Den rund 19 000 Winzerbetrieben in Deutschland fehlten anwendbare Standards zur Erfassung und Bewertung der betrieblichen Umweltwirkungen und -leistungen. Vor diesem Hintergrund wurde unter Federführung der Technischen Hochschule Bingen eine auf den Weinbau bezogene Anpassung der Vorgaben der Global Reporting Initiative vorgenommen, einem internationalen Standard in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Der entwickelte Kriterienkatalog als praxisnahes, eigenständig durch die Betriebe anwendbares Instrument ermöglicht Betrieben nunmehr eine speziell auf ihre Strukturen anwendbare Nachhaltigkeitsberichterstattung. Ein konkreter Handlungsleitfaden, der die gesamte Wertschöpfungskette umfasst, verhilft Weinbaubetrieben einen ihrer Bewirtschaftungsweise angepassten Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.
Mit einem »Umweltrechner« können die Winzer zudem eine betriebliche Datenerfassung der Energie- und Materialaufwendungen vornehmen. Beide sind eine Hilfestellung für die Weinbauunternehmen auf dem Weg zu einer umweltschonenderen und nachhaltigeren Produktion.
In dem Projekt wurde eine ausbildungs- und zielgruppenbezogene Kommunikationsstrategie verfolgt: Drei Workshops mit rund 30 Teilnehmern dienten dazu, Erfahrungen auszutauschen und aus den Erfahrungen zu lernen. Eine entwickelte Unterrichtsseite für Weinbaustudierende und -techniker hat zum Ziel, die Ergebnisse in die Lehre und in den Studiengängen Weinbau/Önologie der beteiligten Hochschulen zu integrieren. Ein Nachhaltigkeitsnetzwerk Weinbau ist aufgebaut und bindet verschiedene Verbände und Institutionen ein. Die dauerhafte Verfügbarkeit der Projektergebnisse in Form des Umweltrechners und des Handlungsleitfadens ist durch die Projekt-Website gewährleistet.
Projektthema