Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gilt als zentrales Konzept für die Umsetzung der gesellschaftlichen Nachhaltigkeitstransformation, bei der Schulleiter*innen im Rahmen eines Whole School Approaches (WSA) eine zentrale Schlüsselrolle darstellen können. WSA ist ein umfassender, ganzheitlicher Ansatz zur Schulentwicklung. Dabei wird nicht nur der Unterricht, sondern die gesamte Schule als System betrachtet. Alle Beteiligten – also Lehrkräfte, Schulleitung, Schüler*innen, Eltern und weitere Akteure wie Sozialarbeiter oder externe Partner – arbeiten gemeinsam an einer positiven Schulentwicklung. Die Aufgabe von Schulleitungen sollte es sein, junge Menschen dazu zu befähigen als Change Agents die gesellschaftliche Transformation mitzugestalten. Empirische Studien zeigen jedoch auf, dass es Schulleiter*innen oftmals an Wissen und Erfahrung fehlt, um transformative Veränderungen auf systemischer Ebene umzusetzen.
Projekt erprobt Trainingskonzept für Schulleiter*innen
Aus diesem Grund erprobt das Projekt „Leaders of Learner Empowerment“ ein Trainingskonzept für Schulleiter*innen, in welchem diese kommunal verankerte Veränderungsprojekte zu Ernährung oder nachhaltigem Konsum in einem WSA aus der Praxis konkret umsetzen. Das sechsmonatige Training erfolgt dabei in zwei aufeinanderfolgenden Kohorten. Der Arbeitsprozess besteht aus der Teilnahme an Veranstaltungen zur gemeinsamen Fallarbeit, Einzelcoachings- und Beratungen, inhaltlichem Input von internationalen Expert*innen und kollegialem Feedback.
Partneruniversitäten aus Kanada, den USA, Costa Rica, Äthiopien und Südafrika dabei
Die Trainings werden parallel zu Deutschland mit fünf internationalen Partneruniversitäten in Kanada, den USA, Costa Rica, Äthiopien und Südafrika durchgeführt, um auf internationaler Ebene u. a. Gemeinsamkeiten und Herausforderungen der Umsetzung des WSA zu reflektieren und den Transfer innovativer Ansätze zu ermöglichen. Die Erkenntnisse aus den Fallstudien werden anschließend als Lernmaterialien aufbereitet, die in einen Leitfaden zur Umsetzung des WSA in der schulischen Praxis einfließen. Darüber hinaus soll aus dem Trainingsteilnehmer*innenkreis ein nationales sowie internationales BNE-Schulungsnetzwerk aufgebaut werden, das zur Unterstützung einer Umsetzung des WSA an weiteren interessierten Schulen dient.
Internationale Vernetzung zum Austausch innovativer Ideen
Neben der Befähigung junger Menschen in Form von Change Agents, sollen Schulleitungen und deren Teams durch die Realisierung konkreter Veränderungsprojekte, zur Umsetzung des WSA befähigt werden. Ein weiteres Ziel ist die Förderung einer internationalen Vernetzung zum Austausch innovativer Ideen. Darüber hinaus sollen Handlungsempfehlungen zur Verstetigung der Projektkenntnisse erarbeitet werden, indem die Schulen ihren jeweiligen WSA weiterentwickeln und diesen partizipativ mit den Schüler*innen in Form von beispielhaften Maßnahmen erproben sowie in ihre Schulentwicklungspläne integrieren. Ebenfalls sollen die Schulen Strukturen zur Vernetzung mit kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen schaffen.
Aus dem Vorhaben resultieren erprobte Trainingsmodule und -unterlagen, die über das Projekt-Schulnetzwerk hinaus aktiv verbreitet und durch andere Institutionen genutzt werden können.
Projektdurchführung: Leuphana Universität Lüneburg, Sustainability Education and Transdisciplinary Research Institute (SETRI), Lüneburg, Niedersachsen
Ansprechpartner*In: Prof. Dr. Daniel Fischer
DBU-AZ: 39732/01, Förderzeitraum: Februar 2025 – Januar 2027