Projekt 04038/81

Demonstrationsanlage von regenerativen Energien für die Berufsbildende Schule Bernburg/Roschwitz

Projektdurchführung

Landkreis BernburgGebäudemanagement
06395 Bernburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Berufsbildenden Schulen des Landkreises Bernburg, seit 1999 verantwortlich für die zentrale Ausbildung von zirka 1000 Lehrlingen der verschiedensten Berufsgruppen, haben sich zu einem Berufsschulzentrum für regenerative Energien und Umweltschutz entwickelt. Fachlehrer riefen das Projekt SOLA-RIUS ins Leben, das vor allem in der Ausbildung von Heizungs- und Sanitärmonteuren sowie Elektrotechnikern genutzt wird. Verschiedene Gymnasien und Sekundarschulen haben ihr Interesse bekundet, die Demonstrationsanlage als Anschauungsobjekt zu nutzen. Folgende Anlagenkomponenten sollen bei der Demoanlage zum Einsatz gelangen:
· 12m² Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung
· 1,4kWp Photovoltaikanlage zur Energieerzeugung für elektrische Verbraucher in der Demoanlage bzw. zur Einspeisung in das öffentliche Netz
· 0,6 kW Windkraftanlage zusätzliche Unterstützung der Photovoltaikanlage bei sonnenschwachen, aber windstarken Tagen
· 5 kW Luft-/Wasser-Wärmepumpen für demonstrativen Zweck und zur Heizungsunterstützung
Zur Zeit werden Heizung und Warmwasserbereitung der Berufsschule aus dem Fernwärmenetz der Stadtwerke Bernburg über eine Hausanschlussstation gespeist. Durch die Installation der Demoanlage sollen zusätzlich alternative Energiequellen genutzt werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Ziel besteht darin, die Auszubildenden zur Installation und zur Wartung von Anlagen zur Nutzung von regenerativen Energien zu befähigen.
Im ersten Schritt wird dazu die vorhandene Heizungs- und Brauchwasseranlage um eine Thermische Solaranlage und um eine Sole/Wasser-Wärmepumpe ergänzt. Die vorhandene Stromversorgung wird um eine Photovoltaikanlage und eine Windkraftanlage erweitert. Um den Lerneffekt zu erhöhen und die Erstellungskosten der Anlage zu senken, wird die Anlage unter Mitarbeit der Lehrlinge errichtet. Außerdem wurde mit mehreren ausführenden Firmen ein Kooperationsvertrag zur Unterstützung der Installation abgeschlossen.
Im zweiten Schritt wird die Anlage von den Lehrlingen bei Wartungsarbeiten betreut und es besteht die Möglichkeit, an der Anlage jederzeit zu üben.
Im dritten Schritt wird über die Errichtung eines Großdisplays der Ertrag der jeweiligen Anlagen direkt angezeigt. Über PC- Schnittstellen an den einzelnen Anlagen werden die Ertragsdaten in das Datennetz der Berufsschule gespeist und stehen dort den Lehrlingen zur Bearbeitung bereit. Somit lässt sich der eingesparte Energiebetrag für jeden leicht ersehen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Anlage wurde bis auf eine Änderung der Art der Wärmepumpe, den Ersatz der Anlageneinzelreglungen durch eine zentrale DDC und dem Entfallen der Digitalanzeige aus der Infotafel, wie geplant errichtet. Die zuständigen Fachlehrer sind bei der Einarbeitung in die Anlage und beim Erarbeiten der Unterrichts-gestaltung für die Einbeziehung der Anlage.
Erste Messdaten liegen bereits vor. Bis zum 28.02.02 betrug z. B. die durch die Photovoltaik eingespeiste elektrische Energie 245 kWh und durch die Windkraftanlage ca. 46 kWh, was einer Menge von ca. 280 kg an eingespartem CO2 entspricht ( mit 0,96 kg CO2 / kWh).
Viel wichtiger als dieser Zahlenwert an eingespartem CO2 ist jedoch die Anlage als Multiplikator für die Weiterverbreitung der regenerativen Energien.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Berufsschule wird demnächst über ihre Internetseite mit dort ausgestellten Bildern und einer Anlagenbeschreibung Werbung für sich betreiben. Die Internetadresse der Schule lautet wie folgt: http://www.bbs-bernburg.bildung-lsa.de. Weiterhin wurde zur öffentlichen Übergabe der Anlage durch den Landkreis Bernburg an die Schule, die am 26.11.01 stattfand, die örtliche Presse zur Besichtigung der Anlage eingeladen. Da die Demonstrationsanlage an einer viel befahrenen Straße liegt und sich gegenüber einer Tankstelle befindet, zieht sie die Aufmerksamkeit interessierter Bürger auf sich. Durch die Bewegung des Windrades wird dieser
Effekt noch verstärkt.


Fazit

In der Schule werden fachübergreifend für andere Lehrlinge fakultative Lehreinheiten angeboten. Durch die direkte Verbindung der DDC der Demonstrationsanlage zum Hauscomputerdatennetz können in allen Gebäuden der Berufsschulen die aktuellen Anlagendaten ständig abgerufen werden. Das Interesse wird durch das Vorhandensein von Wettersensoren, die Auskunft über aktuelle und zurückliegende Temperatur-, Windgeschwindigkeits- und Sonnenstrahlungsmesswerte geben, noch gesteigert. Diese Wetterdaten können dann direkt mit den momentanen Anlagenerträgen verglichen werden. Die Schüler erhalten damit die Möglichkeit, ein Gefühl für die Ertragsmöglichkeiten solcher Anlagen zu bekommen.

Übersicht

Fördersumme

66.641,78 €

Förderzeitraum

16.01.2001 - 15.01.2002

Bundesland

Sachsen-Anhalt

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik