Netzwerk ECOCAMPING in Baden-Württemberg

Campingtourismus ist ein wichtiger Bestandteil des Tourismussektors in Deutschland und Europa. Camper schätzen eine intakte Natur, sauberes Wasser und ein reizvolles Landschaftsbild. Diese Merkmale eines Campingplatzes sind somit wesentliche Voraussetzungen für zufriedene Gäste und wirtschaftlichen Erfolg. Investitionen in den Natur- und Umweltschutz sind daher auch Investitionen in die längerfristige Sicherung von Campingplätzen.
Netzwerk aus 19 Campingplätzen
Zur systematischen Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen entwickelte die Bodensee-Stiftung, Internationale Stiftung für Natur und Kultur, aus Konstanz, ein Umweltmanagement für Campingplätze in Orientierung an die Europäischen Öko-Audit-Verordnung EMAS-II. In Kooperation mit dem Verband der Campingplatzbetreiber Baden-Württemberg entstand ein Netzwerk aus 19 Campingplätzen. Innerhalb von zwei Jahren wurde ein Umweltmanagement auf diesen Plätzen eingeführt. Die Bodensee-Stiftung organisierte eine größere Anzahl praxisorientierter Workshops und beriet alle Unternehmer zu wichtigen Themen des Natur- und Umweltschutzes.

Workshops zum Thema
Verschiedene Themenbereiche, z. B. Abfall, Energie, Wasser, naturnahe Platzgestaltung werden in diesen Workshops bearbeitet. Die Teilnehmer erhalten praktische Tipps, wie Umweltschutz auf Campingplätzen realisierbar ist. Mit Hilfe eines Umweltmanagements erfolgt die systematische Planung, Umsetzung und anschließende Bewertung solcher Maßnahmen.
Auf einem Campingplatz gibt es eine Reihe von Möglichkeiten Umwelt- und Naturschutz umzusetzen: Einsatz von Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung, Stromgewinnung durch die Installation von Photovoltaikanlagen, Verwendung umweltverträglicher Reinigungsmittel sowie den Verzicht auf Einweggetränkeverpackungen und andere „Müllmacher".

Auf der Frühjahrstagung des Landesverbandes der Campingunternehmer kamen die Vertreter aller neun ausgezeichneten Campinglätze zusammen.
Viele Möglichkeiten für den Naturschutz
Naturschutz muss auf einem Campingplatz nicht zu kurz kommen. Für eine naturverträgliche Einbindung in die Landschaft sind Gestaltung und Pflege eines Campingplatzes entscheidend. Hier haben Campingplatzbetreiber vielfältige Möglichkeiten ihre Plätze naturnah zu entwickeln. Durch das Anlegen von Heckenstrukturen, standortgerechte Pflanzungen, das Entwickeln von Wildblumenwiesen durch Verzicht auf Düngung und Reduzierung der Mahd in wenig frequentierten Bereichen, können die ökologische Vielfalt eines Campingplatzterrains erheblich steigern.

Insektenfreundliche Beleuchtung
Beispielsweise verhindert die Verwendung falterfreundlicher Außenbeleuchtungen den unnötigen Tod unzähliger nachtaktiver Fluginsekten, die von Schein der Lampen magisch angezogen werden. Durch die Bereitstellung von Informationsmaterial zum Thema Natur- und Umweltschutz, bis hin zum Bau von Naturspielplätzen sollen Campingplatzgäste an das Thema heran geführt werden.

Im Campingpark Lüneburger Heide wurde mit insektenfreundlichen Blütenpflanzen ein Schmetterlingsgarten angelegt. Nicht nur die Attraktivität der Gewächse sollte ein Auswahlkriterium sein, sondern auch deren Eignung als Nahrungspflanzen für Insekten.
Leitfaden für interessierte Unternehmen
Eine Methode zur Implementierung von Umweltmanagementmaßnahmen wurde im Rahmen des Projekts weiterentwickelt. Ein Leitfaden mit dazugehöriger Software erleichtert Unternehmern, die nicht direkt im Projekt eingebunden sind, auf ihren Campingplätzen ein Umweltmanagementsystem aufzubauen um Natur- und Umweltschutzmaßnahmen zu realisieren. Der Leitfaden kann auf der Homepage von ECOCAMPING online bestellt werden.
Alle am Projekt teilnehmenden 19 Campingplätze erfüllen die Kriterien des ECOCAMPING-Umweltmanagements. Neun Campingplätze wurden anschließend erfolgreich nach der Europäischen Öko-Audit-Verordnung EMAS - der höchsten europäischen Auszeichnung für Umweltmanagement - zertifiziert.
Die beteiligten und zertifizierten Campingplätze finden Sie übersichtlich auf einer Karte nach Bundesländern bzw. Regionen aufgeführt im Internet.

Kontinuierliche Entwicklung des Netzwerkes
ECOCAMPING ist zwischenzeitlich zu einem überregionalen Netzwerk angewachsen. Insgesamt sind 175 Campingplätze in 8 deutschen Bundesländern sowie in Österreich, der Schweiz und Südtirol beteiligt. Aus dem einstmals in Baden-Württemberg DBU-geförderten Projekt hat sich die größte Initiative für Natur- und Umweltschutz mit integriertem Qualitätsmanagement auf Campingplätzen in Europa entwickelt.
Zelten in naturnaher Atmosphäre. Für seine naturverträgliche Einbindung in die Landschaft ist die Gestaltung eines Campingplatzes entscheidend. Hier fühlen sich nicht nur die Gäste wohler, vielmehr finden hier Vögel, Insekten und andere Tiergruppen geeigneten Lebensraum.
Kurzinfo:
ProjektzielNetzwerk ECOCAMPING in Baden-Württemberg
Stand des Projektsabgeschlossenes Vorhaben
Aktenzeichen18035
ProjektträgerECOCAMPING e. V.
Bodensee-Stiftung
Blarerstraße 56
78462 Konstanz
AnsprechpartnerMarco Walter
Telefon(07531) 28257-11 oder 28257-0 Zentrale
Email

info@ecocamping.net
walter@ecocamping.net

Internet

www.ecocamping.net
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