Reifenregler für Traktoren

Bei landwirtschaftlichen Traktoren und Fahrzeugen nehmen die Motorleistungen zu. Die Fahrzeuge werden stärker, aber auch schwerer.
Beim Befahren des Ackers steigt dadurch der Druck auf den Boden. Die Folge: Abhängig von der Bodenfeuchte treten Verdichtungen auf, die das Pflanzenwachstum stören, den Luftaustausch im Boden und das Wasseraufnahme- und -speichervermögen beeinträchtigen. Das wiederum behindert auch den vorbeugenden Hochwasserschutz. Zusätzlich steigt die Erosionsgefahr. Üblicherweise wird der Reifendruck landwirtschaftlicher Fahrzeuge für die Straße in Abhängigkeit von Radlast, Fahrgeschwindigkeit und -sicherheit eingestellt. Für das bodenschonende Befahren von Ackerböden ist dieser Luftdruck aber zu hoch. Er sollte auf dem Acker deutlich abgesenkt werden, um irreversible Bodenschäden zu vermeiden. Dies unterbleibt aber in der Praxis: Die Technik zur Luftdruckanpassung ist teils nicht praxisgerecht, teils erfordert sie zeitraubendes Anhalten und Absteigen vom Fahrzeug.

Reifendruck automatisch einstellen
Am Fachbereich Agrarwirtschaft Soest der Fachhochschule Südwestfalen wurde eine automatische Regelungstechnik entwickelt, die den Reifendruck an den befahrenen Untergrund anpasst. Denn schnelle Straßenfahrt verlangt für größere Tragfähigkeit, sichere Fahrstabilität und mehr Lenk- und Bremssicherheit einen höheren Luftdruck im Reifen. Auf dem Acker wird für mehr Bodenschutz, bessere Zugleistung bei weniger Schlupf und geringerer Spurtiefe der Reifenluftdruck abgesenkt. Der Reifenregler wählt automatisch den richtigen Luftdruck für den befahrenen Untergrund. Wahlweise kann auch der Fahrer von der Kabine aus den Luftdruck einstellen. Die Druckluft wird während der Fahrt durch die drehende Schlepperachse hindurch in den Reifen übertragen.
Mit dem niedrigen Ackerluftdruck federt der Reifen auf dem Feld stärker ein und erhöht die Bodenkontaktfläche. Das Fahrzeuggewicht verteilt sich auf die größere Fläche und der Bodendruck nimmt ab. Der Schlepperreifen formt flachere Spuren, Bodenverdichtungen werden verringert und ein besseres Wurzel- und Pflanzenwachstum wird ermöglicht. Nach der Feldarbeit werden die Reifen für die Straßenfahrt wieder automatisch oder manuell aufgepumpt. Das gewährleistet die notwendige Fahrsicherheit und reduziert den Reifenverschleiß und erhöht damit die Reifennutzungsdauer.

Bodenschonend und wirtschaftlich
Mit dem in der Kabine manuell steuerbaren oder automatischen Reifenregler lässt sich die Bodenkontaktfläche der Reifen so vergrößern, dass der Bodendruck sinkt. Der Kraftstoff zehrende und bodenschädigende Schlupf kann deutlich reduziert werden. Nach dem Befahren während der Ernte muss der Boden weniger aufwändig gelockert werden, die natürliche Bodenstruktur bleibt weitgehend erhalten.
Im Durchschnitt spart der automatische Reifenregler 10 % Kraftstoff ein. Zusätzlichverbessert sich auch der Fahrkomfort und der Reifen verschleißt weniger. Fazit: Mit dem Reifenregler kann bodenschonender, energieeffizienter und wirtschaftlicher gearbeitet werden. Diese Technik ist für landwirtschaft-liche Lohnunternehmer ebenso interessant wie für praktische Landwirte.

Projektthema
Entwicklung einer Reifendruckregelanlage für landwirtschaftliche Traktoren und
Fahrzeuge

Projektdurchführung
Fachhochschule Südwestfalen
Agrarwirtschaft Soest
Prof. Dr. Ludwig Volk
Lübecker Ring 2
59494 Soest
Telefon 02921|378-227
Telefax 02921|378-200
volk@fh-swf.de
www.reifenregler.de 

Mit dem Reifenregler lässt sich mehr Bodenschutz und eine bessere Zugleistung erreichen.