Mit einer handelsüblichen Metalldacheindeckung ist es möglich, die Sonnenbestrahlung von Dachflächen energetisch zu nutzen.
Die auch schon bei geringer Sonneneinstrahlung im Dachraum entstehende Stauwärme wird abgeführt und über eine Wärmepumpe in den Heizungskreislauf eingespeist. Die gewonnene Energie wird zur Brauchwasser-erwärmung und Heizungsunterstützung genutzt.
Die Jugendherberge im ostholsteinischen Dahme wurde zur Praxiserprobung unter wissenschaftlicher Begleitung der Georg-August-Universität Göttingen mit einem Solardachsystem mit Metalleindeckung ausgestattet. Das Solardach entspricht systematisch einem Kollektor ohne Abdeckung (Solarabsorber).
Ziele des Projektes
Optimierung und Integration der Wärmepumpe in das Heizungssystem,
Ermittlung des Betriebsverhaltens der Anlage,
Ermittlung der möglichen Einsparung an fossilen Energieträgern und klimarelevanten Emissionen,
Untersuchung der Wirtschaftlichkeit der Stauwärmenutzung,
Simulationsrechnungen für andere Standorte unter Berücksichtigung von Klimadaten.
Typisch für Solarabsorber
Die Solarstrahlung hat nur begrenzten Einfluss auf den Wirkungsgrad, der im Mittel zwischen 14 und 15 % liegt.
Durch seine Wärmespeicherfähigkeit dämpft das Dach Strahlungsschwankungen.
Eine Erhöhung des Wirkungsgrades ist durch eine vergrößerte Strömungsgeschwindigkeit und Luftverwirbelungseinbauten möglich.
Ergebnisse:
Die Wirkungsgrade sind im Vergleich zu Kollektoren mit Abdeckung relativ niedrig.
Sie liegen im für luftdurchströmte Solarabsorber typischen Bereich.
Der relativ niedrige Wirkungsgrad des Absorbers wird durch die kostengünstige Nutzung großer Dachflächen kompensiert.
Die Temperaturen der angewärmten Luft sind für den Betrieb der angeschlossenen Wärmepumpe sehr gut geeignet.
Fazit
Die Leistungszahl der Wärmepumpe wird durch das Solardach deutlich erhöht.
Die Luftvorwärmung von bis zu 10 Kelvin ermöglicht den Betrieb der Wärmepumpe auch an Sonnentagen mit Außenlufttemperaturen zwischen 0 und 5 °C.