Erfolgskontrolle der Arbeit von Beratungszentren zur Umwelt- und Ressourcenschonung an kommunalen Energieversorgungsunternehmen in den neuen Bundesländern
Projektdurchführung
bremer energie institut
College Ring 2
28759 Bremen
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Zielsetzung war die begleitende Erfolgskontrolle der Arbeit von sieben neueingerichteten Beratungszentren zur Umwelt- und Ressourcenschonung an Stadtwerken in den neuen Bundesländern. Die Beratungszentren wurden ebenso wie der Projektkoordinator ASEW von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Arbeitsschritte bestanden in der Hilfestellung bei der Optimierung folgender ausgewählter Ziele der Beratungszentren:
· hohe Qualität der Beratung,
· Initiierung einer nachhaltigen Nachfrage nach Beratungsleistungen,
· Umsetzung der Beratungsempfehlungen,
· Einbindung regionaler Akteure in die Arbeit der Beratungszentren,
· Initiierung einer Umwelt- und Ressourcenschonung durch Kampagnen der Beratungszentren,
· Stimulierung der Aufmerksamkeit der Bevölkerung durch Kampagnen von Beratungszentren,
· Schaffung einer Grundlage für spätere eigene Erfolgskontrollen der Beratungszentren.
Für die Erfolgskontrolle wurden übliche Methoden der empirischen Sozialforschung eingesetzt, insbesondere Befragungen von Kunden.
Ergebnisse und Diskussion
Das Projekt hat folgende Ergebnisse erzielt:
· Die Qualität der Arbeit der Beratungszentren konnte (methodisch bedingt) nur für Teilaspekte, begrenzte Zeitintervalle und kleine Kundensegmente betrachtet werden. Innerhalb dieser Stichproben wurde die Qualität der Arbeit der Beratungszentren von den Kunden mit gut bis sehr gut bewertet.
· Für die Beratungszentren wurden Materialien zur quantitativen Erfolgskontrolle des Beratungsangebots und der Beratungsnachfrage entwickelt und zum Einsatz gebracht. Die quantitative Erfassung war Aufgabe der Stadtwerke, die quantitative Auswertung oblag der ASEW.
· Beratene lassen in hohem Maße Beratungsempfehlungen in die Umsetzung von Maßnahmen der Umwelt- und Ressourcenschonung einfließen. Wenn eine Beratung stattfindet, dann hat sie eine Wirkung und führt zur Umweltentlastung.
· Andere regionale Akteure sind i.d.R. an einer Zusammenarbeit mit den Beratungszentren interessiert. Das Interesse gilt punktuellen aktionsbezogenen Kooperationen. Diese wurden in zahlreicher und vielfältiger Weise von den Beratungszentren gesucht und durchgeführt. Versuche zur dauer-haften, institutionellen Zusammenarbeit gab es; sie sind aber i.d.R. gescheitert, weil die anvisierten Partner unabhängig bleiben wollten (z.B. die Verbraucherzentralen). Eine Ausnahme bildet u.a. die Projektpartnerschaft von fünf Stadtwerken, die gemeinsam ein Umweltberaterteam beschäftigen. Dies ist ein wegweisendes Beispiel gerade nach der Liberalisierung der Energiewirtschaft.
· Exemplarisch wurden zwei Kampagnen von Beratungszentren untersucht. Die Kampagne zum Thema Energiesparend Kühlen und Gefrieren der ESS (Südsachsen) zeigte, dass die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und die Bekanntheit der Kampagne nicht hoch war. Entsprechend der Art der Kampagne (im wesentlichen ein finanzielles Förderprogramm mit wenigen Prämien) fiel auch die initiierte Energieeinsparung gering aus. Daraus ist abzuleiten, dass Kampagnen künftig mehr Menschen Gelegenheit zum Mitmachen bieten und dass sie professioneller vermarktet werden sollten. Da dies i.d.R. die Kapazität einzelner Beratungszentren übersteigt, besteht ein Bedarf an vorgefertigten Kampagnen.
· Eine spätere Kampagne in Jena zum Thema stand by zeigte bereits bessere Ergebnisse. Die Bekanntheit der Kampagne war recht hoch, wozu in erster Linie die flächendeckende Verteilung (42.000 Postwurfsendungen) von 50 DM-Gutscheinen für energiesparende Geräte beigetragen hat. Die Teilnehmerquote erreichte mit mindestens 12 % einen Spitzenwert (Stand: Ende Juli 2000). Die Akzeptanz ist hoch (84 % positive Einstellung). Die initiierte Energieeinsparung kann wegen der Laufzeit bis zum 31.12.2005 nur vorläufig abgeschätzt werden. Die hohe Zahl an Teilnehmern (bisher knapp 5000) und die Art der Verwendung der Gutscheine (u.a. über 1000 angeschaffte Kühl- und Gefriergeräte der Energieeffizienzklasse A) belegt, dass es mittelgroßen Energieversorgern mit geeigneten Instrumenten gelingen kann, bei Haushalten eine sparsamere Verwendung von Energie zu initiieren.
Die Nähe von Stadtwerken zu Endverbrauchern erwies sich als gute Ausgangsposition, um umwelt- und ressourcenschonende Maßnahmen im Sektor Haushalte anzuregen. Stadtwerke sollten deshalb für diese Zielgruppe in künftigen Projekten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt eine Schlüsselrolle einnehmen. Erfolgskontrollen können dazu beitragen, Transparenz herzustellen und die Effizienz zu verbessern.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Bisher: Vorträge, Darstellung von Ergebnissen in Wärmetechnik
Chronik 9/2000; Einbringung in andere Projekte
Geplant: Veröffentlichung des Abschlußberichts; öffentliche Abschlusstagung im Nov. 2000 in Jena; Beiträge in Fachzeitschriften.
Fazit
Die Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat das Projekt der Erfolgskontrolle der Arbeit von Beratungszentren ermöglicht. Nach dem Feedback der Projektpartner sind wir der Ansicht, dass die Erfolgskontrolle zur Optimierung der Arbeit der Beratungszentren beitragen konnte und dass Ergebnisse in Zielvorgaben einer zukünftigen Beratungsarbeit eingehen werden.
Fördersumme
127.252,37 €
Förderzeitraum
17.10.1995 - 11.01.2001
Bundesland
Bremen
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik