Neue Biokunststoffe – Beispiel Tier-Ohrmarken

Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gibt es bisher für kurzlebige Anwendungen und als faserverstärkte Konstruktionswerkstoffe.

Ein neuer Trend geht in Richtung haltbarer, nicht kompostierbarer Bio-Kunststoffe ohne Faserverstärkung - als Ersatz für fossile Synthesekunststoffe mit thermoplastischen Eigenschaften. Neuartige, hochbelastbare Kunststoffe auf der Basis nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln, das hat sich das Unternehmen H. Hauptner und Richard Herberholz GmbH & Co. KG aus Solingen zum Ziel gesetzt.

BIO-TAG® - langlebig und unempfindlich
Kunststoff-Tierkennzeichnungsmarken werden bisher ausschließlich aus petrochemischen Kunststoffen hergestellt. Am Beispiel der Tierkennzeichnungs-Ohr-
marken haben die Forscher aus dem Hause Hauptner und Herberholz in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus der Kunststoffindustrie sowie mit der Universität Wuppertal erstmals langlebige Bio-Kunststoffe entwickelt. Die filigranen Kunststoff-Ohrmarken BIO -TAG® sind wie alle Ohrmarken über die gesamte Lebenszeit des Tieres Wind und Wetter, dem Angriff chemischer und mikrobieller Verbindungen sowie vom Tier verursachten mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt.

Neue Märkte erschließen
Bio-Kunststoffe werden nach dem derzeitigen Stand der Technik gezielt für kurzlebige Wirtschaftsgüter und Gebrauchsgegenstände wie etwa Verpackungen verwendet. Nach dem Gebrauch werden diese dann biologisch abgebaut oder kompostiert. Bei Hauptner und Herberholz wurden im Gegensatz dazu geeignete Bio-Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen erforscht und getestet, die besonders lange haltbar und ebenso gebrauchstauglich sind. Diese Bio-Tierohrmarken sind aufgrund ihrer besonderen Haltbarkeit ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Biokunststoffe für die Substitution herkömmlicher thermoplastischer Kunststoffe sowohl für Massenteile als auch in höher preisigen Marktsegmenten geeignet sind. So könnten künftig sogar PVC-Kunststoffe in Bankkarten, SmartCards oder Ausweisen umweltfreundlich substituiert werden. Weltweit stellen thermoplastische Elastomere rund 8 % des gesamten Kunststoffmarktes dar.

Biokunststoffe leisten Beitrag zum Klimaschutz
Die neuartigen, langlebigen Bio-Kunststoffe können fossile Kunststoffe ersetzen und damit endliche Ressourcen wie Erdöl schonen. Gleichzeitig werden Landwirtschaft und Umwelt gefördert, weil Agrarrohstoffe als erneuerbare Ressourcen eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Am Ende ihrer Gebrauchsdauer können Bio-Kunststoffe weitgehend CO2 neutral thermisch verwertet werden. Langlebige Bio-Kunststoffe tragen so dazu bei, den schädlichen Treibhauseffekt und die globale Erwärmung zu reduzieren.


Projektthema
Entwicklung von thermoplastischen Bio-Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen mit langer Funktionsdauer am Beispiel von Tierkennzeichnungs-Ohrmarken

Projektdurchführung
H. Hauptner & Richard Herberholz
GmbH & Co. KG
Kuller Str. 38 - 44
42651 Solingen
Telefon 0212 |2501-111
info@hauptner-herberholz.de
www.hauptner-herberholz.de

 

Am Beispiel der Tierkennzeichnungs-Ohrmarken hat Hauptner & Herberholz langlebige Bio-Kunststoffe entwickelt.