Kreativzentrum für erneuerbare Energien
Projektdurchführung
Solaris Förderzentrum für Umwelt gGmbH Sachsen
Neefestr. 82
09119 Chemnitz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Übereinstimmend gelangen eine Vielzahl von unterschiedlichen Studien zum Thema künftige Energie-versorgung zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der Primärenergie in den kommenden Jahrzehnten durch erneuerbare Quellen gedeckt wird. Um zu verhindern, dass auch in der Zukunft die technischen Möglichkeiten der Nutzung regenerativer Energien als etwas völlig Neues gelten, muss vor allem während des gesamten Bildungsweges junger Menschen Wissen zu diesem Thema vermittelt werden. Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiger Teil des Bildungsweges. Vor allem die handwerklichen Lehrberufe, wie z.B. Elektriker, Heizungs- und Sanitärinstallateure und Dachdecker sollen die Möglichkeit zu einer praktischen Ausbildung an konkreten technischen Objekten erhalten. Aufgrund der relativ hohen Sachkosten für die technischen Komponenten wird es nicht möglich sein, dass jede schulische Einrich-tung in eine eigene Anlage investiert. Die guten Voraussetzungen auf dem Technologie- und Gewerbepark Solaris in bezug auf weitere Pilotanlagen, Erreichbarkeit und räumliche Voraussetzungen sprechen für eine Errichtung des Kreativzentrums für erneuerbare Energien an diesem Standort.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenWichtig für die berufliche Ausbildung ist der praktische Teil, in dem handwerkliche Fähigkeiten erlernt werden sollen und das theoretisch vermittelte Wissen Anwendung finden soll. Damit Wissen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien praktisch vermittelt werden kann, müssen im ersten Schritt Muster-anlagen errichtet werden. Grundgedanke der Anlagen muss sein, dass die Interessierten selbst an den Objekten arbeiten können. Schwerpunkte der Arbeiten werden die Montage, Installation, Anschluss an bestehende Komponenten und Inbetriebnahme sein. Aufgrund der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten dieser Energieformen, wird eine derartige Einrichtung für mehrere Berufsgruppen von Interesse sein. Die Musteranlagen sollten die Ausbildung verschiedener Gewerke zulassen und den Stand der Technik widerspiegeln. Um den Auszubildenden während der Lehre auch eine Ausblick für die künftige Energiever-sorgung zu demonstrieren, sollen einzelne Demonstrations- und Funktionsmodelle aufgebaut werden. Um mit den Teilnehmern annähernd gleiche Aufgaben umsetzen zu können, wird in Absprache mit den schulischen Einrichtungen eine theoretische Einführung zum Thema aufbereitet.
Ergebnisse und Diskussion
Die große Anzahl von Veranstaltungen und Interessenten spiegelt die Resonanz in den schulischen Einrichtungen wider. Die regelmäßigen Neuanmeldungen für gemeinsame Aktionen von uns schon bekann-ten Bildungsträgern zeigt, dass unsere Arbeit Interesse weckt. Die Arbeitsgemeinschaft Klimaschutz schafft Arbeitsplätze - eine Chance für die junge Generation wurde während der Projektlaufzeit zum dritten Mal mit neuen Teilnehmern besetzt.
Einige Veranstaltungen laufen nur über wenige Stunden - vor allem mit den Jüngsten, den Grundschülern. Aber auch für diese Gruppe haben wir praktische Arbeiten entwickelt. Andere Lehrgänge zogen sich eine Woche hin. Die Arbeiten in der Werkstatt am Solarkocher oder Solarkollektoren beinhalten auch theoretische Teile bzw. auch eine Exkursion über das Areal mit den Demonstrationsanlagen. Für die praktische Ausbildung stehen vier Musterdächer mit einer Gesamtfläche von 65 m² zu Verfügung. Entgegen der geplanten Aufstellung ebenerdig im Gelände wurde eine Plattform gefertigt und diese auf einem Flachdach installiert. Grund waren mehrere Schäden durch Vandalismus im Gewerbepark. Auf den Dachflächen wurden jeweils in der Region verbreitete Dacheindeckungen gewählt. Die Solaranlagen spiegeln einen großen Teil heute üblicher Warmwasserbereitungsanlagen wider. Verschiedene Befestigungs- und Aufbauvarianten sind realisiert. Zwei kleine Photovoltaik-Anlagen demonstrieren eine andere Technik.
Als Informationsquelle wurde die Mediathek eingerichtet. Neben Prospekten von Herstellern und Dienstleistern auf diesem Sektor wurden Fachbücher angeschafft. Computerarbeitsplätze ergänzen die Recherchemöglichkeiten und mittels installierter Simulationssoftware kann die optimale Anlagenkonfiguration ermittelt werden.
Die Beschilderung eines Informationspfades durch den Gewerbepark mit allen Besonderheiten, z.B. der Energieversorgung und der Gebäudenutzung, wurde aufgebaut.
Ein rein außerschulischer Projekt war die Errichtung eines Feuchtbiotops. Mit großem Aufwand wurde das abschüssige Gelände vorbereitet und bepflanzt.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass das Ansprechen einer schulischen Einrichtung nur Erfolg hat, gewinnt man einen interessierten Verantwortlichen, welcher selbst unterrichtet bzw. außerschulisch aktiv ist. Für eine allgemeine Information zu unserem Projekt und den damit verbunden Lehrangeboten wurden alle Gymnasien, Grund- und Mittelschulen über das Regionalschulamt Chemnitz und das Regionalschulamt Zwickau mittels Informationsflyer zur Zusammenarbeit angesprochen.
Eine persönliche Projektvorstellung wurde in der Handwerkskammer Chemnitz, im Umweltzentrum Chemnitz (mit Ergebnis einer Kooperationsvereinbarung), beim Amt für Jugend und Familie, Sportamt, Kulturamt, Amt für Baukoordination, Umweltamt, Sportjugend Chemnitz e.V., Wohnsportgemeinschaft Kappel e.V., Netzwerk Stadtteilkultur e.V., Landesverband sächsischer Jugendbildungswerke e.V. (Solaris FZU ist Mitglied), Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung ANU e.V. (Solaris FZU ist Mitglied), Arbeitskreis Wirtschaft-Schule Chemnitz (Solaris FZU ist Mitglied) durchgeführt.
Auf die Bildungsangebote im Solaris FZU wurde u.a. im Rahmen des Tages der Sachsen 1999, auf dem 1. Sächsischen Umweltbildungstag in Dresden, dem Tag der Erneuerbaren Energien in Sachsen, Regionalwettbewerb Jugend forscht und 2. Sächsischen Judenforum für Wissenschaft und Technik verwiesen.
Zu einigen Veranstaltungen wurde nur mittels einer Posterwand gearbeitet, bei anderen wurden zusätzlich Vitrinen mit Demonstrationsmodellen aufgebaut und Bastelstraßen mit dem Motto Solares Basteln organisiert.
Fazit
Das Interesse schulischer Einrichtungen, zum Thema künftige Energieversorgung mehr zu erfahren, als die Lehrbücher bieten, ist enorm. Vor allem der praktische Teil, wie z.B. das Experimentieren mit einer Solarzelle oder einem Solarmodul, wird von den Jugendlichen gern durchgeführt.
Privat Interessierte nutzen unsere Einrichtung vor allem erst dann, wenn sie sich schon entschlossen haben z.B. in eine Solaranlage zu investieren. Nur mit einem hohen Aufwand an Werbung in verschiedener Form kann man den völlig Unbedarften erreichen.
Für ein bleibendes Interesse am Kreativzentrum ist es wichtig, dass auch weiterhin aktuelle Forschungsergebnisse, neue Produkte und auch weitere Demonstrationsanlagen gezeigt bzw. errichtet werden können. In diese Richtung werden wir unsere Aktivitäten richten.
Zum Thema dezentraler Ausstellungsort der EXPO 2000 in Hannover kann vermerkt werden, dass Besucher vor Ort stets großen Wert auf das Energiekonzept des Gewerbeparks und die damit verbunden Bildungsangebote legen.
Fördersumme
71.580,86 €
Förderzeitraum
01.07.1999 - 17.10.2000
Bundesland
Sachsen
Schlagwörter
Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik