Gegenstand der Arbeiten in diesem Projekt ist die Dokumentation des Ist-Zustandes des Vegetationsmusters vor Beginn der Megaherbivorenbeweidung und die Schaffung der methodischen Grundlagen für das künftige Monitoring des Wildnisentwicklungsgebietes. Dabei werden Methoden der Vegetationskunde und der Fernerkundung miteinander kombiniert. Durch die Kombination räumlich höchst auflösender Satellitendaten mit spektral höchst auflösenden Luftbildern (später Satellitendaten) soll die Methodik der halbautomatischen Klassifikation von Vegetationseinheiten fortentwickelt und erstmalig auf großer Fläche angewendet werden.
Geplant ist die Entwicklung eines Verfahrens für eine teilautomatisierte Erkennung von Vegetationsmustern mit Hilfe von räumlich höchst auflösenden Satellitendaten in Kombination mit Hyperspektraldaten (Quickbird, Bodenauflösung. PAN 0,6-0,7 m, MP 2,4-2,8 m), die mit der Methode SARA04 vom Bundesumweltamt für das FFH-Gebiet Döberitzer Heide beauftragt wurde. Diese letztgenannten Daten sind auf modernen Satellitensystemen in wenigen Jahren verfügbar und sollen im Projekt mit baugleichen Flugzeugsensoren simuliert und auf ihr Potenzial getestet werden. Grundlagenarbeiten am GFZ haben bereits die Tauglichkeit von Hyperspektraldaten zur Vegetationskartierung aufgezeigt. Die Nutzung von 183 statt bisher vier Spektralbereichen zur Charakterisierung von Pflanzenarten ist eine vielversprechende Erweiterung des zur Vegetationskartierung anwendbaren Datenspektrums. Die konkrete Erfassung der Spektraleigenschaften einzelner Arten am Boden mit Feldspektrometern und die Verknüpfung dieser Daten mit denen der Flugzeugsensoren erlauben die Entwicklung einer Methodik, die die Vorteile der hohen räumlichen Auflösung von Satellitendaten mit der hohen Auflösung der Hyperspektraldaten verknüpft. Eine routinemäßige Anwendung der im Projekt entwickelten Methode kann schließlich mit kommerziellen Bildverarbeitungssystemen erfolgen.
Reflexionsverhalten verschiedener Pflanzengesellschaften (grasige Heide, Frischwiese) im Vergleich; die Markierungen zeigen drei typische Wellenlängenbereiche (430-660 nm Chlorophyllabsorption, 700-760 nm "Red Edge", 1780-2280 nm Zelluloseabsorption), in denen sich Pflanzengesellschaften unterscheiden (Aufnahmen vom Juni 2009)Projekttitel | Entwicklung und Erprobung eines innovativen, naturschutzfachlichen Monitoringverfahrens auf der Basis von Fernerkundungsdaten am Beispiel der Döberitzer Heide, Brandenburg |
Stand des Projekts | laufendes Vorhaben, voraussichtliches Ende 06/2011 |
Aktenzeichen | 26257 - 33/0 |
Projektträger | Universität Potsdam IMAF Interdisziplinäres Zentrum für Musterdynamik und Angewandte Fernerkundung Karl-Liebknecht-Str. 24-25 14476 Golm |
Ansprechpartner | Herrn Dr. Matthias Kühling |
Telefon | 0331/977 2187 |
matthias.kuehling@uni-potsdam.de | |
Kooperationspartner | - Geoforschungszentrum Potsdam in der Helmholtz-Gemeinschaft (GFZ) - Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide gGmbH |
Internet | www.uni-potsdam.de/imaf |