Verwandlung durch Handlung: Wie Lebenslernorte Menschen und Bildungsstrukturen nachhaltig verändern 

Ein erfolgversprechender Ansatz der nachhaltigen Transformation bietet das Konzept der Handlungspädagogik, die einen spezifischen transformativen BNE-Ansatz darstellt. Die schulischen und außerschulischen Lernorte der Handlungspädagogik setzen dabei auf erfahrungsbasiertes Lernen sowie lebenspraktische Erfahrungsräume. Auf diese Weise wird das notwendige Bewusstseinshandeln mit der entsprechenden Handlungs- und Gestaltungskompetenz, im Bildungssystem verbunden. 

Lernen in und mit den Natur- und Kulturräumen

In dem Projektvorhaben wird ein „lebenspraktisches Lernen in und mit den Natur- und Kulturräumen“ als komplementärer Ansatz sowie als notwendige Voraussetzung für eine gelingende und ganzheitliche Nachhaltigkeitstransformation in den Mittelpunkt gestellt. Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung eines handlungspädagogischen Bildungsgangs für Lehrkräfte. Dabei werden alle Akteur*innen der Lernorte (darunter auch Eltern) einbezogen. Darüber hinaus sollen ein neues Schulkonzept entwickelt, Lehrkräfte ausgebildet und bestehende Lernorte als Lerngemeinschaft vernetzt werden. Anschließend ist eine Begleitung bestehender Transformationsorte, bei der Integration schulexterner Lernstrukturen in anerkannte und akkreditierte, allgemeinbildende Schulkonzepte, geplant.  

Zur Umsetzung dieser Idee wurden vier Arbeitspakete formuliert, die an jeweils unterschiedlichen transformativen Hebelpunkten ansetzen sollen: 

  1. Innovation: neue Lernkonzepte durch Synthese von Allgemeinbildung und lebenspraktischen Erfahrungsräumen erarbeiten 
  1. Inspiration: Lernbegleiter*innen für und in Transformationsorten ausbilden 
  1. Verbindung: Netzwerke entwickeln – Räume für Austausch, Begegnung und Lernen schaffen  
  1. Skalierung: bestehende und neue Lernorte begleiten und (weiter-)entwickeln

Zusammenarbeit mit der bundesweiten Initiative „Schule im Aufbruch“

Der Lehrgang soll sich dabei unter anderem mit Fragen der Handlungspädagogik, der Ermöglichungsdidaktik, der Öffnung von Schulen für Lebensthemen und Service Learning, partizipativen Prozesse und zukunftsfähigen Gestaltung der eigenen Lebenswelt sowie des Praxislernens befassen. Umgesetzt wird der Bildungsgang in drei viertägigen Entwicklungs- und Koordinierungsseminaren, mehreren neuntägigen Impulsseminaren sowie sechs Blockwochen.  In Zusammenarbeit mit der bundesweiten Initiative „Schule im Aufbruch“ soll der Ansatz anschließend auch im Bereich interessierter staatlicher Schulen kommuniziert und in der praktischen Umsetzung unterstützt werden. Die Umsetzung der Bildungsmaßnahmen soll in Zusammenarbeit mit zahlreichen assoziierten Bildungsinstitutionen erfolgen. Hierzu gehören u. a. transformative Lernorte wie Gut Loberthal, Freie Dorfschule Wismarer Land oder, Kleine Dorfschule Lassaner Winkel. 

Projektdurchführung: Adolf-Reichwein-Gesellschaft e. V., Bramsche, Niedersachsen 

Ansprechpartner*In: Dr. Tobias Hartkemeyer 

Kooperationspartner:  

DBU-AZ: 39737/01, Förderzeitraum: Januar 2025 – Dezember 2026