Tourismus-Gütesiegel DFV
Projektdurchführung
Deutscher Fremdenverkehrsverband e. V.
Bertha-von-Suttner-Platz 13
53111 Bonn
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ziel des Vorhabens war die Erarbeitung eines Vorschlags für ein Umweltgütesiegel. Dieses beinhaltet:
1. eine Konzeption für ein kommunales Öko-Audit und
2. ein Anforderungsprofil für Umweltqualitätstandards (Erfassung des Zustandes von Natur und Landschaft in Tourismusgemeinden.
An das Gütesiegel sind die Erwartungen gerichtet,
(1.) die Anforderungen an Umweltqualität und an Umweltvorsorgeaktivitäten zu kennzeichnen (Was ist das zu fordernde Minimum an Umwelthandeln, welche Qualitäten werden mindestens verlangt?);
(2.) Gästen Orientierungshilfen bei der Auswahl fortschrittlicher Fremdenverkehrsgemeinden zu geben (Hilfestellung für die Beantwortung der Frage Wo wird für die Umweltqualität viel getan?).
Damit würde ein Umweltgütesiegel wettbewerbswirksam werden (es entsteht ein Vorteil für die ausgezeichneten Gemeinden), dies wiederum würde den erwünschten Sog hin zum umweltschonenden Handeln verstärken;
(3.) Durch Vorgabe klarer Kriterien würden auch den gastgebenden Gemeinden Orientierungshilfen an die Hand gegeben (Was ist möglich im Bereich des kommunalen, tourismusrelevanten Umweltschutzes, wie gut ist unsere Kommune im Vergleich?).
Ergebnisse und Diskussion
Eine umfassende Bewertung der Umweltqualität soll ein objektives und nachweisbares Urteil in einer Gemeinde zulassen. Gleichzeitig soll dieser Check möglichst weniger als DM 10.000,- kosten. Insbesondere dieser Kostenaspekt - umfassende Untersuchungen würden sich im Bereich des 10 - 100fachen Preises bewegen - aber auch erhebliche Unsicherheiten in Methodik und Bewertung führen dazu, daß der ursprüngliche umfassende Anspruch mehr und mehr zurückgefahren werden mußte. Dieser An-spruch ist - unter anderem aufgrund fehlender aktueller Ausgangsdaten, ungenügender allgemein verbindlicher Grenzwerte, unterschiedlichem Handlungsbedarf und nicht normierbarer Lösungsweg - weder methodisch noch hinsichtlich der finanziellen Zielvorstellungen zu erfüllen.
Zwangsläufig führt die Arbeit daher zu einem, gemessen am Ausgangspunkt, reduzierten, für die Fragestellung aber dennoch wertvollen Ergebnis:
· Die Möglichkeiten und Grenzen eines kommunalen Öko-Audits und einer Umweltqualitäts-Erfassung werden umfassen dargestellt.
· Für beide Aufgabenstellungen werden neuartige Verfahrensweisen einer Erfassung und Bewertung entwickelt.
· Es werden Lösungsansätze eines kommunalen Öko-Audits und einer Bestimmung der Umweltqualität entwickelt, wie sie nach Auffassung der VerfasserInnen beim derzeitigen Kenntnisstand unter gegebenen Rahmenbedingungen möglich erscheinen.
Der so entwickelte Lösungsansatz wurde, wie im Auftrag vorgesehen, in Kriterien für ein Umweltgütesiegel übersetzt. Damit wird plastisch, wie beim derzeitigen Kenntnisstand ein Gütesiegel für Tourismusgemeinden aussehen könnte. Dabei wird eine ganze Reihe von Punkten herausgearbeitet, an denen - nach der Sammlung von Erfahrungen - das Prüfsystem weiterentwickelt werden kann.
Fazit
Ein kommunales Umweltgütesiegel erscheint demnach geeignet, Mindestanforderungen zu erheben, ohne daß auf dieser Grundlage die Aussage garantiert hohe Umweltqualität möglich wäre. Dadurch verschiebt sich der Einsatzbereich des Instrumentes von der umfassenden Bewertung hin zur Einschätzung aufgrund einiger Kennwerte. Ein solches Gütesiegel sollte vom Verbraucher als Hinweis darauf verstanden werden, daß in einer Gemeinde - bei Betrachtung relevanter Parameter
1.) vorbildliche Umweltschutzmaßnahmen ergriffen werden und
2.) die erfaßten Umweltbelastungen darauf hindeuten, daß in der betreffenden Gemeinde für Freizeit und Erholung ausreichende Umweltbedingungen herrschen.
Fördersumme
60.054,81 €
Förderzeitraum
17.08.1993 - 17.07.1998
Bundesland
Alte und Neue Bundesländer
Schlagwörter
Alte und Neue Bundesländer
Umweltkommunikation