Schüler können heute nicht mehr selbstverständlich davon ausgehen, einen sicheren Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu bekommen. Sie müssen sich zunehmend mit dem Gedanken vertraut machen, sich ihren Arbeitsplatz unter Umständen selbst schaffen zu müssen. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln fand bereits 1998 bei einer Befragung in Schulen heraus, dass sich zwei von drei Jugendlichen in Deutschland vorstellen können, einmal eine eigene Firma zu gründen. Dabei beklagte mehr als die Hälfte der Befragten, dass sie auf dem Weg in die Selbständigkeit keinerlei Unterstützung durch die Schule erführen und kaum Möglichkeiten bekämen, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Für das Leben lernen Schülerfirmen bieten besonders gute Möglichkeiten einer praxisorientierten ökonomischen Bildung. Anfangs ließen die meisten Schülerfirmen-Programme den ökologischen Aspekt völlig außer Acht. Das Regionale Umweltzentrum Hollen entwickelte in Kooperation mit zahlreichen Projektpartnern aus Bildung, Forschung, Wirtschaft und Schulverwaltung ein Qualifizierungsprogramm, das darauf abzielte, in Niedersachsen, Thüringen und Baden-Württemberg insgesamt 13 ökologisch orientierte Schülerfirmen mit unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkten zu etablieren. Im Vorfeld bestand großes Interesse seitens der Schulen und Schulbehörden an dem Projekt. Inzwischen haben sich allein in Niedersachsen 203 nachhaltige Schülerfirmen an 170 Schulen gegründet, die in 13 Arbeitskreisen zusammengeschlossen sind.
Nachhaltige Unternehmensplanung unterstützen Im Mittelpunkt der ökologischen Schülerfirmen stehen klassische Bereiche der Betriebswirtschaft. Diese sollen die Schüler aus der Perspektive einer umweltorientierten und nachhaltigen Unternehmensplanung behandeln. Unternehmensgrundsätze und -ziele sollen im Sinne des Umweltschutzes geplant, durchgeführt und reflektiert werden. Das betrifft die betriebliche Material- und Fertigungswirtschaft, die Abfall-, Wasser- und Energiewirtschaft, den Marketing-Mix, das Rechnungswesen als auch die Personalpolitik. Vor dem Hintergrund zunehmender Ressourcenknappheit, des Klimawandels und sinkender Absatzzahlen wird die Orientierung an der Nachhaltigkeit immer wichtiger – bei Schülerfirmen wie auch realen Unternehmen.
Projektthema Schülerfirmen im Kontext einer Bildung für Nachhaltigkeit
Projektdurchführung Regionales Umweltbildungszentrum Hollen e. V. Holler Weg 33 27777 Ganderkesee Telefon 04223|95056 Telefax 04223|95057 www.nasch21.de