Projekt 04038/52

Modellhafter Aufbau eines solarpädagogischen Schwerpunkts an der Berufsbildenden Schule Bielawa (Polen) – ein deutsch-polnisches Kooperationsvorhaben zur erstmaligen Ausbildung von Fachhandwerkern für Solartechnik in Polen (Pionierprojekt)

Projektdurchführung

Stadt Lingen
49803 Lingen

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der bevorstehende Beitritt Polens in die EU-Strukturen, das wachsende Umweltbewußtsein und nicht zuletzt das neue polnische Energiewirtschaftsgesetz lassen erwarten, daß sich der Markt für erneuerbare Energie in Polen schnell entwickeln wird. Um den Prozeß zu unterstützen werden Fachkräfte auf dem Gebiet der Solartechnik und der erneuerbaren Energiesysteme im Lande ausgebildet. Es ist beabsichtigt, um diesen Prozeß zu unterstützen, die erste Solarschule in Polen zur Ausbildung von Solarteuren zu errichten.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür die Durchführung des Projektes sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:
1. Ausbildung von schulischen Lehrkräften in Deutschland
2. Errichtung von Demonstrationsanlagen (Modul Photovoltaik, Modul Solartherme) zur praktischen Wissensvermittlung
3. Entwicklung eines Lehrplans und Einführung des Lehrgangs Solartechnik in das schulische Ausbildungsprogramm.
Die Einführung des Schwerpunktes Solartechnik in das schulische Ausbildungsprogramm wird in zwei Etappen realisiert:
- Einführung des Lehrgangs Energetische Nutzung der Photovoltaik in die an der Schule bestehende, fachverwandte Fachrichtung Elektrotechnik
- Einführung des Lehrgangs Thermische Solarenergienutzung in die neu zu gründende, fachverwandte Fachrichtung Sanitär- und Heizungstechnik.
Damit die in der Solarschule ausgebildeten Solarteure ihre künftigen Kunden komplett beraten und die Techniken Photovoltaik und Solarthermie professionell anwenden können, werden sie im Rahmen der o.a. Lehrgänge theoretisches als auch praktisches Wissen vermittelt bekommen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Struktur der Energiewirtschaft in Polen, die auf Grund der Untersuchungen des Zentralamtes für Statistik 1997 dargestellt wurde, zeigt auf die überwiegenden Nutzung der festen Brennstoffe- und Stein- und Braunkohle (72%). Der Anteil der festen Brennstoffe in der gesamten Energiewirtschaft gehört zu den größten in der Welt. Die Nutzung der Energie aus den wiederverwendbaren Quellen beträgt nur 3,2% der gesamten Energiewirtschaft. Das Umgehen mit den nicht wiederverwendbaren Beständen muß diesbezüglich besonders vorsichtig und sparsam werden.
Das nächste charakteristische Merkmal der polnischen Wirtschaft ist die Nutzung der Steinkohle nicht nur als Brennstoff, der in den Kraftwerken bei der Erzeugung der Energie verbrannt wird, aber auch in den Geräten mit der niedrigen Leistung (Kachelofen, Kachelherd, kleine Kessel für Zentralheizung etc.). Die energetische Leistung diese Geräte ist sehr niedrig.
Die Energetik ist mit der Umwelt verbunden. Sie gibt der Umwelt außer Energie auch die energetischen Verluste sowie solche Substanzen wie: Abgase, Staub, feste Abfälle, flüssige Abfälle , auf die Abfälle bezogene Wärme. Die genannten Substanzen haben fast alle den negativen Einfluß auf die Umwelt und wirken sich auf die Menschen, Tiere, Pflanzen aus, sie ändern negativ den Stand der Luft, des Grund- und Oberflächenwassers sowie des Bodens.
Die Energie der Sonnenstrahlung ist in unterschiedlichen Formen zugänglich: in Form der Wärme der Sonne, in Form des Windes, der die Windturbine bewegt, in Form des fließenden Wassers die Wasserturbine bewegt. Diese ganze Maschinerie bewegt die Energie, die zu uns von der Sonne kommt. Die Sonnenenergie, die auf Polen fällt, ist mehrfach größer als der Energieverbrauch in Polen, aber nur ein winziger Teil dieser Energie kann technisch genutzt werden. Dieser winzige Teil kann jedoch einen wesentlichen Teil des Energiebedarfs Polens decken.
Wichtig ist, daß die in das erwachsende Leben kommende Generation mit dem Wissen ausgestattet ist, das hilft, die bestehenden Beziehungen zwischen der wirtschaftlichen Tätigkeit, der Energienutzung sowie den folgen dieser Tätigkeit für die Umwelt zu verstehen. Die junge Generation soll auf besondere Art und Weise ausgebildet werden, damit die Grundlagen für solche ausgeglichene wirtschaftliche Entwicklung geschafft werden, die zu starke Gewinnung der Naturschätze vermeidet und entsprechende Standards der Sauberkeit der Umwelt gewährleisten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Anlässlich einer offiziellen Einweihung ist insbesondere seitens der polnischen berufsbildenden Schule eine Übergabe der Solaranlage an die Schüler vorgenommen worden.


Fazit

Auf dem Gebiet der Umwelttechnik, dies gilt für die Berufsbildenden Schulen in Lingen (Ems) wie auch für Bielawa, sind beide Schulen durch die Demonstrations- und Unterrichtsmedien in der Lage, den Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen die Nutzung der Solarenergie und in die Grundlagen der Solartechnologie methodisch didaktisch einweisen. Durch die darüber hinaus erfolgende Ausbildung der Lehrkräfte beider Schulen ist eine Intensivierung der städtepartnerschaftlichen Beziehungen der Schulen und damit die länderübergreifende pädagogische Anleitung und Sensibilisierung neuer Generationen für das Thema Umwelttechnik, aber auch zum Nutzen der Umwelt im städtepartnerschaftlichen Miteinander überhaupt.

Übersicht

Fördersumme

75.159,91 €

Förderzeitraum

20.07.1999 - 12.07.2001

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Grenzüberschreitend
Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation