Erarbeitung von praxisnahen Vorschlägen für das Anwachsen und die Weiterentwicklung von standortgerechten Waldaufbauformen – dargestellt auf der Grundlage von boden-, ernährungs- und ertragskundlichen Auswertungen langfristig angelegter Düngeversuche
Projektdurchführung
Forstliche Forschungsanstalt Eberswalde e. V.
Postfach 10 03 46
16203 Eberswalde
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Weiterführung und Auswertung langfristig angelegter Dünge- und Anbauversuche relevanter Baum- und Gehölzarten auf verbreiteten Kippsubstraten der Niederlausitz. Ziel des Projektes ist es, aufbauend auf den bisherigen Vorarbeiten und Auswertungen in den Jahren 1976 und 1985/89, weitere Kenntnisse über die Entwicklung der Forstökosysteme in Abhängigkeit von den geprüften Baumarten, den Düngevarianten und den Kippsubstraten zu gewinnen und praxisnahe Vorschläge für die Weiterentwicklung und Behandlung standortgerechter Waldaufbauformen abzuleiten.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie für die Weiterführung vorgesehenen Dünge- und Anbauversuche wurden in den Jahren 1995/1996 z. T. neuverpfählt, einige durchforstet und die wichtigsten Düngevarianten in den Monaten August (Laubgehölze) und Oktober bis Dezember (Nadelgehölze) blatt- und nadelanalytisch beprobt.
Im Frühjahr 1996 erfolgte in den Holzartenversuchen Seese und Spreetal die Nachdüngung mit N, P, K zu den Baumarten Birke, Kiefer, Schwarzkiefer, Robinie und Pappel bzw. Stieleiche und Roteiche sowie einiger relevanter Gehölze.
Im 2. Halbjahr 1996 begann die umfangreiche bodenkundliche Beprobung der wichtigsten Versuchsvarianten sowohl bei den älteren Nadel- und Laubbaumversuchen als auch bei den jüngeren Versuchen der beiden Kippenkomplexe Seese und Spreetal. Die Proben werden z. Z. analysiert.
Die ertragskundlichen Aufnahmen sind für den Winter 1996/97 vorgesehen und bei einigen Baumarten schon durchgeführt.
Ergebnisse und Diskussion
Aufgrund der bisher noch unvollständigen Auswertungen der boden-, ernährungs- und ertragskundlichen Aufnahmen 1995/96 können nur Teilergebnisse dargestellt werden. Nachstehend lassen sich diese
a) bei den älteren (um 1972 angelegten) Kieferndüngeversuchen
b) bei den jüngeren (1981 angelegten) Nadel- und Laubbaumversuchen
folgendermaßen kurz skizzieren.
Bei den älteren Düngeversuchen zeigen die ernährungskundlichen Auswertungen der Jahre 1995 und 1996, daß sich die inzwischen zu Stangenhölzern entwickelten Kiefern im Ernährungszustand stabilisiert haben. So besitzen die z. Z. 28- bis 30-jährigen Kiefern eine mäßige bis gute N- und P-Ernährung, die vor allem im An- und Aufwuchsstadium extrem schlecht war. Die Versorgung mit den übrigen Hauptnährstoffen K, Ca, Mg ist nach wie vor ausgezeichnet. Die positiven N- und P-Düngewirkungen lassen sich durch die ertragskundlichen Parameter Höhe, Brusthöhendurchmesser und Holzvorräte hochsignifikant nachweisen. Das gilt für alle geprüften Rohbodenformen der Trophiestufen A (arm) bis M (mäßig nährstoffversorgt).
Die bodenkundlichen Analysen weisen nach, daß sich unter den NP-gedüngten Kiefern infolge der höheren Nadelmassenproduktion und des dadurch bedingten größeren Streufalls wesentlich höhere, aber auch qualitativ bessere Auflagehumusmengen angesammelt haben, die zur Erhöhung des Oberbodenfruchtbarkeitszustandes beitragen.
Die Untersuchungen der jüngeren Anbauversuche in den Kippenkomplexen Seese und Spreetal dokumentieren die unterschiedlichen Düngewirkungen auf kohleärmeren und kohlehaltigen Kippsubstraten bei den Baumarten Kiefer, Schwarzkiefer, Birke, Robinie, Pappel sowie Traubeneiche und Roteiche.
Die Bodenanalysen lassen sowohl die unterschiedliche Wertigkeit des Kippsubstrates als auch der Einfluß der Baumart auf die Herausbildung des Bodenfruchtbarkeitszustandes erkennen und werten.
Die Ergebnisse der erneuten Auswertungen ermöglichen tiefere Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Humus- und Bodenbildung unter den verschiedenen Gehölzen auf unterschiedlichen Rohbodenformen.
Die Zwischenergebnisse werden im Abschlußbericht wesentlich präzisiert und umfassend dargestellt.
Fazit
Die in der Zwischenauswertung erzielten Ergebnisse zeigen, daß es möglich ist, über standort- und baumartenbezogene Düngeverfahren stabile, vielfältige Waldökosysteme auf den Kippenflächen der Niederlausitz zu erzielen. Sie tragen dazu bei, die Umweltverhältnisse in den Abbaugebieten entscheidend zu verbessern.
Fördersumme
168.215,03 €
Förderzeitraum
01.08.1995 - 31.01.1998
Bundesland
Brandenburg
Schlagwörter
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umwelttechnik