Erstellung eines Energiesparkonzeptes für die Liegenschaften im Landkreis Heiligenstadt
Projektdurchführung
Landkreis EichsfeldAmt für Wirtschafts- und Strukturentwicklung
Friedensplatz 8
37308 Heilbad Heiligenstadt
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ziel des Projektes war der Aufbau eines kommunalen Energiemanagements und die Durchführung von Initialberatungen, um eine Verringerung der Schadstoffemission und Senkung der Energiekosten in den öffentlichen Gebäuden des Landkreises Heiligenstadt zu erreichen. Nach erfolgreicher Erstellung eines Energiesparkonzeptes im ehemaligen Landkreis Worbis wurde mit diesem Ergänzungsprojekt die energetische Situation von 36 Liegenschaften des ehemaligen Landkreises Heiligenstadt erfaßt und bewertet und damit nach der Fusion der beiden Landkreise eine geschlossene Datenlage geschaffen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenWährend der 18monatigen Laufzeit des Projektes erfolgte eine Gebäudeanalyse bezüglich des bauphysikalischen Zustandes, der haustechnischen Anlagen sowie der Elektrogeräte. Monatlich sind die Verbrauchsdaten für Wärme, Strom und Wasser erfaßt und ausgewertet worden. Die Anlagenbediener nahmen an einer spezifischen Fortbildung teil.
Nach diesen Arbeitsschritten wurden die Verbesserungsmöglichkeiten sowohl im investiven als auch im nichtinvestiven Bereich aufgezeigt und damit die entsprechende Emissionssenkung ermittelt. Das Energiesparprojekt wird eigenständig durch den Landkreis Eichsfeld weitergeführt.
Ergebnisse und Diskussion
Auf den Erfahrungen des Energiesparkonzeptes im ehemaligen Landkreis Worbis aufbauend, wurde das Projekt zielgerichtet für 36 Liegenschaften des Landkreises Heiligenstadt erarbeitet (über 140 Liegenschaften im Landkreis Worbis). Damit war die Aufgabe überschaubarer. Zu beachten bleibt, daß der Strukturwandel und die Veränderungen im Bestand der Liegenschaften nicht abgeschlossen sind. Bei den meisten Objekten waren die Verbrauchsdaten von 1993 an vorhanden. Die spezifischen Verbräuche - auch Kennwerte - sind eine Zuordnung der Energieverbräuche zu Fläche und Volumen. Die Kennwerte ermöglichen einen Vergleich der Verbräuche der Gebäude untereinander. Auf der Grundlage bundesweit ermittelter Kennwerte, Sollwerte nach Sanierung und anzustrebende Zielwerte nach Gebäude- und Energiearten ergibt sich bei dem Projekt im Landkreis Heiligenstadt folgendes Bild: Die Kennwerte für Wärme und Strom liegend zum Teil erheblich unter dem bundesweiten Mittelwert und bei Strom sogar teilweise unter dem Zielwert. Der Zustand der meisten Gebäude ist inzwischen energetisch zufriedenstellend. Der überwiegende Teil der Objekte ist saniert bzw. modernisiert worden. Bei weiteren stehen Instandsetzungen bevor. Der Wärmeleistungsbedarf und die Kesselleistung müssen aufeinander abgestimmt werden. Überwiegend sind die neuen Kessel überdimensioniert. Investitionen im Bereich der Gebäudephysik (Wärmedämmung) sind z.Z. unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kaum realisierbar. Anders sieht es bei der Beseitigung von kleinen Mängeln aus. So können mit relativ geringem Kostenaufwand beispielsweise für die Dämmung der Armaturen, Stillegung von Warmwasserbereitern oder dem Einbau von Zeitschaltuhren sowie von Thermostatventilen an Heizkörpern verhältnismäßig hohe Energieeinsparungen bewirkt werden.
Die bewußte Einbeziehung der Anlagenbediener und teilweise der Anlagennutzer führte zur Änderung im Umgang mit Energie. Allein die Aufnahme des energetischen Ist-Zustandes bewirkte Einsparungen von 7 bis 10 Prozent.
Das Energiesparkonzept ist für den Landkreis Eichsfeld eine Arbeitsgrundlage, das mögliche Einsparpotential nicht kurzfristig, sonder durch langfristige Analyse, Beobachtung, Beeinflussung und ständige Motivation zu erreichen.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
In der örtlichen Presse erfolgte eine Information zu dem Projekt. Zum Abschluß der Projektarbeit ist ein Endbericht erstellt worden.
Fazit
Das Projekt Erstellung eines Energiesparkonzeptes für die Kommunen im Landkreis Heiligenstadt dient der tatsächlichen Energieeinsparung im Gebäudebestand des Landkreises und führt damit zur Verringerung der Schadstoffemission.
Fördersumme
101.235,79 €
Förderzeitraum
29.04.1994 - 22.12.1997
Bundesland
Thüringen
Schlagwörter
Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik