wurde sowohl auf die Akteure in der Planungsregion als auch auf zu pflegende grenzübergreifende Kontakte ausgerichtet. Sie bereitete den Boden für eine Verstetigung der regionalen Entwicklungspolitik vor. In Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt, dem Internationalen Hochschulinstitut Zittau und dem Bildungszentrum Mensch-Umwelt-Kultur in St. Marienthal wurden und werden entsprechende Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen vorbereitet und durchgeführt. So ist 1997 u.a. eine Veranstaltung im IBZ St. Marienthal geplant zu dem Thema Energiedienstleistungen durch alternative Energietechnik zur Standortsicherung im ländlichen Raum, die sich an regionale Akteure richtet.
Ergebnisse und Diskussion
Mit dem Instrument PROJEKTFORUM und der wissenschaftlichen Begleitung werden neuartige Erfahrungen gesammelt, die in der wissenschaftlichen und politischen Kommunikation und in den Wissenstransfer einbezogen werden.
Dies wurde in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt prozeßbegleitend, insbesondere im IBZ St. Marienthal, organisiert. Dabei wurden die im Landkreis Löbau-Zittau und in der Region Oberlausitz-Sebnitz gewonnenen Erkenntnisse mit den Erfahrungen zusammengeführt, die in anderen Regionen (z.B. Mittleres Erzgebirge, Harz) gesammelt. Partner dieses Wissentransfers in der Region waren:
· der Trägerbeirat des Bildungszentrums Mensch-Umwelt-Kultur St. Marienthal,
· die Sächsische Akademie für Natur und Umwelt Dresden,
· die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz (FH) sowie das Internationale Hochschulinstitut Zittau,
· die Euroregion Neiße,
· externe Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
In der Startphase des Vorhabens wurden gegenwärtig Ziele und Konzeption des Vorhabens mit Repräsentanten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft erörtert.
Vortrag von H.-G. Rothe (Umweltdezernent des Landkreises Löbau-Zittau), zum Thema Notwendigkeit eines nachhaltigen Umweltmanagements am Beispiel des Landkreises Löbau-Zittau am 13. November 1996 im Rahmen der Werkstattveranstaltung Umweltkoordination zur nachhaltigen Entwicklung im IES Hannover.
Am 29.11.1996 wurde das Projekt auf der 3. Sächsischen Regionalplanertagung in Delitzsch (organisiert durch das Sächs. Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung) von Herrn Prof. Dr. Schramm vorgestellt, als ein Beispiel für die Synthese von Regionalplanung und Regionalentwicklung im Blickpunkt der besonderen Erfordernisse strukturschwacher peripherer Räume.
Auf einem Workshop am 18.12.1996 im IES Hannover wurde das Projekt dem Institut für Landesplanung und Raumforschung (Universität Hannover) vorgestellt und im Ergebnis eine Kooperation zu dem dort laufenden Projekt REGIONALMANAGEMENT HARZ vereinbart.
Fazit
Die vorgefundenen Rahmenbedingungen in der strukturschwachen peripheren Region Löbau-Zittau belegen die Dringlichkeit des auf die Verstetigung ausgerichteten Projektansatzes, zielgerichtet den Prozeß des Regionalmanagements und der Umweltkommunikation als subsidiäres Instrument von unten zu führen. Dabei sind gerade konkrete, umsetzungsorientierte und unmittelbar erfolgsträchtige Impulsprojekte aus Sicht der Akteure von Bedeutung.
Fördersumme
100.634,51 €
Förderzeitraum
01.02.1996 - 25.09.1998
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter
Landnutzung
Umweltkommunikation