Wassersparen bei der Furnierherstellung

Bei der Furnierherstellung „kochen“ die Hölzer im heißen Wasserbad und geben dabei organische und anorganische Stoffe ab. Das Prozesswasser kann nur ein Mal benutzt werden, denn die gelösten Inhaltstoffe führen bei Wiederverwendung zu Verfärbungen des Holzes. Den enormen Frischwasserverbrauch konnte das Furnierwerk Winsen durch ein neues Aufbereitungsverfahren um 75% reduzieren.
Beim Kochen verfärbt
Bevor aus Holzstämmen Furniere für die Möbelindustrie entstehen, durchlaufen die Hölzer einen mehrtägigen Kochvorgang. Dabei lösen sich aus dem Holz Inhaltsstoffe wie Zucker, Stärke, Phenole und Metallionen. Besonders Eisenverbindungen können das Holzgewebe bei Mehrfachverwendung des Wassers blau-schwarz verfärben. Das Institut für Holzchemie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) analysierte erstmals die stoffliche Zusammensetzung des Kochwassers von über 40 Holzarten.

Wirksame Wasseraufbereitung
Auf Basis der Befunde untersuchten die Wissenschaftler die Wirksamkeit der Kochwasserreinigung mit physikalischen und chemisch-physikalischen Methoden. Die Auswirkungen der Wasserbelastung auf die Holzfarbe verdeutlichten simulierte Kochprozesse mit dem aufbereiteten Wasser, vom Furnierwerk Winsen in Kooperation mit der Firma EUWA GmbH aus Gärtringen durchgeführt. Das Werk konnte eine Abwasservorbehandlung durch Fällung und Flockung so anpassen, dass das aufbereitete Wasser problemlos wiederverwendet werden konnte.

75% Wasserersparnis
Der Phenolgehalt konnte um circa 50%, die CSB-Konzentration (Chemischer Sauerstoffbedarf)um ungefähr 25% und der Eisengehalt sogar um bis zu 90% gesenkt werden. Außerdem reduzierte sich die Farbzahl der Kochwässer deutlich. Bei einer optimal geführten Fällung und Flockung und einem ausgewogenen Verhältnis von hellen und dunklen Hölzern lässt sich der Frischwasserverbrauch um bis zu 75% reduzieren. So spart das Furnierwerk Winsen wöchentlich bis zu 5.000m³ Wasser, ohne dass die hergestellten Furniere an Qualität verlieren.

Projektziel:
Verbesserung der Umweltsituation bei der Furnierherstellung unter besonderer Berücksichtigung der Wasseraufbereitung
Projektträger:
Furnierwerk Winsen GmbH Tönnhäuser Weg 100 – 106 21423 Winsen
Telefon:
04171/659-0
Fax:
04171/649-50
URL:
www.furnierwerk-winsen.de
E-Mail:
info@furnierwerk–winsen.de
Für die Furnierherstellung müssen Hölzer im heißen Wasserbad "kochen".
Aus dem Holz gelöste Inhaltsstoffe verfärben das Kochwasser.