Projekt 04038/66

Solarthermie-Demonstrationsanlage zur Vermittlung regenerativer Umwelttechnik im Ausbildungszentrum der Innung Spengler, Sanitär- und Heizungstechnik München

Projektdurchführung

Innung Spengler, Sanitär- undHeizungstechnik München
Gabrielenstr. 3
80636 München

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Handwerksbetriebe führen sehr wenige Bauvorhaben mit Solaranlagen aus. Somit kommen Mitarbeiter und Lehrlinge nicht in den Genuss ihren Kenntnisstand in der Praxis zu erweitern. In den Berufsschulen wird nur der theoretische Ausbildungsinhalt angeboten - auch hier kommen Praxisschulungen zu kurz.
In Erwartung einer steigenden Nachfrage nach Solaranlagen könnten die fehlenden Erfahrungen durch die Solarthermie-Demonstrationsanlage vermittelt werden. Durch den Abbau von Installationshemmnissen beim Handwerk wird bereits bei ersten Vertragsgesprächen die Möglichkeit der Installation einer Solaranlage vorgeschlagen. Didaktische Ziele des Vorhabens: Aus- und Fortbildung können auftragsunabhängig gestaltet werden. Die geplanten Kurse an der Demo-Anlage sollen u.a. folgende Lehrziele verwirklichen:
- Aufbau und Montage einer Solaranlage sowie deren Funktionsweise
- Darstellung der Be- und Entladesituation
- Vergleich der Ertragsleistung verschiedener Systeme
- Erkenntnisse über die Kosten-Nutzen-Relation
- Erkenntnisse über das Energieeinsparvolumen
- Marketing/Verkauf einer Solaranlage


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDidaktische Ziele sollen der Abbau der Installationshemmnisse und die Darstellung der Zukunftsträchtigkeit dieser alternativen Energiegewinnung sein. Bei einem erweiterten Kenntnisstand der Kursteilnehmer.
Geplante Anlage: Kernstück der Versuchsanlage ist ein Solvis Solarschichtenspeicher (Solar Max) mit eingebautem Brennwertgerät zur Nachheizung bei zu geringem Solarangebot.Die Steuerung aller Systemkomponenten, die bestehende Solaranlage, die Heizung der Schulungsräume, sowie die Ansteuerung der einzelnen Speicherplätze wird über eine zentrale Leitstelle geregelt. Die Daten der Wärmemengenzähler und alle relevanten Messergebnisse werden als Führungsgrößen herangezogen. Alle Systemkomponenten und Messergebnisse können bildlich dargestellt und auf Wunsch ausgedruckt werden.
In allen Systemkreisen werden elektronische Wärmemengenzähler eingebaut, die über eine zentrale Busverbindung ihre Messdaten an die zentrale Leitstelle senden. Alle Pumpen werden einzeln erfasst und deren Betriebszustände können über die Zentrale eingesehen und verändert werden.
Entwicklungsstand in Deutschland: Bei der Schichtspeicherung handelt es sich um das gängige Grundprinzip. Gerade in den vergangenen Jahren wurden in der Solartechnik seitens der Hersteller neue Innovationspotentiale genutzt und in marktreife Produkte umgesetzt. Die technische Weiterentwicklung der Produkte ist vergleichbar mit dem technischen Fortschritt in der Computer-Branche. Beispiele für bereits umgesetzte technische Innovationen:
- Beschichtungsverfahren mit neuen Werkstoffen (Tinox Interpane)
- Vakuum-Technik im Kollektor-Segment- Speichersysteme zur Schichtenbeladung
- neue Regelungssystem- und PumpentechnikMit dem Abbau der Installationshemmnisse bei jungen Fachkräften lässt sich das Potential auf dem Solarmarkt weiter schließen. Durch diese Verbreitung der Solarenergie wird es in den kommenden Jahren zu einer nachhaltigen Umweltentlastung kommen.
Die gesetzten Ziele sollen durch Weiterbildungsmaßnahmen/Solarkurse erreicht werden. Im Kurs SHK-Fachkraft Solarthermie sollen mit 60 Unterrichtseinheiten u.a. die folgenden Inhalte weitergegeben werden:
Ökologisches Marketing, Wärmetechnik (Wärmeträger- und Wärmespeicher), Planung und Bau von thermischen Solaranlagen (Sonnenkollektoren, Dimensionierung, Steuerungen und Regelungen...).


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen des Projektes konnten in einer ersten Kursmaßnahme die didaktischen Ziele des Vorhabens voll erreicht werden. Die zwölf Kursteilnehmer wurden vom Aufbau einer Solaranlage, der Darstellung verschiedener Beladesituationen, der Kosten-Nutzen-Relation sowie im Bereich Verkauf einer Solaranlage umfassend geschult. Die potenzielle Umweltentlastung sowie eine ganzheitliche ökologisch/ökonomische Betrachtung ist derzeit nicht möglich. Die Kursteilnehmer werden aus der Schulungsmaßnahme entlassen und agieren am Markt. Es kann nicht eindeutig nachgewiesen werden, wie viele Solaranlagen zusätzlich durch die Kursmaßnahme eingebaut wurden. Somit kann eine potentielle Umweltentlastung auch nicht errechnet werden. Die Anzahl der Kursteilnehmer und der gelungene Auftakt der Schulungsmaßnahme lassen jedoch eine überaus positive Bewertung des Projektes zu.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Öffentlichkeit wird in den kommenden Monaten verstärkt von diesem Projekt unterrichtet. Neben der geplanten Einweihungsfeier mit Vertretern aus der Branche sowie der Tages- und Fachpresse ist eine Veröffentlichung in einem der Fachorgane geplant. Von besonderer Bedeutung ist die Veröffentlichung im Rundschreibendienst der Innung. Hier werden sämtliche Multiplikatoren erreicht (derzeit ca. 750 Mitgliedsbetriebe) die auf eine weitere Verbreitung der Solarenergie in der Bevölkerung aufmerksam machen können.Zusätzlich werden auf Messen und Ausstellungen die Existenz der Solar-Demo-Anlage und die daraus entwickelten Ergebnisse präsent sein. In diesem Jahr hat die Innung in ihrem Gebiet allein vier Veranstaltungen mit Schwerpunkt Solar durchgeführt bzw. daran teilgenommen (Münchner Solartage, Solartage Fürstenfeldbruck, Tag der Regionen - eine ökologische Messe des Naturschutzbundes und die Leben-den Werkstätten auf der Heim & Handwerk haben den Schwerpunkt Solarenergie).


Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass der Aufbau einer Solarthermie-Demonstrationsanlage auf breites Interesse stößt. Der bereits abgehaltene Kurs hatte überaus positive Stimmen aus der Teilnehmerschaft hervorgebracht. Somit kann auch die eingeschlagene Vorgehensweise für die zu erreichenden Ziele sehr positiv bewertet werden. Kurse dieser Art werden in dem kommenden Jahr (z. B. wegen steigender Kosten fossiler Energieträger) weiter an Bedeutung gewinnen.

Übersicht

Fördersumme

25.564,59 €

Förderzeitraum

03.01.2000 - 26.01.2001

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik