REALUTOPIE – Bildungsprogramm zur Entwicklung von Zukunftsvisionen für nachhaltige Quartiers- und Stadtentwicklung

Für die Gestaltung einer tiefgreifenden Gesellschaftstransformation im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) ist es essenziell, dass umfassendes Wissen über Nachhaltigkeitsherausforderungen vermittelt wird. Ebenso wichtig ist es jedoch, dass positive Zukunftsbilder geschaffen werden, die Visionen einer nachhaltigen Gesellschaft sichtbar machen. Dadurch können Akteur*innen aller Art motiviert werden, den Wandel aktiv mitzugestalten. Das Projekt nimmt genau diese Zielsetzung in den Fokus: Mithilfe verschiedener Modelle, Tools und Methoden werden in verschiedenen Kontexten inspirierende Entwürfe für nachhaltige Quartiere und Städte entwickelt. Dadurch entstehen positive Gesellschaftsskizzen, die zeigen, wie Nachhaltigkeit die Lebensqualität verbessern kann.

Vielfältige und kreativ ausgerichtete Projektbausteine


Das Projekt wird anhand von zwei Bausteinen umgesetzt. Der erste Projektbaustein umfasst die Durchführung von 15 Veranstaltungen und Workshops, in denen die Fähigkeit zum visionären Denken und Handeln gestärkt werden. Die Zielgruppen sind hierbei Journalist*innen und kommunale Mitarbeiter*innen, für die jeweils getrennt Veranstaltungen konzipiert werden. Innerhalb des zweiten Projektbausteins wird eine Publikation herausgegeben, ein utopischer Bildband, der sich über die genannten Zielgruppen hinaus an die breite Öffentlichkeit richtet und „Geschichten aus einer besseren Zukunft“ erzählt.

Medienschaffende als Hoffnungsbotschafter*innen


Journalist*innen kommt in ihrer Position als Multiplikator*innen eine besondere Stellung für die Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen zu. Im Rahmen des sogenannten „Konstruktiven Nachhaltigkeitsjournalismus‘“ gehen sie über Problembeschreibungen hinaus und diskutieren und vermitteln Lösungsansätze und positive Beispiele. Nachhaltigkeit wird somit dezidiert als Chance und als Aufbruchsszenario und nicht als Bedrohung des bisherigen Lebensstandards kommuniziert.

Utopisches Denken stärken


In den Workshops mit Medienschaffenden werden vielfältige Methoden für visionäres und utopischen Denken angewandt, die bei den Teilnehmenden bereits auf große Resonanz stoßen. Ein Beispiel dafür ist die „Rede aus der Zukunft“. Die Teilnehmenden stellen sich vor, dass sie aus einer utopischen Zukunft angereist sind und die Menschen aus der heutigen Zeit nun für ihre Utopie begeistern wollen. Das Ziel der Rede ist es, die Zuhörenden von den eigenen Zukunftsideen zu überzeugen, damit sie ihr heutiges Handeln gemäß einer solchen Zukunft ausrichten.

Zusätzlich zu den erwähnten Methoden für die Utopie-Entwicklung setzen sich die Medienschaffenden in den Veranstaltungen des Projekts damit auseinander, wie mit Widerständen des Mediensystems gegenüber des Konstruktiven Nachhaltigkeitsjournalismus‘ umgegangen werden kann. Zudem wird in den Veranstaltungen stets auch die Kraft positiver Gesellschaftsnarrative und Zukunftsgrafiken thematisiert und die Teilnehmenden so empowert.

Projekt zur Unterstützung von Journalist*innen aus dem Nachhaltigkeitsbereich


Im Rahmen des Projekts erhalten Journalist*innen Unterstützung, um ihre kognitiven Horizonte durch neue Inspiration und emotional ansprechende visuelle Darstellungen zu erweitern. Ziel ist es, Motivation und Hoffnung zu vermitteln, die berufliche Selbstwirksamkeit zu stärken und wichtige Zukunftskompetenzen zu fördern. Angesichts des Wandels in der Medienwelt sind konstruktiv-kritische Ansätze und inspirierende Methoden entscheidend, um den persönlichen, organisatorischen und gesellschaftlichen Herausforderungen lösungsorientiert zu begegnen. Die entwickelte „Infothek für Realutopien“ ist eine Internetplattform, auf der Bilder und Grafiken gesammelt und kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, um Medienschaffenden als Ressource für ihre journalistische Arbeit zu dienen.

Das Projekt wurde zwischenzeitlich abgeschlossen. Ergebnisse des Projekts können unter https://www.dbu.de/projektdatenbank/37848-01/ und unter https://realutopien.de abgerufen werden.

Projektdurchführung:
Reinventing Society
Am Pelsland 43
15566 Schöneiche bei Berlin

DBU-AZ: 37848/01
Förderzeitraum: 01.12.2021 – 31.07.2023
Stand: 24.04.2024