Neues Abdichtungsverfahren für Abwasserkanäle

SubTech GmbH plant ein Verfahren zur kombinierten Dichtheitsprüfung und Abdichtung von Kanalrohren

395 000 km Rohrleitungen des insgesamt 448 000 km langen Abwasserkanalsystems in Deutschland wurden vor 1970 verlegt. Die Rohrverbindungen dieser Leitungen sind mit Materialien (plastischer Ton, Zementmörtel, Teerstrick, Teerverguss) gedichtet worden, die mittlerweile verwittert oder ausgespült worden sind. In einer Untersuchung des Landesumweltamtes NRW von 2012 wird auf  abwassertypische Grundwasserkontaminationen durch undichte Rohrleitungen verwiesen. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) hat daher entsprechende technische Merkblätter erarbeitet und zwischenzeitlich novelliert.
Gegenwärtig praktizierte Dichtheitsprüfverfahren sowie die Abdichtung undichter Rohrverbindungen weisen wesentliche Nachteile auf: die Dichtheitsprüfung mit Luftüberdruck führt zu Fehlmessungen, mit Wasser zu langen Prüfdauern. Kunststofflösungen für die Abdichtungen sind teuer und nicht dauerhaft, zudem werden große Mengen Kunststoff in die Rohrumgebung und den Boden eingebracht. Bei einer Kanalsanierung mit Hilfe von Relining-Verfahren mittels Kunstharz getränkten Polyester-/Glasfaserschläuchen gelangt Bisphenol A (BPA) in das Abwasser. Ökologisch wie ökonomisch sinnvoller erscheint es, schon kleinere Schäden durch Reparatur vorzeitig zu beheben. Bei der Schadensentstehung spielen insbesondere undichte Rohrverbindungen eine wesentliche Rolle.

Pilotanlage wird modifiziert

Die SubTech GmbH plant nun ein Verfahren zur kombinierten Dichtheitsprüfung und Abdichtung von Kanalrohren. Hierfür soll eine von SubTech neu entwickelte Injektionstechnik eingesetzt werden, die in Form einer Pilotanlage bereits existiert und für den Einsatz im Vorhaben modifiziert werden soll. Das zu entwickelnde Prüfgerät soll gleichzeitig als Injektionspacker für die Abdichtung mit einem zweikomponentigen mineralischen Injektionsmaterial eingesetzt werden können. Die Prüfung und Sanierung in einem Arbeitsgang reduziert die Kosten gegenüber einer zweistufigen Vorgehensweise wesentlich. Das bei der Sanierung eingesetzte mineralische Injektionsmaterial weist unter anderem folgende Vorzüge auf: Es ist umweltfreundlich, dauerhaft und zeigt auch bei Änderung der Umgebungsbedingungen keine Schrumpfneigung. Durch die volumenstabile Verfüllung von Auflockerungen und Hohlräumen in der Rohrumgebung verbessert sich die Rohrlagerung (Rohrstatik). Weitere Vorteile: schneller Arbeitsfortschritt, geringerer Materialverbrauch, besondere Maßnahmen bei der Entsorgung von Restmaterialien können entfallen.

Das zweikomponentige Injektionsmaterial bietet hinsichtlich der Verarbeitbarkeit im Unterschied zu einkomponentigen mineralischen Materialien darüber hinaus einen weiteren wesentlichen Vorteil: Die beiden Komponenten sind vor der Vermischung der Komponenten lange pumpbar, das Injektionsmaterial erstarrt jedoch schnell nach der Vermischung. Hierdurch können die Rohrverbindungen einer kompletten Haltung ohne eine Arbeitsunterbrechung nacheinander geprüft und saniert werden.


Projektthema
Entwicklung und Erprobung eines neuartigen Abdichtungsverfahrens für Abwasserleitungen und Kanäle
 
Projektdurchführung
SubTech GmbH
von-Monschaw-Str. 4
47574 Goch
Tel. 02823-939227
Fax: 02823-939229
E-Mail: info@subtech.info
Internet: www.subtech.info
 
Kooperationspartner
RWTH Aachen

 

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Kanalinspektion