muna 2005: Erfolgreicher Kampf gegen den unnötigen Stromtod von Vögeln

In der Kategorie Lebensaufgabe Natur werden Dr. Dieter Haas, Bernd Schürenberg und Georg Fiedler mit der muna 2005 ausgezeichent

Die langjährigen Aktivitäten und Erfolge der Bundesarbeitsgruppe Stromtod werden im Wesentlichen durch das ehrenamtliche Engagement von Dr. Dieter Haas, Bernd Schürenberg und Georg Fiedler geprägt. Die muna-Jury schlägt vor, dieses erfolgreiche Team gemeinsam in der Kategorie Lebensaufgabe Natur auszuzeichnen.


Nicht angepasste technische Standards
Aufgrund mangelnder bzw. fehlender sicherer technischer Standards sind speziell Großvögel auf Strommasten - insbesondere Mittelspannungsmasten - durch Stromschlag stark gefährdet.

Kampf dem vermeidbaren Stromtod
Durch die Arbeit der BAG Stromtod hat Deutschland aufgrund seiner Gesetzgebung und hoher technischer Standards eine Vorreiter- und Vorbildfunktion.

Zugvögel kennen keine Grenzen
Da für wandernde Arten keine Nationalgrenzen gelten, engagiert sich die Gruppe seit langer Zeit auch international. Bei Weißstörchen stand in den 1970-1990er-Jahren der Stromtod auf Leitungsmasten als Todesursache an erster Stelle.

Gefahrvolle Zugwege - weltweiter Handlungsbedarf
Die sogenannte Westpopulation des Weißstorchs fliegt via Spanien nach Westafrika in die westafrikanischen Winterquartiere. In Spanien ist der Stromtod von Großvögeln durch ungesicherte Mittelspannungsmasten erst seit jüngerer Vergangenheit zum Thema geworden.

Gefragtes Kow-how
Durch Aufklärung und fachliche Beratung leistet die Bundesarbeitsgemeinschaft Stromtod hier wertvolle Unterstützung zur Reduzierung der tödlichen Gefahr, die von technisch ungeeigneten Strommasten bzw. stromführenden Systemen ausgehen kann.


Leitungsmasten werden sicherer - dennoch ist noch viel zu tun
In besonderer Weise setzt sich die Gruppe für die Untersuchung der Ursachen des Stromtods sowie dessen Vermeidung ein. Diese grundlegenden Recherchen schufen die Basis für intensive öffentliche Auseinandersetzungen mit dem Ziel, diese gefährlichen Strommasten abzubauen bzw. entsprechend abzusichern.

Langer Weg, der zum Erfolg führte
Die ersten substanziellen Erfolge stellten sich nach etwa zehn Jahren intensiven Engagements ein: Wiedereinsetzen des Vogelschutzparagrafen, Verbot der Neuerrichtung gefährlicher Masten, Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes führen in Deutschland zum Verbot gefährlicher Masten und einer Frist für die Umrüstung gefährlicher Anlagen.

Erfolgreiches Team
Der Initiative von Georg Fiedler, Dr. Dieter Haas und Bernd Schürenberg gebührt, ob ihrer Zähigkeit, Kompetenz und Überzeugungsfähigkeit, mit der sie über Jahrzehnte ihre Ziele verfolgt und letztendlich auch erfolgreich umgesetzt haben, große Anerkennung.

 

"Stromtod von Vögeln" - Buchneuerscheinung 2008
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Stromtod im Naturschutzbund NABU veranstaltete mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) einen bundesweiten Fachkongress.

Die Kongressbeiträge und internationale Arbeiten zum Thema erschienen in dem Buch „Stromtod von Vögeln“. Die Autoren dokumentieren den dringenden weltweiten Handlungsbedarf und präzisieren zugleich effektive Maßnahmen zum Vogelschutz an Freileitungen, auf Grundlage jahrzehntelanger Erfahrungen und Beobachtungen.

Dieter Haas/Bernd Schürenberg (Hrsg.): Stromtod von Vögeln – Grundlagen und Standards zum Vogelschutz an Freileitungen.
Ökologie der Vögel, Sonderband 1/2008, 302 Seiten,
Preis 22,80 € (zuzüglich 1,70 € Versandkosten und 7 % MwSt).

Weiterführende Informationen zum erfolgreichen Naturschutzengegement von Georg Fiedler, Dr. Dieter Haas und Bernd Schürenberg sowie der BAG Stromtod finden Sie auf der Homepage des Naturschutzbund Deutschland NABU.

Dr. Dieter Haas mit durch Stromschlag verletzten bzw. getöteten Weißstörchen. Diese unnötigen Unfälle wären leicht zu verhindern durch verbesserte Führung der Leiterseile am Mast außerhalb des Aktionsradius von Großvögeln. Sehr effektive Möglichkeiten sind die Änderung von Länge und Positionierung der Isolatoren oder die Montage von Isoliervorrichtungen. Leider sterben nach wie vor viele Großvögel einen sinnlosen Stromtod aufgrund ungeeigneter Technik.
Bernd Schürenberg kennt industrielle und betriebliche Abläufe - daher kann er taktische Positionen einschätzen, überprüfen und neue Wege finden – ein engagiertes Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Stromtod.
Georg Fiedler, hier mit einem verletzten Jungstorch, engagiert sich seit nunmehr über 40 Jahren für den Weißstorchschutz und war von Beginn an ehrenamtlicher Mitarbeiter der Initiative, die sich mit Erfolg gegen den vermeidbaren Stromtod von Vögeln einsetzt.
Tod durch Strom - vermeidbares Schicksal eines Weißstorchs. Bei der Verwendung stehender Isolatorensysteme ist der Stromtod von Großvögeln schon bei der Installation dieser Technik vorprogrammiert. Tausende dieser gefährlichen Mastentypen sind noch in Europa zu finden.

Medien & Infos

Dr. Dieter Haas
Ein sicherer Rastplatz - der Einsatz von Hängeisolatoren kann sehr effektiv die Gefahr eines tödlichen Stromschlages reduzieren.