Projekt 03766/01

ntwicklung von umwelt- und gesundheitsfreundlichen Anstrichstoffen für den Holz- und Bautenschutz auf Basis von Waid (Isatis tinctoria L.) (Teilantrag 1: Bereitstellung von verbessertem Pflanzenmaterial für einen effektiven Waidanbau und -verarbei[…]

Projektdurchführung

Thüringer Waid Verarbeitungs GmbH
Waidplatz 6
99192 Neudietendorf

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Durch langjährige Versuche wurden in der Waidpflanze Wirkstoffe entdeckt, die sich aufgrund ihrer fungiziden und insektiziden Wirksamkeit im Holz- und Bautenschutz einsetzen lassen. Da aber Anbau und Verarbeitungstechnologie noch unausgereift sind, gibt es eine Reihe von Problemen bezüglich Qualität und Quantität des Holzimprägnierungsmittels. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach ökologischen Anstrichen ist die Entwicklung neuer marktfähiger und umweltfreundlicher Anstrichstoffe auf Waidbasis als Alternative zum chemischen Holzschutz zu sehen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenOptimierung der Technologie in der Waidverarbeitung mit verbesserter Prozessgestaltung und Steuerung (insbesondere der Fermentation und Produktherstellung von Holzimprägnierung und Farben)

Selektion von Waidstämmen, die eine deutliche Effizienzsteigerung in der Landwirtschaft bei Erhaltung der Wirksysteme gewährleisten; optimale Rohstoffeigenschaften sollen die Verarbeitungskosten senken.

Kontinuierliche Qualitätssicherung und Beurteilung der Produktinhaltsstoffe durch begleitende biotech-nologische und toxikologische Untersuchungen und deren Validierung.


Ergebnisse und Diskussion

Im Ergebnis erfolgte die optimierte Umsetzung der Vorverarbeitung der Pflanzen und des Rohsaftes zur Imprägnierung in einer Aufbereitungsanlage zur

à Fest-Flüssig-Stofftrennung durch Sedimentation,
à Einstellung des erforderlichen pH-Wertes,
à Behandlung zum Abschluss der Nachfermentation.

Als Fertigprodukt und gleichzeitig als Basismaterial für Farben wird dieser aufbereitete Rohsaft einer entsprechend den Chargengrößen konzipierten und aufgebauten Mischanlage zugeführt. Hilfsstoffe, die hier eingearbeitet werden, erfüllen die Kriterien

à Geruchsneutralisation,
à Keimzahlreduzierung,
à Stabilität des Endproduktes Holzimprägnierung und des Basismaterials für Lasuren und Deckfar-ben.

In der Mischanlage werden die Farben und Lasuren entsprechend der Musterpalette zubereitet. Eine Kleinmischstation ermöglicht die Herstellung von Sonderfarben entsprechend Kundenwünschen in Kleinchargen. Eine Laboreinrichtung mit den entsprechenden Geräten schafft die erforderlichen Bedingungen zur Wirksamkeits- und Prozesskontrolle mit Überwachung der in der Produktion zu sichernden Parameter.

Durch züchterische Bearbeitung des Pflanzenmaterials konnte hier eine verbesserte Erntbarkeit unter Erhalt der erforderlichen Inhaltsstoffe erreicht werden. Detaillierte Beschreibungen mikrobiologischer und biochemischer Vorgänge ermöglichten die Definition und Optimierung von Produktabläufen und die Festlegung von Standards. Die konsequente Einhaltung und Beachtung ökologischer Kriterien führte zu Endprodukten, deren toxikologische Unbedenklichkeit für Mensch und Natur gewährleistet wird und be-legt werden konnte.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Pressekonferenz: 18.12.1999 in Erfurt
Workshops: 02.12.96, 28.06.97, 19.02.98, 18.05.98, 17.09.98, 14.01.99,
Konferenzen: Internationale Waid-Konferenz , Oktober 1998 in Italien (Afcoli Piceno)
DECHEMA-Jahrestagung 1998; Arznei- und Gewürzpflanzentagung 1997
Veröffentlichungen: 15 Beiträge von HKI Jena und TLL Jena (siehe Abschlußbericht, Pkt.5)


Fazit

Durch die in enger Zusammenarbeit aller drei Projektpartner ermittelten und definierten Arbeitsabläufe vom Anbau über die Erstverarbeitung der Pflanzen bis zur Produktion von Imprägnierung und Farben, unter Einbeziehung der produktionsbegleitenden Qualitätskontrolle und mit der hier entwickelten Technologie ist nunmehr ein reibungsloser Prozessdurchlauf gewährleistet. Es konnten Standards zur Produktion marktgerechter, toxikologisch unbedenklicher und umweltfreundlicher Holzimprägnierung und Holzfarben entwickelt werden.

Übersicht

Fördersumme

910.801,04 €

Förderzeitraum

01.04.1996 - 30.06.1999

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik