Maßnahmenprogramm einer umweltgerechten Folgenutzung des ehemaligen Truppenübungsplatzes Glücksburger Heide im Landkreis Jessen, Sachsen-Anhalt
Projektdurchführung
Planungs- und IngenieurgesellschaftINFRASTRUKTUR UND UMWELT
Julius-Reiber-Str. 17
64293 Darmstadt
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Nach den tiefgreifenden politischen Veränderungen der vergangenen Jahre stellt die Frage der Konversion militärischer Liegenschaften heute ein herausragendes Problem der räumlichen Entwicklung dar. Die Glücksburger Heide im Landkreis Wittenberg, die bis 1990 von der Sowjetischen Armee in Sachsen-Anhalt und Brandenburg auf einer Fläche von rd. 3.500 ha als Truppenübungsplatz genutzt wurde, stellt dabei einen typischen Problemfall dar.
Der Landkreis Wittenberg hat es sich dabei zum Ziel gesetzt, zusammen mit Kommunen, Fachbehörden, Verbänden, den Eigentümern und Interessenvertretern unter frühzeitiger Einbindung der Öffentlichkeit den ehemaligen Truppenübungsplatz Glücksburger Heide zu einem Raum zu entwickeln,
· der den Anwohnern wieder zugänglich ist,
· dessen wertvolle Naturausstattung erhalten und weiter entwickelt wird und
· in dem umweltgerechte Nutzungen eine wirtschaftliche Basis der Region darstellen können.
Hierzu wurde durch Einbindung und Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ein abgestimmtes und umsetzungsorientiertes Programm einer umweltgerechten Nutzung für den ehemaligen Truppenübungsplatz Glücksburger Heide erarbeitet.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenInhaltlich stützt sich das vorgelegte Zielkonzept auf die Arbeiten des hierzu einberufenen Arbeitskreises Glücksburger Heide. Aufgabe dieses Arbeitskreises, der sich aus den an der Konversion beteiligten Personen und Institutionen zusammensetzt, war es, die zahlreichen in den vergangenen Jahren erarbeiteten Erhebungen, Fachgutachten, Planungen und Zielvorstellungen für das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes sowie die angrenzenden Gemeindegebiete zusammenzutragen, zu diskutieren und Möglichkeiten einer Umsetzung des Zielkonzeptes zu erarbeiten. Der Arbeitskreis lieferte die entscheidende Wissens- und Ideengrundlage für alle konzeptionellen, umsetzungsorientierten Arbeitsschritte. Die einvernehmlich unter den Teilnehmern festgelegten Bearbeitungsschritte und Tagungsabstände mit der Vorstellung von Zwischenergebnissen waren wichtige Fixpunkte zur ergebnisorientierten Arbeit.
Ergebnisse und Diskussion
Unter Moderation der vom Landkreis Wittenberg beauftragten Planungs- und Ingenieurgesellschaft IN-FRASTRUKTUR UND UMWELT wurde ein projektbegleitender Arbeitskurs eingerichtet, der von Februar bis November 1995 maßgeblich an der inhaltlichen Arbeit beteiligt war. Unter einer breiten Beteiligung der betroffen Fachbehörden, Gemeinden und Verbänden sowie einer Öffentlichkeitsbeteiligung wurden die Zielsetzungen und Maßnahmen für eine umweltgerechte Folgenutzung in insgesamt fünf Sitzungen erörtert und abgestimmt. So konnten für die Themenbereiche Forstwirtschaft/Naturschutz, Landwirtschaft sowie Naherholung und Erschließung Ziele und Maßnahmen erarbeitet werden, die im wesentlichen von den regionalen Akteuren formuliert wurden und somit auch vor Ort eine hohe Akzeptanz besitzen. Durch die enge Einbeziehung der kommunalpolitischen Vertreter und eine frühzeitige Diskussion vorliegender Ergebnisse in den politischen Gremien der Anliegergemeinden wurde eine weitreichende Planungstransparenz ermöglicht, die durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit in den regionalen Medien unterstützt wurde.
Fazit
Die große Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten sowie die Dynamik des bestehenden Arbeitskreises läßt erwarten, daß sich die im vorgelegten Zielkonzept und Umsetzungsprogramm eröffnete Perspektive einer umweltgerechten Folgenutzung für die Glücksburger Heide auch erfüllen wird.
Fördersumme
61.291,11 €
Förderzeitraum
01.09.1994 - 18.10.1996
Bundesland
Sachsen-Anhalt
Schlagwörter