Storytelling wird im Nachhaltigkeitsjournalismus eingesetzt, um komplexe Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung auf eine zugängliche und ansprechende Weise zu vermitteln. Durch die Verwendung von Geschichten können Leser*innen emotional berührt und motiviert werden, sich für nachhaltige Lösungen einzusetzen und positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen. Storytelling hilft dabei, das Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen zu schärfen und Menschen dazu zu inspirieren, aktiv zu werden und einen Beitrag zum Schutz des Planeten zu leisten. Für den konstruktiven Nachhaltigkeitsjournalismus ist Storytelling ein kreatives Format, um Interesse zu wecken, Alltagsbezüge herzustellen und konkrete Handlungsoptionen aufzuzeigen.
Forschung zur Wirksamkeit von Storytelling bei jungen Menschen
Der Gegenstand des Projektes ist die Durchführung einer empirischen Forschung, die sich mit der Wirkung dieser Storytelling-Ansätze und -formate und den Möglichkeiten zur Nutzung in der Nachhaltigkeitskommunikation befasst. Dabei wird der Storytelling-Ansatz systematisch und evidenzbasiert für Herausforderungen in der Nachhaltigkeitskommunikation, insbesondere mit jungen Menschen, untersucht und weiterentwickelt. Als Untersuchungsgruppe fokussiert das Vorhaben junge Menschen zwischen 18 und 22 Jahren in akademischer bzw. nicht-akademischer Qualifikationsphase, die Nachhaltigkeitsthemen positiv bzw. reserviert gegenüberstehen.
Journalistische Vermittlung von Inhalten an junge Menschen
Diese Zielsetzung wird bei der Durchführung von vier Phasen verfolgt: In der ersten Projektphase „Analyse“ werden zunächst in einer aktualisierenden Recherche vorliegende Befunde zu Wirkungen von Storytelling sondiert und Praxis*akteurinnen im Feld zu ihren Wirkungserwartungen in der Nachhaltigkeitskommunikation befragt. Im zweiten Schritt „Formatdesign“ wird auf der Grundlage einer Sichtung, Anpassung und gegebenenfalls Neuentwicklung von Medienbeiträgen ein Inventar von Materialien im Storytelling-Format erstellt, das in den empirischen Arbeiten als Versuchsmaterial eingesetzt werden kann. In der dritten Projektphase „Wirkungsstudien“ wird sowohl eine experimentelle als auch eine explorative Wirkungsstudie durchgeführt. Hierzu werden ein Experiment, eine Fokusgruppenstudie, eine Rezeptionsanalyse und eine Interviewstudie umgesetzt. Ziel der empirischen Untersuchungen ist es, neue Erkenntnisse hinsichtlich der journalistischen Vermittlung von Ergebnissen und Prozessen in der Nachhaltigkeitswissenschaft an junge Menschen abzuleiten. Dabei sollen die gewonnenen Erkenntnisse in der abschließenden Projektphase „Transfer“ über verschiedene Transferaktivitäten (Bildungsmodul, Online-Selbstlerneinheit, Praxishandreichung sowie Abschlusstagung) systematisch im Praxisfeld und seinen Bezugsfeldern verbreitet werden.
Forschungslücke in der Wissenschaftskommunikation
Bislang gibt es nur wenige Ansätze, das Thema Storytelling systematisch mit Fragen der Nachhaltigkeitskommunikation zu verknüpfen. Wissenschaftliche Befunde zu empirischen Wirkungen und Wirksamkeiten von Storytelling-Ansätzen liegen ebenfalls noch nicht vor. Mit dem Projekt wird somit eine Forschungslücke geschlossen. Das Projekt wurde zwischenzeitlich abgeschlossen.
Weitere Informationen können unter www.dbu.de/projektdatenbank/33962-01/ abgerufen werden.
Projektdurchführung:
Leuphana Universität Lüneburg
Lüneburg, Niedersachsen
DBU-AZ: 33962/01
Förderzeitraum: 01.10.2017 – 31.08.2022
Stand: 17.05.2024
Quelle: Projektpartner DBU, Abschlussbericht