Naturdämmplatte ermöglicht Innendämmung von Fachwerkhäusern

Im Rahmen des Vorhabens der Haacke Cellco GmbH (Celle) wurde eine Dämmplatte basierend auf Korkplatten entwickelt, die sämtliche Anforderungen an Innendämmungen in Fachwerkhäusern zu akzeptablen Preisen erfüllt.

Rund dreieinhalb Millionen Fachwerkhäuser prägen in Deutschland die Kulturlandschaft in Städten und Gemeinden. Üblich sind Holzständerkonstruktionen aus Eiche oder Fichte/Tanne in 18 bis 24 cm Stärke, ausgefacht mit Handstrichziegeln oder Strohlehm-Staken. Sie werden innen mit Strohlehm ausgeglichen und von außen mit einer Lehm- oder Kalkmörtelschicht sichtverfugt beziehungsweise verputzt.

Bei einer Außentemperatur von -10 °C weisen diese Wände Innentemperaturen von 6 bis 9 °C auf, was weit entfernt ist vom heutigen Standard von rund 20 °C Innentemperatur. Dies führt zu Tauwasserbildung, in dessen Folge auch das Holztragwerk durchfeuchtet – mit irreversiblen Schäden. Da Außendämmungen denkmalschutzrechtlich in der Regel nicht akzeptiert werden, ist eine energetische Sanierung des Fachwerks nur durch eine Innendämmung möglich. Da die Innendämmung aber die Temperatur der Holzkonstruktion und damit auch deren Verdunstungsrate herabsetzt, ist es notwendig, kapillaraktive Dämmungen zu verwenden. Auf diese Weise wird Feuchtigkeit aus der äußeren Wandkonstruktion nach innen abgeleitet und kann dort verdunsten.

Verbindung Kork und Lehm

Bereits Ende des vergangenen Jahrhunderts bestand folgender Grundsatz: Fachwerk-Außenwände müssen­ homogen, aus kapillarleitfähigen und natürlichen Baustoffen ohne Dampfsperren ausgebildet sein. Die Materialien müssen die natürlichen Arbeitsbewegungen der Holzkonstruktionen elastisch aufnehmen, um Rissbildung zu vermeiden.

Marktverfügbare Dämmplatten können diese Anforder­ungen bislang nicht erschöpfend erfüllen.

Im Rahmen des Vorhabens der Haacke Cellco GmbH (Celle) wurde eine Dämmplatte basierend auf Korkplatten entwickelt, die sämtliche Anforderungen an Innendämmungen in Fachwerkhäusern zu akzeptablen Preisen erfüllt. Zur Herstellung von Korkplatten wird Korkrinde zerkleinert, sterilisiert und in entsprechenden Formen unter Wärmezufuhr »verbacken«. Bei diesem Formgebungsprozess versiegeln die korkeigenen Harze die Korkpartikel und verkleben diese miteinander. Dies führt dazu, dass die Korkplatten nicht kapillaraktiv sind. Daher werden die verbleibenden Zwickel, die üblicherweise ein Porenvolumen von rund 25 % aufweisen, mit einem kapillaraktiven Material verfüllt, das aus einer Mischung aus Ton, Kieselgur und Bimsmehl besteht.

Fertigungsanlage realisiert

Aufbauend auf erfolgreichen Voruntersuchungen im labor- und halbtechnischen Maßstab wurde eine vereinfachte Fertigungsanlage zur Testfertig­ung einer Nullserie konzipiert, realisiert, erprobt und im Blick auf die Verfahrensoptimierung einer Produktions­anlage entwickelt. Die Produkte wurden bereits vom Forschungsinstitut Wärmeschutz e.V. (FIW) überprüft und für gut befunden.

Die neue Korkdämmlehmplatte ist patentiert und beim Hersteller, Haacke Cellco GmbH, Speicherstr. 14, 29221 Celle erhältlich.


Projektthema:
Patentierte kapillaraktive homogene Naturdämmplatte

Projektdurchführung:
Haacke Cellco GmbH
Speicherstr. 14
29221 Celle
05141 | 9013590
cellco@haacke.de
www.haacke-cellco.de



AZ 32315

Neu-patentierte Kork-Dämmlehmplatte
Haacke Fachwerk Forschungshaus in Westercelle