Entwicklung einer Pflanzenkläranlage für das Umweltzentrum in der Dölitzer Wassermühle in Kombinationen mit Komposttoiletten
Projektdurchführung
Umweltzentrum Dölitzer Wassermühle e. V.
Vollhardtstr. 16
04279 Leipzig
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Im Rahmen des Projekts sollten erstmals Richtlinien als allgemeines Informationsmaterial für die Kombinationen von Komposttoiletten und einer Pflanzenkläranlage erarbeitet werden. Dabei wurde folgenden Fragen nachgegangen:
· Wie ändert sich die Abwasserfracht in Abhängigkeit von einer unterschiedlichen Anzahl von Komposttoiletten (KT) und WC;
· Welche Folgen hat dies auf die Leistungsfähigkeit der Kläranlage und welche veränderten Ablaufwerte sind zu erwarten;
· Erstellung eines Rechenmodells zur ökonomischen Betrachtung des Einsatzes von KT;
· Erarbeitung einer spezifischen Dimensionierungsgrundlage für Pflanzenkläranlagen speziell zur Reinigung von Grauwasser.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer Arbeitsplan umfasste die Arbeitsschritte: Ergebnisaufzeichnungen, Berechnungsmodell für die Dimensionierung von PKA in Kombination mit Komposttoiletten und Entwicklung eines PC-Programmes zur ökonomischen Kalkulation. Das Projekt wurde inhaltlich durch die Fachabteilung Verfahrenstechnik, Abteilung Umweltschutz, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, unterstützt und fachlich wie beantragt durchgeführt.
Ergebnisse und Diskussion
Mit Hilfe des erstellten Rechnerprogramms lässt sich erkennen, wann der Einsatz von Komposttoiletten anstelle von Wassertoiletten ökonomisch sinnvoll ist. Es wird deutlich, dass sich durch die Minimierung der benötigten Kläranlagenbeetfläche ein Einsatz von Komposttoiletten rechnet. Die Ausarbeitung zum Thema Grauwasser zeigt, dass erhöhte Aufwendung für die Nachbehandlung - mittels UV-Desinfektion - von gereinigtem Grauwasser entstehen. Des Weiteren wird deutlich gemacht, dass der notwendige gesetzliche Rahmen für die Wiederverwendung von gereinigtem Grauwasser nicht gegeben ist.
Fazit
Die Kombination einer Pflanzenkläranlage mit Komposttoiletten für dezentrale Entsorgungsbereiche ohne öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbehandlung stellt insbesondere in Streubereichen von dörflichen Siedlungen und abgelegenen Einzelgehöften ein umweltfreundliches Verfahren dar. Im Projekt wurden umfangreiche Basisdaten des Umweltzentrums sowie anderer Einrichtungen (Ökohaus Rostock; Seminarhaus Prinzhöfte) aus den vorangegangenen Jahren ausgewertet und für das Programm zur Kostenoptimierung beim Einsatz von Komposttoiletten verwendet. Das Projekt war 1995 eine gute Ergänzung des damals laufenden Förderprojekts AZ 06203 Nachweis der Genehmigungsfähigkeit einer großdimensionierten Komposttoilettenanlage im städtisch- öffentlichen Raum am Modellprojekt Ökohaus Rostock unter Berücksichtigung baurechtlicher, hygienischer, epidemiologischer und siedlungswasserwirtschaftlicher Aspekte und der Gesamt- Ökobilanz.
Fördersumme
2.680,70 €
Förderzeitraum
12.09.1995 - 20.11.2001
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter
Ressourcenschonung
Umwelttechnik