Schulen bewirtschaften Streuobstwiesen – praxisorientierte Nachhaltigkeitsbildung im Rhein-Main-Gebiet

Bei dem Projektvorhaben soll Nachhaltigkeitsbildung mit dem Fokus auf Service Learning an der Schnittstelle von Biodiversitätsschutz, Landnutzung und nachhaltiger Lebensmittelproduktion an Schulen, und in Studienseminaren sowie an der Goethe-Universität Frankfurt implementiert werden. Als zentrales Element dienen Streuobstwiesen, die den Schulen zur Verfügung gestellt werden. Hier sollen die Schüler*innen Aspekte von Biotop- und Baumpflege sowie Artenschutz kennenlernen und nachhaltigkeitsrelevante Kompetenzen erwerben. Indem die Streuobstwiese gepflegt wird, soll ein Bewusstsein für ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte entwickelt werden. Durch die regionale Verbreitung und Vermarktung des Streuobstes und entsprechender Produkte soll den Schüler*innen eine nachhaltige lokale wirtschaftliche Nutzung sowie der Erhalt von Kulturlandschaften nahegebracht werden. 

Verankerung des Konzepts im Schulprogramm

Eine tragende Säule der Umsetzung sind Lehrkräfteteams (insgesamt 167 Lehrkräfte) aus jeweils drei Grund-, Förder- und Gesamtschulen. Sie sollen mittels mehrtägiger Fortbildungsveranstaltungen, geschult werden, um anschließend mit ihren Klassen und durch die Unterstützung der Kooperationspartner, Streuobstwiesen betreuen, pflegen und bewirtschaften zu können. Durch die Verankerung des Konzepts im Schulprogramm und in unterschiedlichen Schulfächern erfolgt eine Einbindung in das Schulleben und die Unterrichtsplanung. 

Die Kooperationspartner bestehen aus der Naturschutzorganisation MainÄppelHaus-Lohrberg Streuobstzentrum e. V., welche die Streuobstwiesen an die Partnerschulen und entsprechende Kenntnisse zu deren Pflege vermittelt, der Hessischen Lehrkräfteakademie (Studienseminare), dem Hessischen Kultusministeriums (Koordinationsstelle für Bildung für nachhaltige Entwicklung, BNE) sowie der Kelterei Stier GmbH aus Maintal. Letztere beteiligt sich sowohl an der Ausgestaltung von Fortbildungsinhalten wie auch den Praxisaktivitäten der Schüler*innen. 

Rund 300 Studierende sollen eingebunden werden

Neben den genannten Lehrkräften sollen auch 60 Referendar*innen, deren Ausbilder*innen und aktive Lehrkräfte der kooperierenden Studienseminare an den von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditierten Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen, um als Multiplikator*innen ihr Wissen weiterzutragen. Des Weiteren sollen etwa 300 Studierende durch universitäre Lehrveranstaltungen eingebunden werden. Auf Basis der Bündelung von Expertise aus allen drei Phasen der Lehrer*innenbildung sollen praxistaugliche sowie schulformspezifische Unterrichtskonzepte und -materialien entwickelt werden. Diese werden im Anschluss als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung gestellt und bundesweit verfügbar sein. 

Alle Maßnahmen im Vorhaben werden evaluiert und der Erfolg des Projektes von Lehrkräften, Schüler*innen, Studierenden, Referendar*innen und Dozent*innen bewertet.  

Projektdurchführung: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Didaktik der Biowissenschaften, Frankfurt, Hessen 

Ansprechpartner*In: Prof. Dr. Volker Wenzel 
Kooperationspartner: MainÄppelHausLohrberg Streuobstzentrum e. V., Frankfurt, Hessen 

Ideelle Kooperationspartner: