Einführung beruflicher Qualifizierung im Bereich regenerativer Umwelttechnik an der Berufsschule für Bergbau und Energetik in Konin/Polen
Projektdurchführung
Emschertal Berufskollegder Stadt Herne
Steinstr. 22
44652 Herne
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Eine wichtige Grundlage für eine funktionierende Volkswirtschaft ist in modernen Gesellschaften die Bereitstellung von Energie geworden. Zur Vermeidung und Reduktion der Umweltauswirkungen tragen die regenerativen Energien bei. Im Weißbuch Regenerativer Energien der EU-Kommission, welches nicht nur für Mitglieds- sondern auch Beitrittsstaaten von politischer Bedeutung ist, werden erneuerbare Energien als Hoffnungsträger bezeichnet. Das Projekt hat zum Ziel, an der Berufsbildenden Schule für Bergbau und Energetik in Konin, junge Menschen im Bereich regenerativer Umwelttechniken beruflich zu qualifizieren. Die für einen handlungsorientierten Unterricht geförderten Anlagen sollen die fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten der Schüler entwickeln und vorbildlich das Umweltbewusstsein ausprägen sowie zu einem internationalen Technologietransfer für alle in der Region am Wirtschaftsleben Beteiligten beitragen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür das schulische Ausbildungsprogramm wurden die schulinternen Richtlinien und Lehrpläne im Bereich regenerativer Umwelttechniken erweitert. Demonstrationsanlagen zur solarthermischen Wärmegewinnung, photovoltaischen Stromerzeugung, Erdwärme- und Windkraftnutzung wurden errichtet. Sie dienen zum einen der praxisorientierten Weitergabe des Wissens; zum anderen wird die gewonnene Energie für die Warmwassererzeugung der Duschen in der Sporthalle genutzt. Die erzeugte elektrische Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist. Ein Baumodul ermöglicht praktische handwerkliche Übungen.
Grundlage des neuen Lehr- und Lernprozesses war die umfassende fachliche Qualifizierung ausgewählter schulischer Lehrkräfte auch als Multiplikatoren. Folgende Unterrichtsmaterialien wurden entwickelt:
· ein virtuelles System für Simulationsübungen zur Planung, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Optimierung von Solaranlagen
· Fachmaterialien zur theoretischen Wissensvermittlung im Bereich von Wärmepumpen
· ein Baumodul für praktische handwerkliche Übungen.
Das selbständige Planen, Bauen, Installieren der Komponenten für die Gewinnung regenerativen Energien und das Überwachen der verschiedenen Komponenten in Verbindung mit Service-Leistungen steht im Vordergrund.
Ergebnisse und Diskussion
Die errichteten Teilanlagen sind für ganzheitliche Lehr- und Lernprozesse vorbildlich geeignet.
Die solarthermische Wärmegewinnung erfolgt durch Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren. Eine Bevorratung der erzeugten Wärme geschieht in einem Erdspeicher. Die Demonstrationsanlage ermöglicht das Installieren und Demontieren von Aufdachkollektoren mitsamt der nötigen Peripherie in Form von Speichern, Membranausdehnungsgefäßen und der erforderlichen Regelung.
Die Energieerzeugung durch Photovoltaik wird in Form von mono-, polykristallinen und amorphen Solarzellen verdeutlicht. Eine Wärmepumpe vervollständigt die Demonstration regenerativer Energiegewinnung. Sie schließt den Kreis von photovoltaisch erzeugtem Strom für den Betrieb des Wärmepumpenkompressors zur Wärmeentnahme aus dem Erdspeicher. Die für das Verständnis der thermischen, thermodynamischen und elektrischen Zusammenhänge notwendigen Parameter werden durch Messen an geeigneten Stellen einem zentralen Computer zugeführt und können visualisiert werden. Das Überwachen der kompletten Anlage mit notwendigen Korrekturen ist zentral möglich.
Eine Anbindung des PC an das Internet ist vorgesehen, so dass vernetztes Lernen der Partnerschulen - auch in Deutschland - möglich ist.
Die Lehrkräfte sind in der Lage, aufgrund der internationalen Fortbildungsveranstaltungen, der neu erstellten Lehr- und Lernmittel in polnischer Sprache und der gewonnenen sächlichen Ausstattung, theoretische sowie praktische Inhalte für die einzelnen Spezialisierungen in bestehende Fächer zu integrieren bzw. über neu eingeführte Fächer zu vermitteln.
Die Bereicherung ihrer beruflichen Qualifizierung erfahren die Jugendlichen in den bestehenden Bildungsgängen gerade auch über den unmittelbaren Nutzeffekt der Anlagen. So kann der Zusammenhang zwischen den meteorologischen Gegebenheiten und der Energiegewinnung mittels PC und einer kleinen Wetterstation demonstriert werden. Der Erdspeicher in Verbindung mit der Wärmepumpe ermöglicht eine Warmwassererzeugung für die Schülerduschen auch bei schlechtem Wetter.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Im Rahmen einer Einweihungsveranstaltung mit anschließender Feierlichkeit am 04. April 2003 wurde die Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bedeutung des Projekts nicht nur für Konin, sondern auch national und international, wurde durch die Anwesenheit von Vertretern der Kirche, der städtischen und staatlichen Administration, Universitäten sowie der beteiligten Firmen und Organisationen des Umweltschutzes deutlich.
Veröffentlichungen in den lokalen und überregionalen Medien würdigten die Bedeutung des Projektes.
Fazit
Im Rahmen einer Einweihungsveranstaltung mit anschließender Feierlichkeit am 04. April 2003 wurde die Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Bedeutung des Projekts nicht nur für Konin, sondern auch national und international, wurde durch die Anwesenheit von Vertretern der Kirche, der städtischen und staatlichen Administration, Universitäten sowie der beteiligten Firmen und Organisationen des Umweltschutzes deutlich.
Veröffentlichungen in den lokalen und überregionalen Medien würdigten die Bedeutung des Projektes.
Fördersumme
73.593,00 €
Förderzeitraum
20.12.2001 - 15.06.2003
Bundesland
Grenzüberschreitend
Schlagwörter
Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation