Wer in den Loisach-Kochelsee-Mooren im Voralpenland auf Entdeckungstour geht, der kann Tier- und Pflanzenarten beobachten, die vielerorts nicht mehr vorkommen: Wachtelkönig, Großer Brachvogel und verschiedene Orchideenarten sind hier noch zuhause. Hochmoore, nährstoffarme Magerrasen und Feuchtwiesen zeugen von einer jahrhundertealten naturnahen Bewirtschaftung durch das Kloster Benediktbeuern. Die Klostergebäude beherbergen heute das Zentrum für Umwelt und Kultur, eine der profiliertesten Bildungsstätten Deutschlands.
Umwelt-Jugend-Bildungsstätte
Die Wertschätzung der Natur als ein Teil der Schöpfung und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Leben sind die Grundanliegen der Bildungsarbeit am Zentrum für Umwelt und Kultur. Der alte Meierhof des Klosters Benediktbeuern beherbergt die Umwelt-Jugend-Bildungsstätte. In Zusammenarbeit mit den beiden Jugendherbergen in Benediktbeuern wird Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen ein vielfältiges Umweltbildungsprogramm angeboten: Exkursionen in das Moor, in den Bergwald und an Kleingewässer, Theaterworkshops oder Kreativwerkstätten sind nur einige Beispiele. Ganzheitliche Erfahrung mit Kopf, Herz und Hand steht auf dem Programm. Methoden der Erlebnispädagogik und der offenen Projektarbeit eröffnen einen positiven Zugang zur Natur, stärken Kreativität und Engagement der Beteiligten.
Am Rand der Loisach-Kochelsee-Moore können Besucher ein Naturlehrgebiet erkunden. Es besteht aus thematischen Gärten, Erlebnisbiotopen, Lehrpfaden, Beobachtungsständen, Freilandlabors und der Berghütte „Eibelsfleck“. Die Mitarbeiter des Zentrums für Umwelt und Kultur bieten geführte Wanderungen und Exkursionen an, ohne sensible Kernbereiche des Gebietes zu stören.
Naturschutz und Landschaftspflege in den Loisach-Kochelsee-Mooren haben Modellcharakter für die Region. Das ZUK übernimmt die Gebietsbetreuung für diese europaweit einzigartigen Moore. Landnutzer und Naturschützer arbeiten dabei eng und kooperativ zusammen.
Zukunftsweisend sind die „Landschaftspflegehöfe“ - eine gemeinsame Initiative der Naturschutzbehörden, der Landwirte und des Zentrums für Umwelt und Kultur. Rund 200 Hektar Wiesen des Klosters Benediktbeuern werden durch den Verzicht auf Düngung und durch späten Schnitt extensiv genutzt. Sie stellen die größte Niedermoorwiedervernässung aus Moorgrünland in Bayern dar. Ökologisch besonders bedeutsam sind die „Streuwiesen“ mit ihrem Artenreichtum an Orchideen und Insekten. Nicht mehr bewirtschaftete Hochmoorflächen werden – bisher im Umfang von 300 ha – renaturiert. Sie stellen einen wichtigen Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz dar. Zudem sind im Torf große Mengen an Kohlenstoff gebunden, was zur Minderung des Treibhauseffekts beiträgt.
Projektthema:
Umweltbildung und Naturschutz am Zentrum für Umwelt und Kultur
Projektdurchführung:
Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e. V.
Zeilerweg 2 (Meierhof)
83671 Benediktbeuern
Tel. (08857) 88 777
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