Projekt 02007/01

Beseitigung von PCB-Emissionen aus Sekundärquellen

Projektdurchführung

IAT Hofmannc/o Hennig, Hofmann und PartnerBeratende Ingenieure und Architekten
Elisabethenstr. 17
64319 Pfungstadt

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Eine kostengünstige und zuverlässig wirkende Sanierungsmethode für PCB-belastete Sekundärquellen in kontaminierten Innenräumen stand zum Zeitpunkt des Projektbeginns nicht zur Verfügung. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung eines Beschichtungssystems, das durch chemische Dekontamination die Sekundärquellen beseitigt und dadurch die Schadstoffbelastung der Innenräume weitgehend beseitigt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- Entwicklung eines chemischen Dehalogenierungsverfahrens für PCB.
- Optimierung der Umsatzgrade auch niederchlorierter PCB.
- Sicherstellung, daß keine toxischen Nebenprodukte auftreten.
- Einarbeitung der Reaktionspartner in eine Bindemittelmatrix.
- Überprüfung der Reaktivität des Systems.
- Erarbeitung eines Duplexverfahrens (Zweischichtsystem Reaktionsschicht/Deckschicht).
- Überprüfung der Wirksamkeit und der Langzeitbeständigkeit.
- Durchführung von Probedekontamination an vollständigen Wandflächen (Rohbetonflächen, Betonflächen mit Dispersionsfarben).


Ergebnisse und Diskussion

Als Dehalogenierungssystem wurden drei Formulierungen auf Natriumpolyglykolatetherbasis in Kombination mit Natriumperoxid (DETOX DEE) entwickelt. Diese Systeme zeigen Umsatzgrade bis zu 86% innerhalb von 8 Wochen bei Raumtemperatur.
Toxische Nebenprodukte bzw. ungenügende Umsatzgrade für niederchlorierte PCB (Umsatzgrad bis 75%) konnten ausgeschlossen werden.
Als Bindemittelsysteme sind Acrylharze bzw. Methacrylsäureester und Polystyrolsysteme verwendbar. Doch wurden durch die Immobilisierung des Reaktionssystems aufgrund der Einarbeitung in die Bindemittelmatrix, deren Wirksamkeit sehr stark zurückgedrängt, so daß auf ein Duplexsystem zurückgegriffen wurde.
Es handelt sich hierbei um ein Zweischichtsystem:
1. Beschichtung = Reaktionspartner
2. Beschichtung = Schutz- und Abdeckschicht auf Acrylharzbasis.
Dieses System zeigt Umsatzraten bis zu 75% innerhalb von 2 Monaten und wurde an vollständigen Wandflächen getestet, wobei die Verarbeitbarkeit, das Handling und die Beständigkeit überprüft wurde.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ergeben einen Quadratmeterpreis von ca. 70,00 DM bis 100,00 DM je nach Größe des Sanierungsobjektes.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Verfahren wurde in einer Seminarveranstaltung Vertretern des Hessischen Umwelministeriums, des Hessischen Gesundheitsministeriums und des Hochbauamtes der Stadt Wiesbaden vorgestellt.


Fazit

Das Verfahren ist technisch einsatzbereit und liegt kostenmäßig noch im vertretbaren Rahmen zu alternativen Verfahren. Eine Pilotsanierung der Commeniusschule der Stadt Wiesbaden ist in Planung.

Übersicht

Fördersumme

91.695,09 €

Förderzeitraum

01.07.1996 - 08.10.1999

Bundesland

Hessen

Schlagwörter

Klimaschutz
Kulturgüter
Umweltforschung
Umwelttechnik