UV-gehärtete Lacke für 3D-Objekte

Umweltfreundliches Verfahren für die ­effiziente Beschichtung von 3D-Objekten mit lösungsmittelfreien UV-härtenden Lacken unter O2-reduzierten Bedingungen

Die UV-basierte Härtung von Lacken hat viele Vorteile: vom Einsatz lösemittelfreier Systeme, über einen niedrigen Energie- und Material­verbrauch durch reduzierte Lackschichtdicken bis hin zur Wiederverwendbarkeit des Overspray-Materials. Verfahrenstechnisch schwierig ist allerdings der Einsatz der UV-Härtungstechnologie für dreidimen­sionale Bauteile.

Problematisch ist es zudem, dass die UV-H­ärtung empfindlich auf den Sauerstoff der Luft reagiert. Bisher müssen diese Effekte durch Überdosierung von UV-­St­­­­­ra­­h­­­lungsdichte (erhöhter Energie­verbrauch) und Fotoini­tiatoren (Chemika­lieneinsatz) kompensiert werden. Die IST METZ GmbH (Nürtingen) hat auf der Basis von Simulationsrechnungen eine UV-Beschichtungsanlage erstellt, die mit einem flexibel anpassbaren Reflektor und der Möglichkeit ausgestattet ist, den Bestrahlungsraum zu inertisieren.

Mithilfe moderner Lacksysteme lässt sich ein Lackfilm innerhalb weniger Sekunden mit UV-Licht härten. Bislang wurden vor allem geometrisch einfache, zweidimen­sionale Objekte mit UV-Lacken beschichtet. Um 3D-Bauteile auszuhärten, war es bisher ­notwendig, mit mehreren UV-Lampen zu arbeiten und so alle Stellen der Bauteile gleichmäßig zu belichten

Mit dem neuen UV-System MBS®-3D von IST METZ können dreidimensionale Objekte nun mit nur einer UV-Lampe gleichmäßig und kosteneffi­zient belichtet werden. Eigens entwickelte löse­mittelfreie UV-Lacke der LANKWITZER LACKFABRIK GmbH ergeben ein optimales Eigenschaftsprofil der Bauteile.

»3D-Inert«-Prozesskammer für die UV-Vernetzung von UV-Lacken auf großen 3D-Objekten

Der Reflektor in der UV-Beschichtungsanlage lässt sich flexibel auf die Form des Objekts anpassen. Durch die Inertisierung des Bestrahlungsraums wird die Beschichtung und Aushärtung weiter optimiert. Die Einstellung des MBS®-3D ist einfach am Rechner zu simulieren, sodass eine schnelle Anpassung an neue Bauteilgeometrien gegeben ist.

Für den Anwender ergeben sich weitere Vorteile: Die Investition in die UV-Anlage, die Stromkosten, die Ersatzteilkosten wie der Maschinenstundensatz sind deutlich reduziert. Der Energieverbrauch konnte im Vergleich zur Verarbeitung von lösemittelhaltigen Lacken halbiert und der Einsatz von Fotoinitiatoren um bis zu 80 % vermindert werden.

Das gemeinsam von LANKWITZER und IST METZ entwickelte UV-System bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten bei der Aushärtung von Lackschichten auf vielen technischen Bauteilen in der Automotive-Industrie wie Räder, Dieseleinspritzpumpen, Stoßdämpfer oder Ventilkörper. Auch in der Kosmetikindustrie kann die neue Technologie eingesetzt werden.

Die Reflektoren in der UV-Beschichtungsanlage sind flexibel einstellbar.

Projektthema:
Umweltfreundliches Verfahren für die ­effiziente Beschichtung von 3D-Objekten mit lösungsmittelfreien UV-härtenden Lacken unter O2-reduzierten Bedingungen


Projektdurchführung:
IST METZ GmbH

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