Der Klimawandel ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die größte Gesundheitsbedrohung der Menschheit. Gefährdungen durch Hochwasser oder Hitzewellen sowie Allergien durch das Auftreten von neuen invasiven Arten sind nur einige Beispiele für Gesundheitsrisiken, die vom Klimawandel ausgehen. Das Konzept der Planetary Health (PH) begreift den Menschen selbst als Teil der Natur. Es geht von der Annahme aus, dass der Mensch nicht gesund sein kann, wenn die Erde krank ist. Eine Integration des PH-Ansatzes in eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) besitzt großes Potenzial, da der Zusammenhang von planetarer und individueller Gesundheit besonders akzentuiert wird. Zugleich wird für Jugendliche ein enger Lebensweltbezug geschaffen.
Im Projekt „Planetary Health in der regionalen Bildung“ (PH:regBi) werden Lernmodule für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 entwickelt. Sie lernen, die Folgen des Klimawandels für die individuelle und globale Gesundheit zu erkennen sowie Handlungsmöglichkeiten zur nachhaltigen und klimaresilienten Gestaltung ihres Nahraumes zu entwickeln und zu erproben. Im Fokus stehen dabei die Themen Hitze (-Wellen), Hochwasser, invasive gebietsfremde Arten und Versorgungssicherheit, die sich in den Lehrplänen vieler Unterrichtsfächer wiederfinden.
Didaktisch-methodisch basiert das Projekt auf dem handlungsorientierten Bildungskonzept des Regionalen Lernens 21+ sowie dem Dreiklang Erkennen, Bewerten und Handeln. Im Projekt werden Kooperationen mit verschiedenen Expertinnen und Experten, Unternehmen, außerschulische Bildungseinrichtungen und Schulen realisiert. So wurden bereits Vereinbarungen mit dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM), dem Bürgerpark in Bremen sowie mit Gymnasien, Ober- und freien Schulen der Städte Vechta, Diepholz und Bremen geschlossen. Zudem wird im Projekt eng mit Medizinerinnen, Medizinern und Gesundheitsfachpersonal kooperiert, die die Projektentwicklung begleiten, begutachten und beraten.
Bei dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt handelt es sich um eine Kooperation der Universitäten Vechta und Bremen. Die Module werden an beiden Standorten regionalspezifisch entwickelt, erprobt und auf der Basis von Evaluationen optimiert. Die Verstetigung ist u. a. über die Angebote des Kompetenzzentrums Regionales Lernen gewährleistet.
DBU-Förderthema 2: Nachhaltigkeitsbewertung, Nachhaltigkeitskompetenzen, Nachhaltigkeitshandeln
WBGU-Teilhandlungsfeld: Planetare Gesundheit (die Teilhandlungsfelder beziehen sich auf die Publikation des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) „Planetare Gesundheit: Worüber wir jetzt reden müssen“)
Projekttitel: „PH:regBi – Planetary Health in der regionalen Bildung. Entwicklung von Lehr-Lern-Modulen im Kontext Klimawandel“
Projektdurchführung: Universität Vechta, Didaktik der Geographie, Kooperationspartner: Universität Bremen, Abteilung Geographiedidaktik
Ansprechpartner:innen : Prof. Dr. Leif Mönter, Dr. Hannah Lathan, Dr. Christian Wittlich
DBU-AZ: 38457, Förderzeitraum: 01.08.2023 – 31.07.2026
Stand: Juni 2023
Titelbild: Canva/Daniela Jovaovskaa