Storytelling and Gamification in Sustainable Development Education – A Pilot Study (Estland)

Projekt aus der internationalen Förderung

Keywords: Internationale Aktivitäten, Klimaschutz, Nachhaltigkeitsbildung, Digitale Bildung, Gamification, Storytelling, Participatory Design

Gegenstand und Ziele des Projektes

Gegenstand des Projektes war die länderübergreifende Anwendung und Evaluation von Gamification und Storytelling im Rahmen einer zielgruppenorientierten modernen Nachhaltigkeitsbildung zum Thema Klimawandel in Estland und Deutschland. Hierfür sollte eine App im digitalen Dateikartenformat entwickelt und erprobt werden, die für verschiedene Lebensrealitäten adaptierbar ist. Hintergrund des Projektvorhabens ist die Erkenntnis, dass die junge Generation über grundsätzliches Wissen zu Umweltthemen und Klimawandel verfügt, jedoch dies aufgrund verschiedener psychologischer und auch struktureller Barrieren oft nicht zu Verhaltensänderungen führt. Die Lernenden brauchen neue, moderne Arten der Ansprache, so dass sie sich mit den Themen identifizieren können. In Deutschland besteht bei der digitalen Vermittlung von Bildungsinhalten ein Nachholbedarf, während Estland ein „digitaler Vorreiter“ ist. In Estland gibt es hingegen noch offene Potenziale bei der Etablierung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im schulischen und außerschulischen Kontext.

Um den Bedingungen in beiden Ländern Rechnung zu tragen, sollte zunächst eine Analyse der BNE-Situation in Deutschland und Estland erarbeitet werden, die in einen länderübergreifenden Vergleich mündete. Auf der Basis dieser Erkenntnisse wurde die App zum Thema Klima, Klimawandel und Handlungsoptionen inhaltlich und didaktisch entwickelt und länderspezifisch angepasst. Hierbei wirkte die Zielgruppe (Studierende und Schüler*innen) in beiden Ländern im partizipativen Ansatz mit und brachte über das Storytelling die eigenen Lebensrealitäten ein. Die Pilot-App kann um andere Themen, Länder, Zielgruppen erweitert werden. Lerninhalte der App waren: (1) Grundlagen von Wetter und Klima, (2) Klimawandel und seine Auswirkungen, (3) Was ist der persönliche Fußabdruck und wie beeinflusst persönliches Handeln die CO2-Bilanz.

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Die Innovation des Projektes liegt in der Kombination aus Digitalisierung, Storytelling und Gamification. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit im internationalen Konsortium, bestehend aus Entwickler*innen, Psycholog*innen, Bildungsexpert*innen und Umweltwissenschaftler*innen, konnte eine hohe Qualität in Projektentwicklung, -durchführung und ‑evaluierung sichergestellt werden. Eine in Grundzügen vorhandene App wurde um innovative Komponenten erweitert, die Storytelling- und Gamification-Elemente einschließen. In partizipativem Design entwickelten Studierende die Lernkarten und die Geschichte, die im Anschluss in Schulen verwendet wurden. Ziel war es, sowohl in Sprache als auch inhaltlich nah an der Zielgruppe zu sein. Das Design der App ermöglicht es, die App leicht an unterschiedliche Themen, Altersgruppen und Lebensrealitäten anzupassen. Die App kann künftig um andere umweltrelevante Themen, weitere Länder und Zielgruppen erweitert werden. Die App ist sowohl im schulischen wie außerschulischen Kontext anwendbar (z. B. in Umweltbildungszentren).

Besondere Aspekte des Projektes

Der Klimawandel stellt eine grenzüberschreitende Herausforderung dar, die nur durch Zusammenarbeit gelöst werden kann. Dabei ist es entscheidend, spezifische Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der Länder zu berücksichtigen. Die Mitglieder des internationalen Projektteams ergänzten sich durch ihre jeweilige Expertise und trugen maßgeblich zur Effektivität des Projekts bei. Neben Bildungsexpert*innen wurden Expert*innen aus der Umweltpsychologie und aus dem Bereich IT (sowohl Hochschule als auch KMU) eingebunden. Die Zusammenarbeit erfolgte auf Augenhöhe, wobei jeder Partner seine spezifische Expertise einbrachte, um einen gegenseitigen Wissenstransfer zu ermöglichen. Dadurch wurden sowohl der BNE-Kapazitätsaufbau in Estland als auch die Digitalisierung in Bildung in Deutschland vorangetrieben.

Förderthema 1: Instrumente und Kompetenzen der Nachhaltigkeitsbewertung sowie Stärkung von Nachhaltigkeitsbewusstsein und -handeln

Projektdurchführung:

Assoziierte Partner*innen:

Wirkungsorte: Deutschland und Estland

Förderzeitraum: März 2022 bis Mai 2023

Projektkosten: Gesamtvolumen: 123 992 Euro, Förderung durch DBU: 123 992 Euro

DBU-AZ: 37883

Stand: 03.05.2024

Titelbild: © Prof. Andreas Zinnen, HS RheinMain