Waste-Recycling-Ship: Machbarkeit einer umweltverträglichen Abfallverwertung für Insel-Regionen auf speziellen Schiffen

Projekt aus der internationalen Förderung

Gegenstand und Ziele des Projektes

Die Verunreinigung der Weltmeere, Sedimente und Strände mit langlebigen Abfallgütern bedingen große ökologische, wirtschaftliche und soziale Folgen. Der mit „marine litter“ bezeichnete Prozess der Vermüllung der Meere hat mittlerweile ein Ausmaß von über 100 Millionen Tonnen erreicht.

Im Fokus des Projektes stehen die Abfallsituation kleiner Inselgruppen sowie die Situation auf den Meeren selbst. Hauptprojektgegenstand ist eine Machbarkeitsstudie zur nachhaltigen Ver- und Entsorgung von kleinen Inselgruppen mit Spezialschiffen, auf denen alle wesentlichen logistischen und abfallbehandlungstechnischen Prozesse integriert werden. Maßstab sind hier die in Deutschland geltenden hohen Umweltanforderungen.

Ein zweiter Projektteil zielt auf eine wissenschaftlich begleitete Fachtagung zum Thema, die sich

  1. mit Primärmaßnahmen (Spezialschiffe), die eine Emission in die Meere verhindern, und
  2. mit Fragen der Rückführbarkeit und ökonomisch tragfähigen Verwertung bereits ins Meer emittierten Mülls befasst.

 

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Eine Abfallentsorgung von kleinen Inseln wird in einigen Fällen bereits durchgeführt. Hierbei handelt es sich allerdings um reine Transporte, die in der Regel nicht zu einer Abfallbehandlungs-/Abfallverwertungsanlage, sondern lediglich zu einer (Zentral-)Deponie führen. Auch auf Schiffen installierte Müllverbrennungen sind bekannt. Im Gegensatz dazu soll auf den von der Projektgemeinschaft geplanten Schiffen neben der Sortierung auch eine Weiterverarbeitung und Verwertung von Abfallarten erfolgen und dadurch Arbeit und Werte in den Zielregionen schaffen.

Die Umsetzungsrelevanz der Studie ist perspektivisch dadurch gegeben, dass es in Deutschland einerseits zahlreiche Werften in der Dimension von KMUs gibt, die ihre Zukunft im Spezialschiffbau sehen. Andererseits gibt es in Deutschland für den Bereich der Abfallbehandlungsanlagen eine Vielzahl an mittelständischen Maschinen- und Anlagenbauern sowie an umfangreicher wissenschaftlicher Kompetenz. Mit diesem Projekt soll ein Beitrag geleistet werden, die vorstehenden Kompetenzen zusammenzuführen und angepasst an verschiedene lokale Situationen gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern vor Ort integrale Gesamtkonzepte und neue konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten.

 

Besondere Aspekte des Projektes

Die hier dargestellten Projekte betrachten und konkretisieren die technisch-logistische sowie die gesellschaftlich-nachhaltigkeitsorientierte Umsetzung der abfallwirtschaftlichen Lösung. Eine besondere Herausforderung liegt darin, dies in einem politischen Umfeld in den Zielregionen zu versuchen, das durch Volatilität und Disruption geprägt ist. Deshalb spielt der multilaterale und synergetische Nutzen vor Ort über die technischen Aspekte hinaus eine ähnlich relevante Rolle, wie die Tatsache, dass es sich bei Schiffen um bewegliche Investitionsgüter handelt. Ein weiterer besonderer Aspekt im Projekt ist, dass es sich zwar selbst um ein vorbereitendes Projekt handelt, es aber die nachhaltigen Impacts detailliert definiert und auch geschäftsmodellseitig die „bankability“ für eine größere Investition (KfW, Dimension 90 Millionen €) herstellt.

 

Förderthema: FT 7: Ressourceneffizienz durch innovative Produktionsprozesse, Werkstoffe und Oberflächentechnologien

Kooperationspartner:

Assoziierte Partner:

Wirkungsorte:

Förderzeitraum: Zwischen August 2012 und März 2017 insgesamt 66 Monate in 4 aufeinanderfolgenden Projekten, Abschlussbericht zum Download

Projektkosten: Gesamtvolumen der 4 Projekte: 576 209 Euro, Förderung der 4 Projekte durch DBU: 296 938 Euro

DBU-AZ: 32674


Stand: 27.07.2021