REACH-Radar ermöglicht systematische Identifizierung besonders besorgniserregender Stoffe

Öko-Institut Freiburg entwickelte bestehendes Instrument für die breite Anwendung weiter

Das Projekt „REACH Radar Verbund“ und die in ihm entwickelten Instrumente „REACH Radar“ und „REACH Collect“ unterstützen kleine und mittlere Unternehmen bei der Aufgabe, besonders problematische Stoffe („Substances of very high concern“) und weitere Problemstoffe effektiv zu erkennen. Es wurde vom Öko-Institut Freiburg, Bereich Produkte und Stoffströme, weiterentwickelt und für die breite Anwendung realisiert.

Mithilfe einer einfachen Excel-Datei können Unternehmen rechtzeitig und schnell herausfinden, ob die von ihnen eingesetzten Stoffe auf der Kandidatenliste der Chemikalienverordnung REACH stehen oder ob regulatorische Einschränkungen zu erwarten sind. Auf der von der Chemikalienagentur ECHA veröffentlichten Kandidatenliste werden die von ihren Eigenschaften her gefährlichsten Stoffe genannt. Die Liste wird etwa zwei Mal im Jahr ergänzt; im Sommer 2017 standen insgesamt 174 Stoffe und Stoffgruppen darauf. Für Unternehmen sind die dort genannten Stoffe insofern problematisch als sie ein besonders strenges Risikomanagement erfordern, da sie zum Beispiel Krebs verursachen oder sich in Lebewesen sehr stark anreichern können. Mit den sogenannten Kandidatenstoffen sind zusätzliche Informationspflichten verbunden – in den Lieferketten und gegenüber den Verbrauchern. Außerdem ist zu erwarten, dass sie auf Dauer einer Zulassungspflicht unterworfen werden und damit für viele Verwendungen nicht mehr verfügbar sind.

Weiterentwicklung des Prototyps

Die erste Fassung von REACH-Radar wurde vom Unternehmen Hansgrohe SE entwickelt. Diesen Prototyp hat das Öko-Institut mit Unterstützung der Fachhochschule Furtwangen weiterentwickelt. Die Überprüfung der problematischen Stoffe wurde stark vereinfacht: Es müssen lediglich die CAS-Nummern der verwendeten Stoffe eingegeben werden. Diese Nummern haben viele Unternehmen aus den Sicherheitsdatenblättern bereits in ihren Gefahrstoffkatastern aufgelistet. Das Tool kann automatisch bis zu 2.000 Nummern prüfen. Dabei wird gleichzeitig geklärt, ob die Stoffe zulassungspflichtig sind oder auf einigen anderen Listen stehen wie etwa dem Community Rolling Action Plan der europäischen Behörden.  Das Öko-Institut unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Einführung von REACH-Radar außerdem durch praktische Hilfe und aktualisiert das Instrument auch in Zukunft:  www.oeko.de/REACH-Radar

Abschlussbericht

 
Projektthema
RRV: REACH Radar Verbund - Systematische Identifizierung und Priorisierung besonders Besorgnis erregender Stoffe im Unternehmensverbund in der Galvanik
 
Projektdurchführung
Öko-Institut e. V.
Bereich Produkte und Stoffströme
Merzhauser Str. 173
79100 Freiburg
Tel. 0761 45295-0
Fax: 0761 45295-288
E-Mail: info--at--oeko.de
Internet: https://www.oeko.de/
 
Kooperationspartner
Fachhochschule Furtwangen
 
31728

 

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