Die politische Bedeutung und der gesellschaftliche Umgang mit Pflanzen sind vielen Menschen nicht bekannt. Hierzu gehören unter anderem Aspekte wie Schutz und Nutzung, der gerechte Vorteilsausgleich als Teil des Übereinkommens zur biologischen Vielfalt, Inwertsetzung, (industrielle) Produktion und Anbau, Arbeitsbedingungen im Globalen Süden oder die Auswirkungen von Handel und Konsum auf Biodiversität. Aufbauend auf diesen Problemstellungen befasst sich das Projekt mit der Entwicklung, Erprobung und Verbreitung innovativer Bildungsformate, die politische Fragestellungen rund um das Thema pflanzliche Biodiversität zum Gegenstand haben. Ziel ist es, verschiedene Zielgruppen an systemische Zusammenhänge im Kontext pflanzlicher Biodiversität heranzuführen und mit gesellschaftswissenschaftlichen und politischen Bezügen vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen neue Kooperationen zu dem Thema auf der Ebene der Verbände initiiert werden.
Bildungsveranstaltungen
Konkret geplant sind Veranstaltungsreihen in acht Bundesländern, die gemeinsam mit acht Naturschutzakademien und jeweils ein bis zwei Botanischen Gärten für unterschiedliche Zielgruppen – Schüler*innen, Lehrkräfte, pädagogisches Personal aus Bildungseinrichtungen, Multiplikator*innen, Erzieher*innen sowie Studierende – durchgeführt werden sollen. Das Projekt umfasst dabei zahlreiche Veranstaltungsformate: Schülerakademien mit Workshops, halb-, ganz- und mehrtägige Bildungsveranstaltungen für Schulklassen im Rahmen des Regelunterrichts und im außerschulischen Kontext, politische Diskussionsveranstaltungen mit politischen Entscheidungsträger*innen in Kommune, Land, Bund und/oder Europa-Politik, Bildungstage mit Workshops zur Pflanzenvermehrung und -vermarktung, Vorträge und Filmgespräche, Erstellung von Beiträgen in den sozialen Medien durch die Teilnehmenden selbst, Round Tables mit Verantwortungsträger*innen aus der Wirtschaft zu Themen einer nicht nachhaltigen Entwicklung in Bezug auf den Biodiversitätsschutz sowie Science Cafés für Schüler*innen und Studierende.
Neben einer jeweils zweitägigen Auftaktveranstaltung und Abschlusstagung sind mindestens 16 Bildungsveranstaltungen geplant, womit insgesamt bis zu 1 600 Teilnehmer*innen erreicht werden sollen.
Partizipative Festlegung konkreter Themen
Die Festlegung konkreter Themen soll partizipativ zu Projektbeginn erfolgen. Das mögliche Themenspektrum soll dabei von Klimafragen über Holzzertifizierungen, EU-Normen, Züchtungen und Monokulturen, Erhalt der Sortenvielfalt, Nachwachsende Rohstoffe wie Ölpalme, Mais und Raps, Gesundheit bis zu Naturschutz und Erhaltungskulturen am Beispiel sogenannter Verantwortungsarten reichen.
Multiplikation durch Überführung der Ergebnisse in Handreichungen
Darüber hinaus sollen die Projektergebnisse in einer Handreichung mit inhaltlichen und methodischen Hinweisen zur Vermittlung entsprechender Themen dokumentiert und auf vier Verbandstagungen und Konferenzen präsentiert werden.
Input von Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis
Neben der Einbindung einer Expertin/eines Experten aus dem Bereich der Umweltpsychologie soll Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, wissenschaftlichen Input geben. Zudem soll für die Umsetzung des gesamten Vorhabens ein Projektbeirat eingerichtet werden, in dem Fachleute aus den Bereichen Biodiversitätsforschung und Nachhaltigkeitsbildung sowie ein Vertreter der Bundeszentrale für Politische Bildung mitwirken.
Das Projekt wurde zwischenzeitlich abgeschlossen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier. Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Website der Universität Kassel. Den Reader zum Projekt können Sie hier kostenlos herunterladen:
Auszeichnungen
Projektdurchführung:
Universität Kassel, Tropengewächshaus/Didaktik der politischen Bildung
Witzenhausen, Hessen
DBU-AZ: 35086
Förderzeitraum: 09.10.2019 – 31.03.2023
Stand: 09.08.2023
Bilder und Logos: DBU-Projektpartner